Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1
Energie hindurch.
„Du lebst! Mein Leben, mein Leuchten! Du lebst”, seufzte er, während sein Energiekörper den ihren berührte.
Jedes Wesen der dreizehnten Dimension, und dieser gehörten beide an, konnte seinen Zellkörper vom Energiekörper separieren.
Sanft strich seine Energie über ihre Wange. ME-ANs biologischer Körper bebte unter den Signalen, die er von Né und ihrem Energiefeld empfing. Sie litt ebenso wie er. In dieser Körperform war nur die Projektion von Empathie möglich.
„Ich bitte dich so sehr um Vergebung, Sinanni! Dass ich dir einen solchen Schmerz und einen solchen Verlust beschere!“ Nejusha weinte, als sie ihn ansah. Seine Augen, seine goldenen Augen waren das Letzte, was ihre Erinnerung hergab. Sie war schon sehr nahe am Schleier gewesen und innerhalb der MA musste sie Zeuge werden, wie stark Viperngift eine Seele verändern konnte. Wie gesagt, Gnade war im Spiel.
„Sinannai, du darfst mich nie wieder um Vergebung bitten, nie wieder, hörst du?“ Sein Körper war wahrlich noch zu schwach, hauchdünn seine Nerven. Tränen rollten aus seinen goldenen Augen. Eine Hand hebend versuchte er, Né diesen Anblick zu ersparen. Ihre Energie bündelte sich zu einer erstaunlichen Kraft, denn sie zog seine Hand von den Augen und hielt ihn fest. Umfasste seine Wange, strich mit dem Daumen unter seinen Augen entlang, transportierte die Träne mittels gebündelter Gedankenkraft an ihre Lippen und ließ sie dort Teil ihrer Energie werden.
„Du lebst also weiter?“ Seine Stimme vibrierte voller Hoffnung. Die Hoffnung war eigentlich sein Feind, lenkte sie einen doch von der Jetzt-Energie ab. Eine dumme Versuchung, dennoch lenkte sie wie eine autonome Staatsgewalt ganze Sternensysteme.
„ Dämon “, sprach er die aufkeimende Hoffnung in seiner inneren Stimme an. „ Verschwinde! “
„Noch nicht“, erwiderte Né.
ME-AN konnte sich ein schnaubendes Lachen nicht verkneifen. Das war es, was er liebte. Seine Frau, die nie um einen Witz verlegen war und ständig eine geballte Ladung an Sarkasmus bereit hielt.
„Du klingst wie SAT, meine geliebte Sinannai! Manchmal könnte man denken, ihr kommt aus einem Stall!“
Er konnte nicht aufhören, ihren Körper zu berühren. Er streichelte ihr Gesicht, streifte den Hals, der sich ihm nur als Lichtbündelung entgegen bog, nahm ihre Rundung nun sanft mit beiden Händen und drückte einen scheinbar unendlichen Kuss auf die Mitte ihres Körpers.
„All dies wird mir genommen? All dies, das ich so begehre und liebe? Meine Frau wird mir nun genommen, nicht wahr? Das war dein Preis?“ Er hatte in wenigen Pulsaren aus Nés Herz herausgelesen, was der Plan der MA nun für sie beinhalten würde.
Ihre Aalearenkraft regte sich. Die tiefe Erregung, die sie immer in seiner Nähe empfand, durchströmte ihr Energienetz.
„Nicht, Né, nicht! Halte die Frequenz im Zaum. Nejusha, Königin der Leoniden und der Hydra, ich befehle dir, deine Sexualkraft im Zaum zu halten!“ Seine Geister, die der unteren Körper, regten sich unaufhaltsam. Es war dieselbe Energie wie bei ihrem ersten Treffen, allerdings mit dem wesentlichen Unterschied, dass Nés Körper tot war und nur ihre Seele die Verbindung suchte.
„Ich habe ausreichend Macht, um mir auszusuchen, wen ich als meinen Gralsgemahl wähle. Selbst wenn ich tot bin! Und da ich nun mal deine Gattin bin, so wie ich das noch in Erinnerung habe, habe ich alle Rechte dieser Galaxie, mein Begehren dir gegenüber auszudrücken! Es sei denn, mein Tod hat die Dinge zwischen uns verändert.“
So kannte er seine Frau. Genau so war sie in jedem Pulsar. Immer auf der Lauer, dem Macho in seiner DNS zu begegnen und die eifersüchtige Leoniden-DNS neu auszurichten, Worte zu wählen, die sein Bewusstsein addieren musste, damit es ihrem Intellekt nicht im Weg stand. Damit sie ihn sah und er sie sehen konnte. Anders gab es dieses Weib nicht. Stoisch, eine Ladung Liebe, gebündelt mit Intelligenz und grundsätzlich ohne Furcht. Nicht einmal die Schwangerschaft hatte ihr Wesen verändert. Obwohl sie ihren Wega-Körper von einer einheitlichen Spezies gespalten hatte mit dem Ziel, Erfahrungen zu sammeln, war sie dem Wesen nach immer noch eine Erschafferin. Sie war eine Seelen-Fängerin, nicht aus niederen Trieben, sondern aus dem tiefen Wissen heraus, dass die Anzahl derer, die ein Feld gemeinsam in empathischer Symbiose teilen konnten, ohne große Verluste ein Ziel erreichen konnten. Erfahrung zu sammeln bestand auch darin, so wenig
Weitere Kostenlose Bücher