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Projekt Atlantis

Titel: Projekt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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›Bimini-Straße‹. Kleine sowie zum Teil mehrere Meter breite Steinquader, die in zwei parallelen Spuren liegen, formen dieses etwa fünfhundert Meter lange, J-förmige Gebilde, das auf den ersten Blick wie eine antike gepflasterte Straße wirkt.
    Sie können sich vorstellen, dass es die etablierte Wissenschaft für vollkommen ausgeschlossen hält, dass es sich hierbei tatsächlich um eine von Menschenhand erbaute Straße handeln könnte. Und dass die Entdeckung vor vierzig Jahren mit Schlagzeilen wie ›Atlantis gefunden?‹ durch die Presse ging, hat der Seriosität des Fundes kaum weitergeholfen. Es hat infolgedessen kaum ernsthafte wissenschaftliche Untersuchungen dieses Gebiets gegeben. Theorien vermuten, dass es sich um eine Ansammlung von Ballaststeinen handelt, wie sie in der Antike verwendet wurden, oder aber um natürliche Formen, sogenannten Beach Rock, wie er an Stränden durch Sand und Kalkablagerungen entsteht. Die meisten dieser Theorien sind zwanzig und dreißig Jahre alt und genauso wenig bewiesen wie die neuesten, ebenfalls nicht wissenschaftlich anerkannten Untersuchungen, die Steinkeile und Bohrlöcher gefunden haben wollen.
    Um eines klarzustellen: Die Untersuchung der ›Bimini-Straße‹ hat in meinen Augen nichts mit Atlantis zu tun. Falls sich eines Tages herausstellen sollte, dass es sich hier um eine künstliche, von Menschenhand erzeugte Konstruktion handelt, dann wird dies möglicherweise auf eine präkolumbianische Kultur verweisen, vielleicht eine, die wir noch nicht kennen. Aber lassen wir Atlantis hier aus dem Spiel.
    Worum es mir heute geht: Zum ersten Mal soll eine Untersuchung durch – verzeihen Sie meine damit einhergehende Selbstbeweihräucherung – seriöse und etablierte Wissenschaftler vorgenommen werden. Durch unsere Recherchen vor Ort, unsere Proben und Aufnahmen, möchte ich ein Zeichen setzen, damit, falls wir auch selbst keine endgültigen Ergebnisse erzielen sollten, andere ernsthafte Wissenschaftler es wagen, sich diesem und ähnlichen Themen zu widmen. Es gibt zu viel unentdecktes Wissen auf der Welt, das aus bloßer Scheu und akademischen Zweifeln den Heerscharen von Pseudowissenschaftlern, Sinnsuchern und Esoterikern überlassen wird. Dem möchte ich entgegenwirken. Lassen Sie uns den eingestaubten Fakultäten zeigen, dass es auch heute noch Abenteuer in unerforschten Mysterien gibt, dass es sich lohnt, nach immer neuen Antworten zu suchen.«
    Spontaner Applaus und Lachen zeigten Peter, dass er die Mannschaft erreicht hatte.
    Auch John grinste. Dann hob er eine Hand, woraufhin die Laute verstummten.
    »Also gut, ich denke das reicht fürs Erste. Heute noch keine Vorlesung über Atlantis, dafür ist später Zeit. Jetzt werden wir die Planung für den Vormittag durchgehen. Steve, Neil, Keith und Susan, ich habe euch für die Tauchgänge eingeteilt. Mario und Ken, ihr seid wie üblich für die Kameras zuständig. Chad, du übernimmst das Dingi. Ihr bleibt also zum Briefing hier. Die andern können ihre Arbeitsbereiche auf Vordermann bringen, soweit das noch nicht der Fall ist. Heute ist auch ein guter Tag, um die Rechner zu checken und die Unterwasser-Fahrzeuge zu polieren. Mike, wir brauchen deine Unterstützung für das LAN. Labor zwei hat meines Wissens immer noch Verbindungsprobleme.«
    Die Leute standen auf und verließen den Raum. Die Taucher rückten auf die vorderen Stühle.
    John griff zum oberen Ende der Tafel und zog eine Leinwand herunter. Dann drückte er einige Tasten des Laptops, woraufhin sich ein Projektor ein Stück aus der Decke senkte und eine Karte auf die Leinwand projizierte. Anhand der eingezeichneten Tiefenlinien war zu erkennen, dass es sich hierbei um ein Abbild des Meeresbodens handelte.
    John wies auf einen Punkt. »Das hier ist unsere momentane Position. Die Bimini-Formation befindet sich nur eine halbe Meile von hier.« Die Karte bewegte sich ein Stück, und daran, dass sich die Tiefenlinien auseinanderzogen, war zu erkennen, dass der gewählte Ausschnitt nun vergrößert wurde. Als das Bild zum Stillstand kam, erschien als Überlagerung die Skizze der Steinanordnung.
    »Dies ist die Lage der sogenannten Bimini-Straße, maßstabsgetreu eingeblendet. Wie der Professor vorhin schon erklärt hat, gibt es keine seriöseren und verifizierten Daten, das hier ist vermutlich nur eine Annäherung. Meer und Wetter sehen zwar ruhig aus, aber in zehn Metern Tiefe haben wir eine Unterströmung gemessen, es wird also ein Strömungstauchgang, und

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