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Projekt Atlantis

Titel: Projekt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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Mannschaft. John schaltete den Fernseher an und stellte den Sender FOX ein.
    »Gestern kam ein Beitrag. In den Acht-Uhr-Nachrichten werden sie ihn noch einmal wiederholen.«
    Sie setzten sich und folgten dem Programm.
    Dann tauchte mit einem Mal die Argo auf, zusammen mit einer eingeblendeten Unterzeile: Europäer suchen Atlantis.
    Die Kamera wanderte über das Schiff, und eine Karte des Atlantiks wurde eingeblendet; am linken Rand war die Ostküste Floridas zu sehen, unten die Bahamas. Ein Sprecher erklärte dazu: »Die Argo 2 K, das größte Forschungsschiff der Woods Hole Oceanographic Institution ist in einem neuen und spektakulären Auftrag unterwegs. Der renommierte britische Geschichtsprofessor Peter Lavell und der französische Ingenieur Patrick Nevreux haben sich der Suche nach Atlantis verschrieben. Sie vermuten den sagenhaften versunkenen Kontinent in den tiefen Gewässern nordöstlich der Bahamas. Sie sind der festen Überzeugung, dass sie finden können, was seit Jahrtausenden immer wieder vergeblich gesucht wurde und der allgemeinen wissenschaftlichen Ansicht nach nur ein Märchen ist.«
    Nun erschien Peter im Bild, während der Sprecher fragte: »Glauben Sie, dass es sinnvoll ist, sich mit der etablierten Wissenschaft anzulegen?«
    »Ja, unbedingt«, kam Peters Antwort.
    »Ist es nicht total verrückt, fast eine Million Dollar für so ein Märchen auszugeben?«
    Die Kamera zeigte Patrick. »Das interessiert uns einen Dreck«, war aus seinem Mund zu hören.
    Jetzt sah man den Journalisten selbst vor dem Hintergrund des Kais. Er hielt ein Mikrofon in der Hand und lächelte. »Die Zeit der Mythenjäger ist offenbar nicht vorbei. Wir dürfen gespannt sein, ob wir je wieder von diesem Projekt hören. Mein Name ist Kevin Strout für FOX News.«
    Der Kapitän schaltete den Apparat aus.
    » Cet enculé! Was für ein Riesenarschloch!«, rief Patrick in die Stille und stand auf. »Der hat uns die Worte in den Mund gelegt, wie es ihm gepasst hat!«
    Peter nickte. »In der Tat. Eine unangenehme Sache...«
    »Unangenehme Sache?! Ich habe Ihnen gleich gesagt, dass Journalisten nicht über den Weg zu trauen ist.«
    »Bei allem Respekt«, sagte John, »Sie haben den Mann auch nicht sonderlich gut behandelt. Offenbar hat er es Ihnen verübelt.«
    »Und jetzt sind wir auch noch selbst schuld?«, ereiferte sich Patrick.
    »Ich meine nur, dass Sie möglicherweise nicht vorsichtig genug mit Ihren Äußerungen gewesen sind. Ich weiß, dass Sie in Europa offene Worte schätzen. Sie haben eine andere, direktere Art, als man es hier gewohnt ist.«
    »Und das sagen Sie ausgerechnet über einen Engländer?« Patrick lachte auf. Außer in seinen wissenschaftlichen Aufsätzen und Vorträgen trug Peter üblicherweise nicht gerade sein Herz auf der Zunge.
    John schüttelte den Kopf. »Sei es, wie es sei«, lenkte er ein. »Der Umgang mit der Presse ist jedenfalls sehr diffizil. Sie können sich vielleicht vorstellen, dass ich einige Erfahrungen damit gesammelt habe. Falls dieser Beitrag weitere Reporter aufgescheucht haben sollte, wäre es vielleicht sinnvoll, über eine PR-Beratung nachzudenken. Auch über offizielle Pressemeldungen und Richtlinien für die externe Kommunikation und für die Crew.«
    Patrick verdrehte die Augen.
    »Nun, lassen Sie uns erst einmal frühstücken«, sagte John mit versöhnlichem Ton. »Wir haben einen aufregenden Tag vor uns, und Sie können ja noch darüber nachdenken.«
     
    »Bevor wir mit dem Tauchgang beginnen«, erklärte John während des Essens, »müssen wir ein Briefing abhalten. Auch wenn es nur ein einfacher Tauchgang ist: Sie wissen selbst, wie viel jeder einzelne Tag kostet, und wir möchten jede Minute maximal nutzen. Daher werden wir uns in...«, er sah auf seine Uhr, »in zehn Minuten im Besprechungsraum mit dem Team treffen. Der Projektplan sieht keine außergewöhnlichen Gerätschaften vor, sodass ich vier Taucher, zwei Kameraleute und natürlich einen Matrosen für das Dingi eingeteilt habe. Mittags findet die erste Materialauswertung statt. Sind Sie damit einverstanden?«
    »Weshalb so viele Taucher?«, fragte Peter.
    »Das Wasser ist hier relativ seicht«, sagte John, »aber auch in zwölf Metern Tiefe erreichen Taucher mit Nitrox nach rund dreieinhalb Stunden die Nullzeit, und das muss hier im Grande nicht sein.«
    Patrick sah Peters fragenden Blick. »Je länger und je tiefer Sie unter Wasser bleiben, umso mehr Stickstoff sammelt sich im Blut«, erläuterte er. »Ist die

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