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Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1

Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1

Titel: Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Applesnake
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jedes Gefühl der Scham, der Ohnmacht und des Schmerzes konnte er in sich aufnehmen. Durch alleiniges Berühren ihrer blassen Haut konnte er ihre Erlebnisse in seinem Inneren sehen. Sein äonenlanges Training war ihm nun von großem Nutzen.
    Seit seiner Einberufung in die Garde gehörte es zu seinem Wesen, Neutralität und Klarheit in jeder Situation zu bewahren. So auch jetzt, obgleich es ihn persönlich traf. Peinlich genau achtete er auf seine Schwingung und drängte Wut, Zorn und Selbsthass zurück. Er hätte sie beschützen sollen, hätte da sein sollen, hätte auf seine Gefühle hören sollen, als er das Ragton eingesehen hatte. Er hätte sich nicht darauf verlassen sollen, dass eine Niam, in dem Fall seine Frau, dem höchsten Schutz der MA unterlag. Er hätte dem kleinsten Impuls folgen und sich auf den Weg machen sollen.
    Seine Augen streichelten ihre Wunden, nackt und hilflos lag sie auf der Liege im großen Labor. In das Plasmabecken war bereits das regenerative Serum eingelassen worden. Lange konnte es nicht mehr dauern, dann wären ihre Schmerzen verschwunden. Die Zeichnung jedoch, die Male und Implantate konnte das Serum nicht löschen, dazu brauchte es SAT.
    Beim verdammten SAT, wo blieb denn nur sein Bruder. Gerade war er doch auf Nibiru gelandet, zurück von Denebola, wo sie alle dem König und der Königin ihre Ehre und ihre genetische Verbundenheit gezollt hatten. Warum war er verschwunden? Warum ließ ihn sein Bruder nur im Stich? Hatte er sich in SAT wirklich so täuschen können? War seine Rehabilitation nicht stark genug, so dass sein Charakter noch immer tänzelte und zu einer undisziplinierten Handlung führte?
    „ Noch ein Tattoo und ich brenne dir meinen Handabdruck auf deinen königlichen Hintern! Ich bin gleich da. Im Stich, mein lieber Herr Erzengel, Abbild meiner Selbst, nur blasser, im Stich, das sei dir gesagt, treffen wir uns vielleicht in einem Rausch randvoll mit Lyox. Dann haben wir einen Stich. Aber ich dich im Stich lassen? Mann, dir muss es wirklich saudreckig gehen! Reiß dich gefälligst zusammen und lasse dich nicht von den ihren Malen infizieren. Berühre sie, aber wage es nicht im Ansatz, eines der Symbole zu berühren oder gar zu entfernen. Da muss jemand ran wie ich! Schreckliches wird mit Schrecklichem bekämpft. 
    Das sind Implantate. Berührst du sie, verdoppeln sie ihre Wirkung und dringen tief in die Wurzel-DNS deiner Frau. Damit gibst du ihrer Seele den Todesstoß in die Dunkelheit! “
    Sobald SAT auch nur das Wort verdammt hörte, vernetzten sich all seine Systeme mit demjenigen, der dieses Wort mit seinem Namen gekoppelt hat. Er fühlte sich noch immer nicht besser. REAS wollte sterben, seine Mädchen waren verletzt, ebenso sechzehn seiner besten Männer. Bis zum heutigen Zyklus hatte er immer eigenständig für die Sicherheit von Asiris, für seine Mädchen, die Bar und vor allem auch seine eigene Crew sorgen können. „ Was sind das nur für Zeiten! “, schoss es ihm durch den Kopf.
    „ Bitte, SAT, bitte verzeih! Ich bin nur so... ”, brach MIC ab, denn SAT drängte ihn telepathisch zurück, indem er ihm den Satz aus dem Geist löschte.
    „ Halt den Mund. Ich bin nur so entsetzt, wolltest du sagen. Mehr nicht. Und ich will nicht sagen, dass ich dich verstehe, denn ich will nicht, dass ich dich verstehe. Ich will auch nicht, dass du verstehst, warum ich dich verstehe. Also begnüge dich damit, dass mir bereits die zweite Hautschicht wachsen wird, denn die erste ist nun randvoll mit Tattoos. Danke dir auch sehr dafür! “ Unnahbar bis zuletzt, das waren die Gedanken, die SAT für sich behielt und die auch nicht an MIC gerichtet waren, sondern an sich selbst. SAT verachtete sich in vielen Teilen seines Wesens so sehr, dass er seine eigene innere Anerkennung mit ewigen Vorwürfen verdrängte.
    „ Schon gut, SAT, ich höre dich! Wie lange braucht ihr noch? “ MIC war sich sicher, dass SATs Verschwinden etwas mit einer ähnlichen oder sogar der gleichen Geschichte zu tun hatte, wie sie ihm selbst nun widerfahren war. Noch nie, nicht ein einziges Mal in all den langen Pulsaren seit ihrer Zusammenführung durch die MA und den kosmischen Rat, eigentlich seit sie erfahren hatten, dass sie Zwillinge sind, hatte sich sein Bruder ohne ein „Auf Wiedersehen“ auf eine Reise gemacht. SATs penetrante Eigenschaft, immer das letzte Wort zu haben, blieb auch beim Verabschieden nicht aus. Nur heute war er einfach so entschwunden.
    „I ch habe keine Ahnung, aber es

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