Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1
deren Borsten aus Kaffalarenfedern und Einhornmähne geflochten war. Nur kleine weiße Büschel ragten aus dem Flechtwerk heraus.
Mit seiner Linken nahm er einen Strang von Nés tiefschwarzen Haaren und legte ihn über seinen Unterarm. Sanft berührte er mit den Borsten ihre Haare. Wonnige Schauer liefen ihm und ihr gleichermaßen durch den Körper. Haare waren extrem sensitiv und glichen Sensoren. Ihre Zellen waren wie Speicher aufgebaut und die Haare höherer spiritueller Wesen konnten orten und Legenden aus abgestorbener Materie lesen, auch aus versteinerten Wesenheiten, denen mit Magie das Leben genommen worden war.
„WOOLF, ich höre jeden deiner Gedanken! Lass mich aus dieser Hose raus und reiche mir die Kanne mit dem Wasser! Ich hoffe, es ist Wasser von Denebola! Alles andere wäre wieder reiner Stress!“ Nejushas Wimpern zuckten, als sie sich von ihm wegdrehte und nur noch seine Fingerspitzen durch ihr Haar glitten. Einige verhedderten sich und sie schnellte zurück. Ihr nackter Oberkörper prallte auf seine Lederuniform. Das kalte Leder ließ sie erschauern. Ihre Lider flatterten. Zwei von ihrer jeweiligen Spezies auf einem Haufen war für beide Speziesformen im Alltag schon schwierig. Die Gattung von WOOLF wurde sehr gerne von Kobra-Frauen als Liebhaber gewählt. Oftmals für Äonen trafen sich diese Paare wilder Ehe. Zwischen den Oxytocinen beider Rassen gab es einen erregten und erregenden Magnetismus. Diese erotische Energie war nicht nur für alle Gentechniker unerklärbar, sondern auch für Priester und Niams spirituell nicht erkundbar, geschweige denn von der Hierarchie gerne gesehen oder auch nur anerkannt. Aber da M96, Hydra und Leonid sich für die Hierarchie nicht interessierten und lediglich Teil einiger politischer Abmachungen waren, wurden diese Bindungen absolut toleriert und geschätzt.
„WOOLF, ich werde mich waschen. Lass mir Zeit, ich muss mich dafür erst innerlich einrichten. Ich habe auf einen Sternenschauer alles verloren und eine völlig neue Rolle erhalten. Lass uns ME-AN auf Mars zur Hand gehen. Dann muss er hinter die Zentralsonne. Ich muss verarbeiten, dass ich Mutter geworden bin und meine Kinder einfach weg sind!“ Sie schüttelte den Kopf, schürzte die Lippen und zog ihre linke Augenbraue hoch, nicht ganz in den Haaransatz, aber man sah einfach die genetische Verbindung der Kobra-Frauen. „Komm, mach meine Haare fertig! Geben wir der Not keinen Schwung! Wir wissen, dass wir es können und werden. Aber ich brauche Zeit, WOOLF, ich brauche ein wenig Zeit!“ Sie drehte sich nicht um, wie WOOLF es erwartet hatte, sondern sie küsste einfach seine Lippen. Sanft, innig, aber ohne diese eine bestimmte Absicht.
Er atmete tief ein. Die Angst, die in ihm tobte, seit sie ihren Kobra-Körper verloren hatte und schwanger aus einer superlativen Gnaden-MA-Transition heraus in diesen Körper gekommen war, brachte ihn innerlich fast um. Die Tatsache, dass er zur exekutiven Gewalt hatte werden müssen, um SATs Bar zu sprengen, setzte ihm ebenso arg zu.
So viele schöne Deka-Pulsare hatten sie dort verbracht. Die Blauen IBU, TYE, VRON, ME-AN, Lord Meau San, sein Herzensbruder, GAB, MIC, SAT, die zweiköpfige Angel, REAS am Vortex, Narimbu und Katmir, wenn er von seinen Verhandlungen abkömmlich war. Die Bar war ihre Geschichte wert. „Beteigeuze, SAT. Die Bar ist nun dort!“, brüllte er in Richtung Cockpit.
„Wer ist denn auf die Idee gekommen?“ SAT spielte nicht empört, er war mehr als schockiert. „Einen dümmeren Ort hättet ihr euch nicht aussuchen können! Nur mal so fürs Protokoll, ich spüre jedes Glimmen von euch beiden! Ich bin vielleicht anstrengend, aber nicht ungeübt im Detail!“ SAT war sauer und in seinem Inneren tobte es. Beteigeuze! Man hätte die Bar auch gleich auf Sirius installieren können. So ein Mist aber auch. Seine Bar, die Bar, die einzige Bar der ganzen Galaxie war nicht mehr in der großen Sternenstraße auf Asiris, sondern auf Beteigeuze. Ein Platz für völlige Versager!
Seine Gedanken tanzten und MIC und GAB hörten zu. Sie nickten zustimmend und sandten den gleichen Gedanken an SAT. Meteathron und sein Arrangement der Hierarchie gegenüber. Irgendwie musste der Schein gewahrt werden.
„Schön, wahren wir den Schein! Aber eines sage ich euch, ich mache meine Geschäfte auf meine Art und mit meinem Ziel! Ihr wisst, ich bin wie ihr souverän und kein Angestellter der Hierarchie!“
MIC seufzte. SAT war als Mitglied der Garde von Arkturus
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