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Projekt Atlantis

Titel: Projekt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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herausschälten.
    »Sieht wie eine künstliche Struktur aus«, überlegte der Kapitän. »Könnte natürlich auch Zufall sein. Vielleicht ist es ein Container, der von einem Frachtschiff gefallen ist, oder ein Wrackteil.« Der Meeresboden wanderte langsam vorüber. An der vom Sonar wiedergegebenen Form allein war nicht auszumachen, worum es sich handelte. Bald wurden immer mehr Objekte mit graden Kanten und rechten Winkeln sichtbar. »Nein, Container sind es nicht«, sagte John. »Achten Sie auf den Maßstab. Diese Blöcke sind nur wenige Meter lang. Nicht einmal halb so groß wie ein Überseecontainer.« Was zunächst wie eine Anzahl kleiner Quader ausgesehen hatte, wuchs sich zu einem umfangreichen Trümmerhaufen aus, je weiter das Bild sich voranschob.
    Patrick rutschte auf seinem Stuhl nach vorn, als sich inmitten des zufälligen Gerümpels einige parallele Linien zeigten.
    »Da! Sehen Sie mal! Sind das etwa Stufen?«
    Erst drei, dann ein halbes Dutzend, und schließlich waren fast zwei Dutzend regelmäßige, eng nebeneinander verlaufende Kanten zu erkennen. Dass mehrere einzelne Objekte ein so gleichmäßiges Muster bildeten, war mit einem natürlichen Ursprung kaum zu erklären, und zufällig in Reih und Glied gefallen sein konnten sie auch nicht. Gerade als Patrick eine Bemerkung machen wollte, senkte sich vom oberen Teil der Karte ein grobkörniger Schnee über die Landschaft. John zoomte heraus, um mehr erkennen zu können. Wie das weiße Rauschen auf einem alten Fernsehgerät war der gesamte restliche Teil der Scans verdorben, bestand nur noch aus zufälligen hellen und dunklen Pixeln.
    »Verdammt«, entfuhr es dem Kapitän, der den Computer bediente, um einen Überblick über das vollständige kartografierte Gebiet zu bekommen. » Sentry muss eine Störung haben.« Einige Augenblicke später war in starker Verkleinerung die gesamte Fläche zu sehen, die der Roboter bisher abgearbeitet hatte. Deutlich war zu erkennen, dass alle Aufnahmen im letzten Drittel unbrauchbar waren. John schüttelte den Kopf. »Wir müssen den Scan abbrechen«, erklärte er. »Mit Ihrem Einverständnis, selbstverständlich. Aber wir verschwenden jetzt nur noch Zeit. Wir müssen ihn hochholen und vielleicht reparieren. Eine Fernwartung ist nicht möglich. Wenn wir Sentry verlieren, dann verdoppeln sich mal eben die Kosten des ganzen Projekts.«
    »Weshalb sollten Sie ihn verlieren?«, fragte Kathleen.
    »Die Software könnte abgestürzt sein und den Roboter zwischen die Felsen lenken. Oder der Tiefenmesser liefert falsche Daten und lässt ihn auf den Boden prallen... Möglichkeiten gibt es genug.«
    »Er hat recht«, sagte Patrick. »Holen Sie ihn hoch.«
    John tippte einige Befehle in den Computer.
    »Sehr gut«, sagte er dann. »Es funktioniert, er kommt rauf. Ich hatte schon befürchtet, er würde vielleicht nicht mehr reagieren... Hm... alle Sensoren liefern einwandfreie Daten... Es muss also ein Defekt am Sonar sein.«
    »Was ist mit den Fotos?«, fragte Patrick. »Sie sagten, Sentry würde in regelmäßigen Abständen Nahaufnahmen machen. Sind die etwas geworden?«
    John wechselte in ein anderes Programm. »Gut möglich, ja, es sind andere Systeme, die die Aufnahmen machen. Vielleicht haben wir auch ein Bild von den merkwürdigen Quadern.«
    Auf dem Monitor öffnete sich ein Mosaik miniaturisierter Fotos, jeweils mit einer Bildunterschrift, in der eine Nummer, Datum, Uhrzeit und weitere Daten standen. Vermutlich waren das Informationen über die Position und die Tiefe. John wählte das erste der Bilder, woraufhin es sich fast bildschirmfüllend vergrößerte. Wie nicht anders zu erwarten bestand es überwiegend aus schwarzen Flächen. Allein das vom Scheinwerfer oder Blitz angestrahlte Stück Meeresboden war erhellt, wenn auch weitestgehend farblos. Zu den Rändern hin wurde es vollkommen dunkel. Mithilfe der Tastatur blätterte John durch die Fotos. Sandboden, Steine und ab und zu ein kleiner leuchtend weißer Fisch oder eine Krabbe waren alles, was es zu sehen gab. Sie hatten rund zwanzig Bilder betrachtet, als auf einem die gradlinigen Kanten eines unbekannten Objekts erschienen. Es musste einer jener Klötze sein, die sie entdeckt hatten und von dem man auf dem zufälligen Foto nur einen Teil sehen konnte. Die Oberfläche war dunkel, fast schwarz, und nahezu vollkommen glatt. Weder waren Spuren von Erosion noch Verkrustungen wie von Seepocken oder Korallen daran zu erkennen.
    »Ist das aus Metall?«, fragte

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