Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1
je widerfahren ist! Lieber wäre ich gestorben, als so lange ohne dich zu sein! Nie wieder, wenn ich dich treffen kann, in einigen Äonen, lässt du mich so lange alleine! Keiner darf je wieder dem anderen so einen Schmerz zufügen! Sind wir uns da einig!“
Ein Flüstern drang aus den rubinroten Höhlen. Für Né und GAB war es kaum zu hören, beider Zellen waberten jedoch vor Rührung. Né kannte SAT nur als Single. Nie hatte sie ihn von Liebe sprechen hören. SAT, so schien es, hatte sich mit der vorgeschriebenen Askese von je her arrangiert. Nun ja, arrangiert, Askese bezog sich nur auf Gralsvermählung, nicht auf sexuelle Abenteuer. Und von denen konnte SAT einige Bücher schreiben. Sein Flüstern wandelte sich in eine Melodie und dann in einen Gesang, der die schönsten Vogelstimmen und ihre Besitzer vor Neid hätte erblassen lassen.
Né wunderte sich. Sang er ihr etwa ein Lied? Hätte man ihr erzählt, dass SAT singt, hätte sie es für einen Witz gehalten.
„Er singt! GAB, Lord SATANIS singt! Ja glaub ich es denn!“ Sie blickte in die goldenen Augen Gabriels. Wunderschön, immer wieder, schoss es ihr durch den Kopf. Ein leises und auch heißes Glücksgefühl entstand in ihrem Herzen. „ Seit wie vielen Pulsaren nach dem Verrat war dies nun das erste Mal? “ Né sinnierte. Ein Lachen hatte sie, so glaubte sie, aber schon zustande gebracht für die Kinder und ihren Mann. Aber ein wohliges Gefühl von Glück und Freude blieb bisher noch offen. Nicht so jetzt! Eine innige, tiefe, freudige und vibrierende Glückskraft berührte jede Zelle ihres Herzens. Sie strahlte GAB an und murmelte: „Spürst du das auch?“
„Nein, es gehört ganz alleine dir! Das ist XORIAs Programm, das nun über dein Herz fließt. Die Geburt hat eine neue Verbindung zwischen dem Lyas und der Monaden hergestellt. Du kannst deinen Auftrag nun völlig im Einklang mit deiner Seele und ihren Ausdehnungen vollenden und... äh, nennen wir es Leben, wenn du mir das gestattest nach eurer Trennung und dem Verlust der ersten Zwillinge!“ GAB kratzte sich am Kopf.
„Was ist das mit dem Kratzen? SAT macht das auch ständig und ich versuche mit Anstand, die Finger von meinem Kopf fern zu halten. Außerdem habe ich das Gefühl, meine Haut dunkelt nach!“ Né zog ihren Ärmel hoch. Sie hatte nach der Geburt die Tracht der Kobra übergezogen und die Uniform von Nibiru einer von Idmeras Wirtschafterinnen zur Reinigung überlassen müssen. Das Volk von Amenish trug allesamt das gleiche Modell, Männer wie Frauen, ein Overall mit Lendenschurz. Es gab nur eine Farbvariante. Diese war sowohl auf Hydra als auch im gesamten Sternenreich Leonid ein Braun, das der Insel im Safranisee bis auf das kleinste Farbdetail glich.
Eine Kindergeschichte Denebolas erzählte von der Geburt der Augenfarbe der Leoniden. Das Leoniden-Auge war eine Mischung aus tiefstem Schwarz mit goldgelben Sprenkeln, die wie Kreise rotierten, je nach Ausdruck. Die Geschichte erzählte, dass die heilige MA, als sie die Leoniden kreierte, in ihren Träumen eine spezielle Energie im Safranisee hinterlegte. Den Kindern wurde gesagt, dass sie ihren Herzschlag dort im See in den Wasserplasmen hinterlassen hatte und dass jedes Kind im dritten Jahr seiner Existenz durch dieses Wasser schwimmen musste, um sein Augenlicht zu erhalten, damit es mit der MA auf die Ewigkeit im Herzen und im Geist verbunden war. Die Farbe des Safranisees und seiner Insel zu tragen, war Zeichen höchster Anerkennung Mianuass für das Reich der Leoniden und den ewigen Frieden beider Königreiche.
Nejushas Haut, die unter der engen Tracht zum Vorschein kam, sah aus, als bronzierte sie unter der Sauerstoffverbindung.
„ Für gewöhnlich weiß, wobei jetzt war ja nichts mehr gewöhnlich “, dachte sie sich. „ Als Kobra war ich sehr weiß, aber jetzt als Mischling? Ich war heller, bevor ich mit SAT auf Denebola ging, um die DNS-Ragtons zu sichern. Weißer, als ich das Ragton von Cater Amen vervollständigte. Vielleicht ist es diese Energie. “ Sie blickte wieder in GABs Augen, SAT sang noch immer, nun stehend. Seine Haare vollführten einen Tanz, der sich in seine Töne schmiegte und seinem Gesang noch mehr Liebe, Kraft und Innigkeit schenkte. Wenn Né ihn länger betrachtete, strömte alles, was er war, in GAYA zu TARA oder besser, sie begegneten sich vor seinen Augen.
„Zeig mal deine Haut!“ Sie griff nach GABs Arm, der unter dem weiten Hemd nur als Hand hervorlugte. Das berühmte Hemd von Arkturus.
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