Projekt Atlantis
ganze Helikopter schief, und mit einem schrillen metallenen Geräusch krachte der Rotor gegen die Aufbauten. Teile der Rotorblätter wurden abgerissen und schossen Funken schlagend auf das Deck.
»In Deckung!«, rief John und riss Stefanie vom Boden hoch und in eine Ecke des Hangars.
Der Hubschrauber schleuderte herum. Ein Mann wurde aus dem Innenraum herauskatapultiert, über das Deck hinweg und ins Meer. Nur eine Sekunde, bevor die Maschine stürzte. Die Reste des Rotors verfingen sich am Mast und rissen den unkontrolliert taumelnden Hubschrauber herum. Er krachte aus zehn Metern Höhe auf eine Kante des Decks. Trümmerstücke fegten nach allen Seiten über das Schiff, einen Wimpernschlag, bevor die Maschine in einem Feuerball aufging. Das lodernde Wrack knirschte, neigte sich und kippte ins Meer.
»Großer Gott«, entfuhr es dem Kapitän. Dann griff er zum Hörer. »Mann über Bord! Alle Mann auf das Achterdeck. Feuer löschen. Einen Verletzten auf die Krankenstation!« Während die Alarmsirene des Schiffs aufheulte, griff er nach einem Feuerlöscher und hastete zur Absturzstelle, die mit noch brennenden Trümmern übersät war. Aus dem Wasser links von ihm stiegen schwarze Schwaden auf. Weitere Besatzungsmitglieder kamen herbeigerannt.
Peter starrte erschüttert auf das Szenario.
»Das war's jetzt wohl mit dem Tauchgang«, meinte Patrick.
»Wenn das hier nicht ausreicht, um die Prioritäten zu verschieben«, meinte Peter, »dann wüsste ich nicht, was auf der Welt sonst wichtig genug wäre.«
»Ich wüsste etwas«, ertönte plötzlich eine Stimme. Kathleen stand am Eingang des Hangars. Sie hatte eine Waffe auf sie gerichtet.
»Kathleen! Was tun Sie da?«, fragte Peter und hob abwehrend die Hände.
»Ja«, meinte Patrick. »Hatten Sie nicht Hausarrest?«
Die Journalistin warf dem Franzosen ein kurzes, falsches Grinsen zu und winkte dann mit ihrer Pistole. »Rauskommen. Auch Sie, Marie, wir werden Sie jetzt brauchen. Los, zum U-Boot.«
Widerwillig ließen sie den verwundeten Mann auf dem Boden zurück und traten hinaus in den strömenden Regen. Als sie am Kapitän vorbeikamen, der mit dem Feuerlöscher beschäftigt war, rief sie zu ihm herüber: »John! Hierher!«
Als der Kapitän sah, dass sie eine Waffe hatte, folgte er ihren Anweisungen. Die anderen Männer verharrten in ihren Bewegungen, unschlüssig, was sie tun sollten.
»Was haben Sie vor, Kathleen? Wollen Sie uns alle erschießen? Oder das Schiff kapern?«
»Nicht das Schiff, John. Aber Alvin. Ich hatte freundlich gefragt, aber du musstest ja den Boss spielen. Dann machen wir es eben auf meine Weise. Ihr da hinten! Bleibt zurück!«
»Es ist völlig unmöglich, Alvin bei dem Seegang sicher über Bord zu hieven!«
»Das werden wir ja sehen.« Wieder winkte sie mit ihrer Pistole. »Los jetzt, rüber zum Boot. Und John, du gibst deinen Männern die Befehle.«
»Seien Sie vernünftig, Kathleen«, beharrte der Kapitän mit betont ruhigem Tonfall. »Es ist viel zu gefährlich. Außerdem passen Sie gar nicht alle hinein.«
»Wir passen schon, keine Sorge.« Sie waren unter dem Kran angekommen, und sie sah sich um. »Wo ist Dick?«
»Vermutlich hilft er beim Aufräumen«, sagte John und deutete nach hinten.
»Das ist gut. Er soll wegbleiben. Patrick wird Alvin lenken.«
»Das ist Wahnsinn!«, brauste John auf. »Niemand außer Dick ist in der Lage...«
»Unsinn! Ich habe das U-Boot in den letzten Tagen studiert, Raketenwissenschaft ist das nicht. Und außerdem weiß ich, was Patrick sich von Dick hat erklären lassen. Das reicht.«
John schnellte plötzlich nach vorn und versuchte, Kathleens Arm zu greifen. Aber sie hatte damit gerechnet, drehte sich ein Stück weg, zog den Arm zurück und feuerte auf den Boden direkt vor Johns Füße. Die Kugel pfiff als Querschläger beiseite, John erstarrte.
»So«, sagte sie. »Sie ist geladen. Und ich kann damit umgehen. Du sagst jetzt deinen Leuten, dass wir nach unten wollen. Und zwar schnell!« Sie deutete auf die Stufen, die zur Einstiegsluke des U-Boots führten. »Patrick, Peter, Marie, rein mit euch.«
Die drei stiegen die Stufen hinauf, während John sich abwandte, um seine Anweisungen zu geben.
Im Innenraum des kleinen U-Boots war es eng. Patrick saß im Fußraum auf dem Sitz den Piloten, eine der Pritschen wies Kathleen Peter zu, auf die andere legte sie sich selbst. Stefanie sollte stehen oder sich irgendwie geduckt auf das Fußende von Peters Liege setzen.
Sie hatten die Luke über
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