Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1
Dämon, der sie nun begleitete. Einer aus der Vielzahl psychologischer Entitäten, die sich neu ausbildeten, seit die Kriege begonnen hatten, und jedes Sternenvolk manifestierte einen von ihnen.
SAT liebte Schwarz. Das Beste war das Nicht-Farbspektrum. Schwarz erinnerte am meisten an die Neutralität. Im Weißen war immer die Hoffnung, die es derzeit nicht gab. SAT konnte gut mit den neuen Dämonen leben. Er mochte die Hoffnung als Kraft, ließ sie doch immer ein Stück weit Überraschung zu.
„Augen zu und umdrehen! Ihr habt mich auf Mianuass lange genug nackt und zerfleischt gesehen, also erlaubt mir einen intimen Moment!“
Mit wackeligen Beinen stand sie auf, schlang sich den großen Mantel um den Leib und setzte sich auf die Beckenkante.
„Da sitzt sie und schaukelt mit den Beinen. Du warst gerade tot. Ist dir aufgefallen, dass ich weine und fix und fertig bin? Ich bin gerade nicht Onkel geworden!“
„Sabinur, es reicht! Der Stress ist groß genug. Ich schlage vor, wir verlassen nun dieses Wunderlabor und sorgen dafür, dass wir runter kommen. Der Trip ist wirklich an der Grenze und ich spreche sicher für alle, wenn wir uns gemeinsam an die Tafel setzen.“ Merlin schälte sich sanft aus der Umarmung von Amenish und zog den wesentlich zarteren und kleineren Sabinur an den Schultern in Richtung Tür.
„Linmar, komm, ich brauche eine starke Schulter. Meine Nerven!“
„Drei Einheiten achtzig groß, aber das Gemüt einer Kaffalaren-Feder im Sturm einer Supernova.“ Linmar lachte GAB an und zwinkerte MIC und SAT zu, die warteten, bis alle außer Né den Raum verlassen hatten, und sich dann vor sie stellten.
„Du stehst von nun an unter meinem Kommando und unter meinem Schutz. Du bist Mitglied der Garde und hast zu gehorchen, wie jeder andere Soldat!“
„Jetzt sei doch nicht gleich eingangs ein solcher Held! Mann! MIC, die junge Dame ist gerade gestorben und wiedergeboren. Das ist purer Stress. Hochleistungssport für Kobra-Damen.“
Vom Rand des Beckens hüpfend schüttelte Né ihr Haupt. Feine Tropfen sprangen von den Spitzen ihrer schwarzen, langen Haare. „Ach ja, ich wusste, mir hatte im Schleier der MA etwas gefehlt. Beim SAT, gebt mir lieber eine Schnur oder ein Band, ich mag mir die Haare zusammen binden. Lasst uns an die Tafel gehen und die Pläne besprechen. Ich habe wenig Zeit.“
„Ja natürlich, kaum die Augen auf und schon wieder das Kommando gepachtet. Mir hatte da wohl dann auch was gefehlt.“
SAT schwang sich um die eigene Achse, schlug MIC auf die Schulter und öffnete mit Gedankenkraft den Sicherheitsvortex. Nejusha schritt als erste hindurch. Nur allzu deutlich war an ihrer Gestik zu erkennen, dass sie unter keinen Umständen ihre Königinnenwürde und den damit verbunden Respekt vergessen hatte, den man ihr zollen musste. Starken Schrittes und mit einer gehörigen Portion Disziplin schritt sie den langen Korridor entlang, der direkt in den Raum mit der großen Tafel führte.
Der Raum, zu dem sie nun alle unterwegs waren, war eigens für Kriegsphasen installiert worden. Er war im untersten Deck von Nibiru. Seine Wände waren wie die Wände des ganzen Schiffes von einem lebendigen und intelligenten weißen Fluid und flexibel. Inmitten des weißleuchtenden Raumes stand ein riesiger Tisch aus Kristall. Stühle aus klarem Kristall umrahmten die Tafel, an der nur zu gerne ranghöchste Botschafter, Könige, Magier, Flottenleutnants und Sternenerschaffer Platz nahmen, um alle möglichen Probleme zu besprechen.
Da es bei den meisten Dramen anderer Völker nicht nur um den Raub von Energie oder Versklavung durch Demagon ging, sondern auch um genetische Verbesserungen einer Spezies oder gar um das Verhindern von Seuchen, war Nibiru als Sternenlabor bestens geeignet.
„Habt ihr euer TAO wieder hergestellt und euch beruhigt?“
„Der eine ja, der andere ist noch mit seinem Zopf beschäftigt.“ Grinsend blickte Linmar zu der im Türrahmen stehenden Né.
„SAT, bitte denke daran, deine Gravitation auf den Raum und das Mobiliar einzustellen, sonst haben wir gleich wieder einen kaputten Stuhl!“ EAT setzte sich mit einem tiefen Seufzer.
„Mit euch in Freundschaft zu leben ist wirklich eine Meisterleistung.“ Ebenfalls einen Seufzer von sich gebend, gesellte sich MIC zu EAT.
„Ich nenne das Spiel mal, entdecke die Möglichkeiten! Stirbst du noch oder lebst du schon!“ Schmunzelnd setzte sich nun Sabinur sehr zur Freude aller an den Tisch. Sie lachten ihn ob seines
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