Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Projekt Atlantis

Titel: Projekt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
Vom Netzwerk:
noch mit letzten Handgriffen beschäftigt. Sie mussten sich immer wieder festhalten, wenn das Schiff schlingerte und Brecher an der Bordwand empor und über das Deck schlugen.
    »Sollten wir Kathleen Bescheid sagen?«, fragte Peter. »Vielleicht wollte sie das für ihre Dokumentation filmen.«
    »Die Dame hat Hausarrest«, sagte John, »und wird nirgendwo mehr dabei sein.«
    »Was ist denn passiert?«
    »David, unser Systemadministrator ist auf ihre Spur gekommen«, erklärte der Kapitän. »Derjenige, der unsere Daten gelöscht hat, musste dafür das Admin-Passwort gekannt haben. Ricardo, der Kubaner, der geflüchtet ist, hat zwar vermutlich einige Bilder an González weitergeleitet, aber ohne das Passwort lassen sich die Daten nicht löschen. Und das Passwort war von David gerade erst geändert worden. Niemand sonst kannte es, und es hätte Tage gedauert, es zu knacken. Und dann fiel ihm Kathleen mit ihrer Kamera ein. Sie konnte mitgeschnitten haben, wie David es eintippte, denn sie war einige Male bei ihm, hat ihn interviewt und ihn bei der Arbeit gefilmt. Also hat David ihren Rechner untersucht, und tatsächlich: Von dort aus waren die Zugriffe erfolgt!«
    »Das ist ungeheuerlich!«, rief Peter.
    »Wo ist sie jetzt?«, fragte Patrick.
    »In ihrer Kabine eingesperrt. An Land übergeben wir sie den Behörden.«
    Durch den Regen war plötzlich ein Knattern zu hören, das schnell näher kam.
    »Wo wir gerade von den Behörden sprechen«, sagte John, trat einige Schritte vor und suchte den wolkenbedeckten Himmel ab, »da sind sie schon!«
    Die anderen folgten seinem Blick und entdeckten drei signalrot lackierte Hubschrauber mit schwarzen Nasen, die in vielleicht dreißig Metern Entfernung von der Argo aus dem Zwielicht aufgetaucht waren und dort nun in der Luft standen. Der stürmische Wind ließ die Maschinen in der Luft schwanken, aber offenbar gelang es ihnen noch ganz gut, sich zu halten.
    John hastete zurück und nahm einen Telefonhörer ab, der an der Innenwand des Hangars befestigt war.
    »Brücke, hier ist John. Was ist da los?... Ja, schalte ihn durch... Captain Harris von der Argo 2K. Sagen Sie mir, was Sie vorhaben!... Ich stehe im Hangar auf dem Achterdeck... Nein, ausgeschlossen! Ich weiß nicht, ob Sie es schon bemerkt haben, aber wir haben hier Seegang! Zehn Meter und stärker werdend... Das ist Wahnsinn! Ich kann dafür keine Verantwortung...« Er hörte noch einen Augenblick zu, dann knallte er den Hörer auf die Gabel. »Die meinen es ernst.«
    »Mit wem haben Sie gesprochen?«
    »Das war der Pilot des Aufklärungsflugzeugs, das schon seit fast einer Stunde über uns kreist.«
    »Davon haben Sie uns gar nichts erzählt.«
    »Dazu bestand kein Anlass. Das Flugzeug dient nur als Relaisstation, um den Helikoptern Funkkontakt zum Festland zu ermöglichen. Es sind die Hubschrauber, über die wir uns Gedanken machen müssen.«
    »Was wollen die hier?«, fragte Peter.
    »Und warum gleich drei?«, hakte Patrick nach.
    »Das ist eine reine Drohgebärde. Ein Hubschrauber hätte vollkommen ausgereicht. Die wollen ein paar ihrer Männer auf das Schiff bringen, die hier aufräumen und uns nach Hause führen sollen.«
    »Dürfen die das denn?«
    »Das steht leider nicht zur Debatte, Professor. Wenn sie an Bord sind, haben sie jedenfalls Verfügungsgewalt. Ob es sich hinterher als rechtens herausstellt, können Sie vor Gericht versuchen zu klären.«
    »Der mittlere kommt auf uns zu!«
    Tatsächlich hatte sich einer der Hubschrauber aus der Formation gelöst und näherte sich der Argo, bis er direkt über dem Achterdeck war. Der Pilot hielt die Maschine so ruhig, wie der Sturm es zuließ. Dann flammte ein Scheinwerfer auf, dessen Strahl Aufbauten, den Kran und das Deck in gleißendes Licht hüllte.
    Langsam senkte sich der Hubschrauber.
    »Viel tiefer darf er nicht kommen«, rief Patrick gegen den Lärm, »sonst kann er sich nicht fangen, wenn es Probleme gibt.«
    »Der kommt noch tiefer«, sagte John, »warten Sie's ab. Bei dem Sturm ist er ohnehin verloren, wenn ihm der Rotor ausfällt.«
    Tatsächlich war der Helikopter bald nur noch fünfzig Meter über dem Schiff, und immer noch senkte er sich.
    In dreißig Metern Höhe verharrte er. Eine Seitentür öffnete sich. Ein Mann erschien, setzte sich auf die Kante und ließ sich dann herab. Er steckte in einem Geschirr, das mit Seilen an einer Metallwinde oberhalb der Tür befestigt war. Kaum hatte er den Hubschrauber verlassen, wurde er vom Wind erfasst. Während

Weitere Kostenlose Bücher