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Projekt Atlantis

Titel: Projekt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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Zwischenzeit fahren wir mit unserer Arbeit fort. In dubio pro reo.«
    »Das ist lieb von Ihnen, Peter«, sagte sie und legte eine Hand auf den Unterarm des Professors. »Ich weiß das sehr zu schätzen.«
    »Okay, das reicht«, sagte Patrick und erhob sich. »Ich haue ab. Peter, wir sehen uns nachher bei den Scans.« Ohne auf eine Antwort zu warten, ließ er die beiden allein.
    »Wie halten Sie die Arbeit mit ihm aus?«
    »Sie täuschen sich, wenn Sie erwarten, dass ich abfällig über meinen Kollegen sprechen würde. Ich schätze ihn sehr, und seine Hilfe war stets unbezahlbar.«
    »Davon bin ich überzeugt. Peter, ich wollte damit wirklich nichts Schlechtes suggeriert haben. Vielleicht liegt es auch an mir. Vielleicht habe ich etwas an mir, das ihn reizt.«
    »Nun, die Hauptsache ist, dass jeder von uns seine Arbeit macht. Persönliche Differenzen sind unschön, dürfen aber unser Urteilsvermögen und unsere Tatkraft nicht trüben. Vielleicht können Sie die nächste halbe Stunde nutzen, um eine erneute Pressemitteilung zu entwerfen.«
    Kathleen lächelte den Professor an. »Ich bewundere ihre Zielstrebigkeit, Peter.« Dann setzte sie ihre Brille wieder auf. »Nun, sagen Sie mir, wie viel wir der Presse geben möchten.«
    »Ohne auf den heutigen Boulevard-Artikel einzugehen, sollten wir eine indirekte Antwort darauf verfassen. Wir könnten selbst ebenfalls ein Bild der Klötze liefern, möglichst eines von besserer Qualität. Dazu ein paar ganz sachliche Daten, wie zum Beispiel die Abmessungen und einige der Punkte, die die Klötze mysteriös machen, aber ohne, dass wir selbst darüber spekulieren. Die Leser sollen erkennen können, dass es auf keinen Fall Container oder andere moderne Zivilisationsreste sein können. Man soll ahnen können, dass die Blöcke tatsächlich unerklärlich sind, ihre Lage, ihr Material und so weiter. Aber es muss eine wissenschaftlich präzise Beschreibung sein ohne jegliche Vermutung.«
    »Sie haben recht konkrete Vorstellungen... Es wird nicht leicht sein, das so umzusetzen.«
    Peter setzte zu einem leichten Lächeln an. »Daher bin ich auch dafür dankbar, dass wir Sie an Bord haben.«
    »Aber mal off the record : Was denken Sie denn selbst über diese Dinger? Glauben Sie, sie stammen von Atlantis?«
    »Ich spekuliere nur ungern...«
    »Natürlich, aber wenn? Wenn Sie spekulieren würden?«
    »Trüge ich nicht die Hoffnung, dass wir den untergegangenen Kontinent tatsächlich finden könnten, wäre ich nicht hier.«
    Kathleen seufzte. »Ja, ich weiß. Aber ich würde es gerne einmal von Ihnen hören. Was stellen Sie sich in den kühnen Träumen vor? Was haben wir da gefunden? Was werden wir noch finden?«
    »Also, ich weiß wirklich nicht, was Sie... nun gut, ja, warum nicht, vielleicht sind es Reste einer atlantischen Kultur. Ich habe aber keine Vorstellung, was es sein könnte. Vielleicht sind es Behälter einer unbekannten Art. Vielleicht sind es Baumaterialien, so etwas wie Steine aus einer Mauer oder einer anderen Anlage. Ich weiß nicht einmal, was für Teile einer im Meer versunkenen Kultur sich überhaupt noch finden lassen. Atlantis soll ja eine gewaltige Ausdehnung gehabt haben. Im Grunde müsste fast der halbe Meeresboden von hier bis zu den Azoren ein einziges untergegangenes Land sein. Was wir hier, an dieser Stelle suchen, sind Reste der möglichen Hauptstadt. Aber eine so große Inselgruppe wie Atlantis versinkt ja nicht einfach wie ein Schiff. Eine Insel reicht bis auf den Meeresboden. Sicher, zur letzten Eiszeit lag der Meeresspiegel tiefer. Aber ob er fünfzig oder hundert oder zweihundert Meter tiefer lag als heute, ist hier nicht relevant. Wir reden an dieser Stelle ja von dreieinhalbtausend Metern. Und eine Insel fährt nicht einfach wie ein Fahrstuhl hinab in diese Tiefe. Wenn hier etwas versunken ist, muss es nachhaltig vernichtet worden sein. Nicht nur oberflächlich.« Peter nahm eine Gabel und kratzte eine grobe Zeichnung auf das gestärkte Tischtuch. »Eine Theorie besagt, dass es unterseeische Plattenbewegungen gegeben haben könnte, vielleicht ausgelöst durch eine gigantische Katastrophe, wie einen Asteroiden-Einschlag. Schockwellen breiten sich in der Erde aus, die Erdkruste am Meeresboden reißt an den Plattenkanten auf, alles verschiebt sich. Stellen Sie sich einen zugefrorenen See vor, in dessen Wasser eine Bombe explodiert. Alles zerbricht in einzelne Eisschollen. Nun schieben Sie den See ein bisschen zusammen: Einige Eisschollen werden dabei unter

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