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Projekt Atlantis

Titel: Projekt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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denen die äußeren Bauten bestanden. Diese Wände waren jedoch grau-silbern und changierten ganz leicht, als handle es sich um eine mit Metall beschichtete Oberfläche. Sie war offenbar äußerst stabil, aber sie fühlte sich etwas rutschig, fast weich an. Konnte es eine Art Teflon sein? Er ging näher mit dem Gesicht heran, kratzte mit dem Fingernagel daran. Etwas mit einer Nanostruktur, wie mit Ginkgoeffekt...
    »Kommen Sie?«, hörte er plötzlich Peters Stimme. Sie standen bereits in der geöffneten Tür, als Patrick zu ihnen aufschloss. Dann verließen sie die Halle und betraten das Innere der eigentlichen Anlage.
    Die Scheinwerfer der Hondura wanderten wie die Beine einer dürren Spinne über die Trümmerlandschaft am Boden des Abgrundes. Zwischen den Steinen schlängelte sich ein Kabel hindurch, das sich leuchtend orangerot vom Untergrund abhob.
    »Da ist es!«, rief González. »Wie die Leine eines dreckigen Köters... sehr gut...«
    Das U-Boot der Kubaner senkte sich ein wenig und folgte der Spur, die Alvin hinter sich her gezogen hatte.
     
    AUTEC U.S.-Navy-Recherche-Zentrum, Andros Island, Bahamas
     
    Lieutenant Commander Walters legte das Telefon auf. Die Küstenwache hatte den Einsatz abgebrochen. Es hatte einen Unfall gegeben, und er, Walters, trug dafür nun mit die Verantwortung. Sicher nicht im disziplinarischen Sinn. Aber ohne seinen Anruf in Miami wäre dieser Einsatz nicht zustande gekommen.
    Ein Sturm hatte sich über dem Meer entwickelt, und die beiden Forschungsschiffe lagen direkt auf seinem Weg. Nun konnte es sein, dass die Schiffe tatsächlich Hilfe benötigten. Aber noch hatte keines der beiden Schiffe Seenot gemeldet.
    Sollte er die Angelegenheit einfach auf sich beruhen lassen? Die Verantwortung für das Geschehene und alles, was noch kommen mochte, vollends an die Küstenwache abtreten? Es wäre bequem. Und niemand würde ihm einen Vorwurf daraus machen.
    Aber das war der Weg all derer, die er mehr und mehr verachtete. Der Rückzug des Menschlichen auf die sichere Distanz des Bürokratischen, die Gleichgültigkeit, das Vermeiden, eine Stellung zu beziehen und dafür einzustehen.
    Walters stand auf und machte sich auf den Weg in den Kontrollraum. Dort angekommen ließ er sich die Satelliten-Karten des Gebiets zeigen und von der Wetterprognose überlagern. Kurz darauf war ihm klar, was er zu tun hatte.

Kapitel 15
     
    Unbekannte Anlage unter dem Meer
     
    Sie gingen durch einen Korridor. Als sie eine weitere Tür erreichten und deren Öffnungsmechanismus betätigen wollten, senkte sich ein Stück weit hinter ihnen ein Schott. Erst als es den Boden berührte, glitt die Tür vor ihnen auf.
    Sonnenlicht schlug ihnen entgegen.
    Sie blinzelten, hoben die Hände, um ihre Augen zu beschatten. Vor ihnen lag ein Atrium von ungeheuren Ausmaßen. Der Platz war mit weißen, schwarzen und roten Steinen gepflastert, die komplexe Ornamente bildeten. Zu den Seiten hin lagen wuchtige Arkaden, die darüber zu mehrere Stockwerke hohen Gebäuden anwuchsen, umgeben von geschwungenen Treppen und gesäumt von großzügigen Galerien. In der Mitte des Platzes ragte eine Säule aus gelbgoldenem Licht in die Höhe. Das Licht bewegte sich glitzernd und funkelnd in einem sanften Strom nach oben, als ob es aus Partikeln und Fäden bestünde, ineinander verwoben und fließend. Irgendwo in fünfzehn oder zwanzig Metern Höhe, wo die Lichtsäule an die Decke stieß, teilte sich der Strom auf, zerstob in einem Fleck großer Helligkeit und fiel in einzelnen, tanzenden Strahlen zurück zu Boden.
    »Genauso sah die Lichtsäule in der Höhle aus!«, rief Patrick an Peter gewandt. »Erinnern Sie sich, was ich Ihnen damals erzählte? Genauso war es! Nur alles in Blau.«
    Peter schwieg und ließ seinen Blick ungläubig schweifen. War dies Atlantis? Es war so ganz anders, als er es sich vorgestellt hatte. So real, so intakt und zugleich so fremdartig. Die Details der Architektur und der Ornamente glichen keiner anderen Kultur, hätten von einem fremden Planeten stammen können. Nichts deutete darauf hin, dass diese Konstruktionen zehntausend Jahre alt, ja vielleicht sogar noch viel älter waren. Das sonderbare Material der Wände, die stets leicht geschwungenen Formen und gewölbten Flächen, das Lichtphänomen, alles wirkte eher der Zukunft als der Vergangenheit entsprungen.
    »Marie«, sagte Kathleen, »oder Stefanie, oder wie Sie jetzt heißen: Sie kennen sich ja hier offenbar besser aus als der Professor. Und die Schrift

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