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Programmierung ausgeschlossen

Programmierung ausgeschlossen

Titel: Programmierung ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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an­stel­len und schluß­fol­gern, daß die­se Pa­ra­bol­flu­ge­tap­pe uns eben­so weit ge­tra­gen hat wie die ers­te, al­so ins­ge­samt rund vier­tau­send Licht­jah­re. Dem­nach wä­ren wir ins­ge­samt acht­tau­send von der Son­ne ent­fernt.«
    »Ich dan­ke Ih­nen, Pro­fes­sor«, be­en­de­te ich die Un­ter­hal­tung. »Bit­te, hal­ten Sie mich wei­ter auf dem lau­fen­den.«
    Der Rest des Flug­es war rei­ne Rou­ti­ne. Wir konn­ten nur mut­ma­ßen, warum die BA­PU­RA zwi­schen die ein­zel­nen Ab­schnit­te des Hoch­sturz-Pa­ra­bol­flu­ges kur­ze Ver­schnauf­pau­sen ein­leg­te, wäh­rend de­ren sie wie­der im Nor­mal­flug­raum auf­tauch­te. Hat­ten die­se Pau­sen den Mar­sia­nern da­zu ge­dient, sich zu ori­en­tie­ren? Nach­rich­ten zu sen­den und zu emp­fan­gen? Nach et­wai­gen Fein­den Aus­schau zu hal­ten? Al­le die­se Er­klä­run­gen klan­gen plau­si­bel. Wir wuß­ten nur nicht, wel­che die rich­ti­ge war. Das rie­si­ge Schiff for­der­te schließ­lich den Chef­pi­lo­ten durch die üb­li­che Leuch­t­an­zei­ge auf, wie­der Fahrt auf­zu­neh­men. Ke­no­ne­we schal­te­te. Ei­ne Stun­de spä­ter er­schi­en die Auf­for­de­rung, wie­der in die Re­so­nanz-Krüm­mungs­zo­ne zu ge­hen. Auch dies wur­de be­folgt. Da­nach ka­men – zum drit­ten­mal – drei­ßig Stun­den er­eig­nis­lo­sen Flugs durch ein un­be­kann­tes Kon­ti­nu­um, und schließ­lich …
     
    Und schließ­lich er­leb­ten wir ei­ne Über­ra­schung. Die Leuch­t­an­zei­gen be­wie­sen, daß wir uns aber­mals ei­nem wich­ti­gen Punkt un­se­rer Rei­se nä­her­ten. In je­der Se­kun­de muß­te das Leucht­feld auf Na­ru Ke­no­ne­wes Kon­so­le er­schei­nen. Er hielt die Hand schon be­reit, um den Schal­ter zu drücken, der die BA­PU­RA im Nor­mal­raum ma­te­ria­li­sie­ren ließ.
    Aber das Leucht­feld er­schi­en nicht. Die Mi­nu­ten tick­ten da­hin, und mit je­der Se­kun­de wuchs un­se­re Ge­wiß­heit, daß wir uns er­neut in ei­ner völ­lig neu­ar­ti­gen La­ge be­fan­den. Ich kon­fe­rier­te mit Aich und Scheu­ning, aber auch die ho­he Wis­sen­schaft wuß­te nicht, was sie von die­ser La­ge hal­ten soll­te. Wir wa­ren noch – über In­ter­kom selbst­ver­ständ­lich – in un­ser Ge­spräch ver­tieft, als aus dem Leib des Schif­fes plötz­lich das mitt­ler­wei­le ver­trau­te Grol­len und Dröh­nen er­tön­te und die Wän­de zum Er­zit­tern brach­te.
    Ich ver­gaß Scheu­ning und Aich so­fort. Wie ei­ne Er­leuch­tung kam mir plötz­lich das Ver­ständ­nis für den rät­sel­haf­ten Vor­gang. Ich blick­te in die Hö­he. Als das Dröh­nen er­losch, be­gan­nen die Bild­schir­me zu fla­ckern. Das kon­tur­lo­se Leuch­ten ver­schwand, und an sei­ner Statt er­schi­en das Bild des ster­nen­er­füll­ten Alls.
    Ich wuß­te, was ge­sche­hen war. Der Au­to­pi­lot setz­te den Flug über meh­re­re tau­send Licht­jah­re – vier­und­zwan­zig in un­se­rem Fall – so an, daß er dem Pi­lo­ten des Raum­schiffs meh­re­re­mal un­ter­wegs die Mög­lich­keit bot, aus der Re­so­nanz­krüm­mungs­zo­ne auf­zut­au­chen und Nach­rich­ten ab­zu­set­zen, Nach­rich­ten zu emp­fan­gen, feind­li­che Fahr­zeu­ge zu or­ten oder was auch sonst im­mer der Pi­lot im Sin­ne ha­ben moch­te. Zum Zei­chen da­für, daß es wie­der ein­mal an der Zeit war, in den Nor­mal­raum zu­rück­zu­keh­ren, leuch­te­te das Si­gnal­feld auf. Es blieb dem Pi­lo­ten über­las­sen, ob er den ent­spre­chen­den Schal­ter be­tä­ti­gen woll­te oder nicht. Tat er es nicht, dann flog das Schiff ein­fach wei­ter.
    An­ders aber war es am En­de des Flug­es. War das Ziel er­reicht, dann ver­ließ sich der Au­to­pi­lot nicht mehr auf das Ent­schei­dungs­ver­mö­gen des Pi­lo­ten. Er ließ das Fahr­zeug aus ei­ge­ner Macht­voll­kom­men­heit aus der Re­so­nanz-Krüm­mungs­zo­ne auf­tau­chen. Er über­mit­tel­te kei­ne Auf­for­de­rung, das Auf­tauch­ma­nö­ver ein­zu­lei­ten, er führ­te das Ma­nö­ver selbst durch.
    Mein Blick hef­te­te sich an einen be­son­ders licht­star­ken, blau en Stern. Ich er­in­ner­te mich an Tan­ca­nocs Be­schrei­bung sei­ner Hei­mat­son­ne, und es gab in mei­nem Sinn

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