Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Projekt Atlantis

Titel: Projekt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
Vom Netzwerk:
streifte Patrick mit geübten Bewegungen die Weste über den Kopf. Dann griff sie an seine Hüfte, verknotete etwas, zog an einer Kordel, und kurz darauf blies sich das Plastikteil auf. Dann tauchte sie kurz unter und kam mit der eigenen Weste über dem Kopf wieder an die Oberfläche.
    Es war eine kurze Verschnaufpause, als sie schließlich beide mithilfe der Schwimmwesten auf den Wellen trieben.
    »Das war verdammt knapp«, sagte sie.
    »Ja, danke.« Patrick legte ihr seine Hand auf die Schulter.
    »Noch sind wir nicht zu Hause«, gab sie zurück und wies nach links. »Los jetzt, wir schwimmen in Richtung der Argo. Ich hoffe, sie haben das Signal gesehen.«
    Sie wurden nicht verfolgt. Die Kubaner beschränkten sich darauf, ihnen Schimpfwörter zuzurufen.
    Susan winkte heftig, als sie das Dingi der Argo ausmachte, und wenig später hatte Chad sie beide auf das Schlauchboot gezogen.
    Sie ließen sich erschöpft auf die Holzbretter sinken, als ein lauter Knall über das Wasser gellte. An Deck der Libertad war eine Rauchwolke zu sehen, Holzteile und andere Fetzen flogen durch die Luft und fielen in weitem Umkreis ins Wasser.
    »Was zum Teufel war das?«, fragte Patrick.
    »Eine Explosion...«, bemerkte Susan. »Aber keine Flammen. Vielleicht ist ihnen eine Pressluftflasche um die Ohren geflogen.«
    Patrick sah sie an. »Hast du etwa...«
    »Ich?!« Sie lachte auf. »Also wirklich, du hast ja wohl gesehen, dass ich genug zu tun hatte! Ich bin doch nicht Lara Croft.«
    »Was immer es war«, sagte Chad, »Immerhin gut, dass es nicht passiert ist, als ihr noch an Bord wart! So, und nun ab nach Hause, für heute ist Feierabend.«

Kapitel 12
     
    AUTEC U.S.-Navy-Recherche-Zentrum, Andros Island, Bahamas
     
    Er hatte erwartet, bereits am frühen Morgen ein paar schwarze Limousinen und Männer mit dunklen Sonnenbrillen auf dem Parkplatz stehen zu sehen, aber als Walters die Basis betrat, wirkte alles genauso friedlich wie sonst auch.
    Seit er den Leuten von der NSA gestern Mittag deutlich beiläufig geschrieben hatte, er würde sich um die Angelegenheit kümmern, hatte man ihn nicht mehr behelligt. Vielleicht war den Bürohengsten klar geworden, dass sie nicht einfach einem Lieutenant Commander vorschreiben konnten, was er zu tun hatte. Sicher, notfalls würde man die Sache zu einer Frage der Nationalen Sicherheit erklären, um dem Ganzen Druck zu verleihen, aber so dringend schien es dann offenbar doch nicht zu sein.
    Dass er sich getäuscht hatte, bemerkte er, als er in sein Büro kam.
    Die Tür war bereits offen.
    An seinem Besprechungstisch saß ein Offizier mit einem Becher Kaffee. Vier goldene Streifen am Ärmel und ein silberner Adler am Kragen wiesen ihn als Captain aus, zwei Dienstgrade über Walters, dem die AUTEC-Basis unterstand.
    Walters salutierte, aber der Mann drehte sich nur halb um und winkte ab.
    »Holen Sie sich einen Kaffee, Lieutenant Commander, und setzen Sie sich.«
    Walters setzte sich wortlos.
    »Sie haben sich ja reichlich Ärger aufgehalst...«, sagte der Mann. Er schwieg einen Moment. »Ich bin Commander Thomas Mullinger vom Navy-Stützpunkt Jacksonville.«
    »Sir, ich weiß, wer Sie sind.«
    »Gut. Dann fragen Sie vielleicht, weshalb ich hier bin?«
    Walters räusperte sich. »Ja, Sir. Weshalb sind Sie hier?«
    »Denken Sie nach.«
    »Geht es um die Walstrandungen?«, versuchte Walters, das Unvermeidliche hinauszuzögern. Immerhin konnte er in dieser Sache vielleicht ein paar Punkte gutmachen.
    Mullinger sah auf seine Uhr. »Meinen Sie, ich hätte meinen Job noch lange, wenn er mir Zeit für Meeressäuger ließe?«
    Walters war schlau genug, keine Antwort darauf zu geben. »Sicher interessieren Sie dann die beiden Forschungsschiffe«, sagte er.
    »Nicht mich interessieren sie, Walters. Die NSA interessieren sie. Wie Sie seit Freitag wissen.«
    Walters schwieg. Was sollte er dazu auch sagen?
    »Man hat Ihnen Anweisungen gegeben, die Forschungsschiffe aufzuhalten, bin ich da richtig informiert?«
    »Das ist korrekt, Sir.«
    »Natürlich ist es das. Und was haben Sie in der Angelegenheit unternommen?«
    »Ich habe alle Daten, die wir gesammelt haben, weitergeleitet. Gestern war ich nur sehr beschäftigt, aber heute wollte ich mich darum kümmern.« Walters fühlte sich wie ein Schuljunge. »Tatsächlich wäre ich jetzt sogar schon damit beschäftigt...«, setzte er ein wenig übereifrig hinterher, bevor er sich bewusst wurde, dass er den Satz keinesfalls mit » wenn Sie mich nicht aufgehalten

Weitere Kostenlose Bücher