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Projekt Atlantis

Titel: Projekt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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Entfernung zum Boden orientieren und wusste, dass das Boot aufgesetzt hatte, als es einen harten Ruck gab und das Rütteln nachließ. Die Luftblasen waren aber weiter angewachsen. Inzwischen machte das Wasser den Eindruck, als würde es brodeln und kochen. Sicherheitshalber sah Patrick auf die Anzeige der Außentemperatur. Sie hatte sich im Gegensatz zur Tiefsee leicht erhöht, lag aber noch immer unter zehn Grad.
    Unsicher sahen sie nach draußen und auf den Monitor. Sie trauten ihren Augen nicht, als plötzlich Wassertropfen von den Schreiben der Bullaugen herabrannen. Der Wasserspiegel war unterhalb der Scheiben gesunken, sank weiter, und wenige Momente später lag das U-Boot vollständig auf dem Trockenen.
    »Ich...«, begann Patrick. »Ich... sag jetzt einfach gar nichts mehr.«
    »Eine Schleuse!«, sagte Kathleen. »Wir sind in einer Luftschleuse. Viertausend Meter unter dem Meer in einer jahrtausende alten Luftschleuse, die noch immer funktioniert!«
    Peter sah aus dem Bullauge. »So sieht es aus... ja.«
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte sie. »Aussteigen?«
    »Wir wissen nicht, ob die Luft atembar ist«, sagte Patrick. »Vielleicht ist das da draußen Stickstoff oder sonst was.«
    »Wir können es doch ausprobieren«, erwiderte die Journalistin.
    »Und wenn es ein giftiges Gas ist?«, fragte Peter.
    »Die letzten Messwerte, die ich aus dem Wasser habe, zeigen nichts Außergewöhnliches«, sagte Patrick. »Aber es bleibt ein Risiko.«
    »Ach was«, sagte Kathleen. »Machen Sie schon auf. Ich gehe als Erste. Und wenn ich tot umfalle, kann es Ihnen ja nur recht sein.«
    Patrick und Peter sahen sich an. Der Professor zuckte mit den Schultern.
    »Also gut«, meinte Patrick schließlich und löste die elektronische Verriegelung der Luke. Kathleen griff über sich, öffnete sie und klappte sie auf. Sie atmete tief ein. Dann kletterte sie nach oben und war verschwunden. Einen Moment später tauchte sie vor dem vorderen Bullauge auf. Ihr Bild wurde auf den Monitor im Inneren übertragen. Sie stand da, stemmte die Hände in die Hüfte und sah sich um.
    »Sie sieht noch ganz lebendig aus«, meinte Peter.
    »Ja, blöd«, seufzte Patrick.
    Stefanie stieß ihn in die Seite.
    »Tja, dann«, meinte Peter, »mache ich mich auch mal auf den Weg. Kommen Sie nach?« Er streckte seinen Kopf aus der Luke. Die Luft roch leicht fremdartig und würzig und war etwas wärmer als im U-Boot, aber abgesehen davon schien es normale Luft zu sein, und das Atmen war problemlos. Peter kletterte nach draußen und suchte eine Möglichkeit, um von Alvins Oberseite nach unten zu kommen. Eine Treppe gab es hier natürlich nicht, daran hatte er nicht gedacht. Schließlich entschloss er sich, sich auf den Rand zu setzen, und sprang den letzten Meter. Er landete hart, kippte vornüber und fing sich eher recht als schlecht mit den Händen auf.
    »Das gibt Abzüge in der B-Note.« Patrick, der hinter ihm ausgestiegen war, lachte. Dann kam auch er herabgesprungen, gefolgt von Stefanie.
    Zu viert standen sie nun neben dem U-Boot. Den Boden der Halle bedeckten einige flache Pfützen Meerwasser, die letzten Reste von einigen Millionen Litern, die durch die hineingepumpte Luft in kürzester Zeit aus dem Raum gepresst worden waren. Wohin, das war nicht offensichtlich.
    Sie gingen ein paar Schritte, berührten den Boden und die Wände.
    »Wir sind da, Peter«, sagte Patrick. »Sie haben Atlantis gefunden. Jetzt geht das Abenteuer erst richtig los.«
    Peter antwortete nicht. Zu ungeheuerlich war ihm die Vorstellung, dass sie auf einem Boden standen, der vor zehntausend Jahren oder sogar noch längerer Zeit zuletzt berührt worden war. Es umgab sie das wohl größte Rätsel der Menschheitsgeschichte. Und die Technologie dieser Kultur konnten sie nur hoffen zu verstehen.
    »Ah, jetzt ist auch klar, warum der Antrieb ausgefallen war«, sagte Patrick, der um das U-Boot herumgelaufen war. »Das Datenkabel hat sich hier hinten verfangen. Wir haben eine gute Chance, dass wir das Ding wieder flottkriegen.«
    »Dann können Sie ja auch hierbleiben«, sagte Kathleen. Sie hatte ihre Pistole in der Hand und wedelte damit herum. »Wir anderen gehen jetzt jedenfalls los.«
    Sie deutete in Richtung der rückwärtigen Wand, wo Treppenstufen und eine Tür zu sehen waren. Patrick schloss sich ihnen an. Er fuhr mit der Hand über die Wand, überlegte, was dies für ein Material war. Es machte den gleichen glatten und strukturlosen Eindruck wie die schwarzen Blöcke, aus

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