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Projekt Atlantis

Titel: Projekt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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die anderen geschoben. So ähnlich hätte – jedenfalls dieser Theorie zufolge – eine Platte der Erdkruste nach unten geschoben werden können. Nach Feuer, das vom Himmel fällt, Erdbeben und Flutwellen, wird auf diese Weise eine Inselkette unter Wasser gesogen, verschwindet in unerreichbarer Tiefe.«
    »Faszinierend...«
    »Ehrlich gesagt, muss man sich reichlich anstrengen, um sich so ein Szenario auszumalen. Und ob man es sinnvoll berechnen kann, also die notwendige Einschlagskraft, die Stärke der ausgelösten Beben, die Höhe der Tsunami-Wellen, die Masse des in die Atmosphäre geschleuderten Materials, die Effekte auf das Klima und so weiter, das weiß ich nicht. Vielleicht wäre eine Katastrophe, die einen so starken Effekt bewirken würde, gar nicht möglich, ohne alles Leben für die nächsten Milliarden Jahre zu vernichten oder den Planeten in zwei Hälften zu sprengen. Ich bin weder Physiker, Geologe noch Klimatologe. Es ist nur eine Theorie.« Er lehnte sich zurück. »Tatsache ist, auch Platons zweite Hälfte des Kritias- Dialogs erklärt uns nicht, wie genau die Insel versunken ist. Was vermutlich allein daran liegt, dass man es damals selbst mit präzisen Augenzeugenberichten – die es zu diesem Zeitpunkt ja nicht mehr gab – nicht hätte erklären können. « .
    »Wäre das nicht ein viel einfacherer Weg gewesen, Atlantis zu suchen? Zu beweisen, dass diese Landmasse niemals hätte im Meer versinken können? Dann wäre doch klar, dass es auch Atlantis nicht gegeben haben kann?«
    Peter nickte. »Sie haben ganz recht. Und genau das wurde von denjenigen praktiziert, die nicht an Atlantis glauben wollten. Jahrhunderte, nun, Jahrtausende eigentlich, haben die Skeptiker versucht zu beweisen, weshalb Atlantis nie hätte existieren können. Weil das Alter nicht stimmen kann oder die Größe oder die Lage oder der Untergang... Ist das nicht interessant? Die Ungläubigen haben sich Mühe gegeben, die Nichtexistenz zu beweisen, ganz so, als ob ihnen viel daran gelegen wäre.«
    »Das alles hat Sie nicht aufgehalten?«
    »Platons Bericht ist zwar unwahrscheinlich, und Teile davon sind auch ganz offenbar fiktiv. Aber dadurch ist nicht automatisch die gesamte Geschichte nichtig. Es gibt bisher keine Beweise für oder gegen eine solche Kultur. Daher lohnt es sich in meinen Augen, sich damit zu beschäftigen. Ich spekuliere ungern, wie ich eingangs sagte, aber ich verwerfe auch nicht gern jeden Gedanken, bloß, weil es keine einfache Lösung zu geben scheint. Ich ziehe es vor, alles im Bereich des Möglichen zu sehen, bis es gesicherte Fakten gibt.«
    »Für eine bloße Möglichkeit scheint mir dieses Unternehmen aber reichlich aufwendig. Und teuer.«
    »In der Tat. Aber in den letzten Jahren haben sich so viele Puzzleteile für mich zusammengefügt, dass es mir gerechtfertigt erscheint.«
    »Dennoch sind es Indizien, keine Fakten... habe ich nicht recht?«
    »Sie scheinen mir reichlich neugierig. Wird das ein Kreuzverhör, das Sie für Ihre Dokumentation verwenden möchten?«
    Kathleen lachte. »Nein! Nein, keine Sorge. Ich möchte nur verstehen, wie Sie denken, was Sie glauben... Glauben Sie wirklich, dass es eine Kultur gegeben haben könnte, die so alt ist? Die andere Kulturen befruchtet hat?«
    »Ich glaube nicht, dass es so war, aber ich kann mir vorstellen, dass es so gewesen sein mag.«
    »Das gefällt mir an Ihnen! Dass Sie Dinge nicht kategorisch ablehnen... Es lässt Raum für viele Möglichkeiten, viele Antworten. Vielleicht sogar solche, die Ihnen jetzt noch völlig undenkbar scheinen.«
    Peter sah die Frau einen Moment lang prüfend an. »Haben Sie da etwas Bestimmtes im Sinn?«
    »Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, ob Sie nicht auf der Spur eines regelrechten Schöpfers sind? Dass nicht nur unsere Kultur, sondern auch das Leben selbst geschaffen worden ist?«
    »Kathleen, wir reden hier über Zeiträume von einigen zehntausend Jahren. Nicht über Jahrmillionen oder den Urknall.«
    »Wissen Sie denn, was Sie am Ende Ihrer Suche erwartet?«
    Peter kniff die Augen zusammen. »Ich habe nicht vor, mich auf dieses hochspekulative Gebiet vorzuwagen.«
    Kathleen winkte ab. »Sicher. Es war auch nur eine Frage.« Sie stand auf. »Wie auch immer, ich werde mich also um die nächste Pressemeldung kümmern.«
     
    Sie trafen sich im Labor. John saß bereits vor dem Rechner und rief die Daten auf, die Sentry in der Nacht gesammelt hatte. Beim flüchtigen Durchgehen auf niedrigster Zoomstufe war

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