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Projekt Babylon

Titel: Projekt Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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auch nichts für Sie zu finden. Nur wenige hörten jemals diesen Namen, und keiner davon hat jemals irgendetwas erfahren, wenn der Kreis selbst es nicht gewollt hat. Geben Sie es also auf, Ihre Suche ist an ihrem Ende angekommen. Stellen Sie die Untersuchungen ein.«
    »Warum sollten wir das tun?«, fragte Patrick.
    »Verstehen Sie doch! Sie mögen gute Absichten haben, und es ehrt Sie, wie weit Sie bereits gekommen sind. Mit klarem Verstand und lauteren Mitteln. Doch bedenken Sie, was gestern beinahe geschehen wäre. Und was jederzeit wieder passieren kann und wird. Wem außer Ihnen kann und wird die Höhle in die Hände fallen? Die Menschheit ist nicht reif für die darin verborgene Macht. Sie müssen jetzt aufgeben und helfen, sie zu schützen!«
    »Sie halten ein durchaus ehrenvolles Plädoyer«, sagte Peter, »aber ist es dafür nicht zu spät? Was soll mit denen geschehen, die bereits davon wissen?«
    »Machen Sie sich um Ash Modai und seine Sekte keine Sorgen«, erklärte Nathaniel. »Die Mittel der Suggestion und die berauschenden Drogen, die bei ihnen verwendet werden, leisten auch uns gute Dienste, wenn es darum geht, Geschehenes vergessen zu lassen.«
    »Wie kommt es, dass Ash Modai den ›Kreis von Montségur‹ überhaupt kannte?«, fragte Patrick. »Von ihm haben wir zum ersten Mal davon gehört.«
    »Ich bezweifle, dass er die geringste Vorstellung von den wahren Zusammenhängen hat«, sagte Nathaniel. »Aber das ist symptomatisch für die ganze Masse der halb gebildeten Mystiker. Die tatsächlichen Verhältnisse und Verbindungen sind nach Hunderten und Tausenden von Jahren kaum noch zu durchschauen. Solche wie ihn und die ›Hand von Belial‹ hat es immer gegeben, aber sie berühren uns nicht. Das Einzige was zählt, ist die Höhle. Und ich muss Sie erneut eindringlich und letztmahg bitten, Ihre Arbeit einzustellen. Die Lage spitzt sich dramatisch zu, und Sie werden im Zentrum des Konflikts stehen, wenn Sie nicht rechtzeitig das Feld räumen. Ich kann nur hoffen, dass Sie nicht noch mit weiteren möglichen Interessenten im Kontakt stehen, die nun um die Höhle wissen, und die ihrerseits wollen, dass die Untersuchungen fortgeführt werden. Dann ließe sich das verstreute Wissen um dieses Geheimnis möglicherweise niemals wieder einfangen und bändigen!«
    »Sie kennen unsere Kontakte bereits«, sagte Peter, entschlossen, dem Mann nichts von ihrer Auftraggeberin in Genf und von dem unbekannten Steffen van Germain zu verraten.
    »Ich kann nicht mehr, als Sie warnen und Sie bitten«, wiederholte Nathaniel und stand auf.
    »Wir haben verstanden«, sagte Peter, erhob sich ebenfalls und reichte dem Mann die Hand. »Und ich verspreche Ihnen, dass wir uns alles Weitere sehr gut durch den Kopf gehen lassen. Vielen Dank für Ihre Warnung und Ihre offenen Worte.«
    »Ich danke Ihnen für Ihre Geduld! Gott helfe Ihnen, die richtige Entscheidung zu treffen und den rechten Weg zu gehen. Leben Sie wohl! Madame, Messieurs.«
    Sie sahen ihm hinterher, als er die Kaminlounge verließ.
    »Der hatte es aber plötzlich eilig«, sagte Patrick.
    »Es gab wohl nichts mehr, was er uns noch sagen konnte«, meinte Stefanie.
    »Oft genug wiederholt hat er sich ja. Schräger Vogel... Was halten Sie davon, Peter?«
    »Also, mir sind es inzwischen eindeutig genug Geheimbünde«, antwortete der Professor. »Jetzt haben wir nicht nur den ›Tempel Salomonss der die Höhle schützt und angeblich sogar den Bürgermeister unter Druck setzen kann, sondern darüber hinaus hören wir nun auch von einem weiteren, dahinter liegenden Orden, dem ›Kreis von Montségur‹, die angeblichen Gründer, älter als Ägypten und Babylon. Ich bin sicherlich nicht der Einzige, der das für mindestens unwahrscheinlich halten muss. Und ist es ein Wunder, dass die Geschichte sie auch nicht kennt, dass wir noch nie davon gehört haben?« Er schüttelte den Kopf. »Ich bin gewiss der Letzte, der davor zurückscheut, unkonventionelle Zusammenhänge herzustellen. Aber meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass die Abwesenheit jeglicher, absolut jeglicher Spuren ein gutes Indiz für eine falsche Fährte ist.«
    »Aber da ist die Höhle«, sagte Patrick. »Die können wir nicht wegdiskutieren. Sie existiert mindestens seit dem Mittelalter, und mit keiner heute bekannten Technologie könnten wir ihre Funktionsweise erklären. Und völlig unbekannt scheint sie nicht zu sein, sondern lediglich gut behütet. Etwas ist da draußen, Peter, da können wir sicher sein. Wir

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