Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1
einen Gemütszustand signalisierten, waren die Haare gleißend weiß mit silbernen Strähnen. Die Augen der meisten Hydraer des schwarzen Clans waren von einem dunklen Blau oder einem grellen Grün. Nur Sanfars Augen fielen aus dem normalen genetischen Code heraus. Er hatte wie seine Mutter gold-braune Augen, einem Leoniden ähnlich. Obwohl Cater Amen die Schwester der Königin war, munkelte das Volk gerne, sie sei nicht aus dem gleichen genetischen Material wie Amenish. Lange schon waren die Gerüchte verstummt, sie solle der Auslöser des ersten Krieges gewesen sein. Der Tratsch munkelte, Cater Amens Mutter sei von einem Leoniden entführt, vergewaltigt und geschwängert worden. Der erste Krieg war rein aus dem niederen Trieb der Rache begonnen worden...
Sansir schickte sich an, seinem Bruder nach zu kommen. Seine Beine, die ihn wegen des rasenden Pulses in seinem Körper kaum noch trugen, schienen mehr zu schwimmen, als ihn tatsächlich zu tragen. Es sah so aus, als ob nur das Blut der Amenish ihn davon abhielt, in die magische Macht zu stürzen und darin seinen Geist zu verlieren. Ratlos wie er war, hatte er sich vor einigen Deka-Pulsaren seiner Ziehmutter anvertraut. Diese wusste sich ebenso wie alle hohen Lichtmeister keinen Rat, außer dass sie ihrem Stiefsohn ihr eigenes Blut gab. Eine Bluttransfusion war die einzige Möglichkeit, die Seuche der Non Suffragatori zu überstehen, die ihn über die Blutsbindung mit seinem Bruder schon seit geraumen Lebensabschnitten zerstörte. Die Hoffnung, die Organe würden sich mit dem injizierten Blut in ein neues System wandeln, war nicht versiegt, aber die Dauer der Transition war nicht mit dem Zeitplan des Attentats auf eine Linie zu bringen. Inmitten der Transition waren der Überfall, der Mord und der Raub der Kinder geschehen. Ein Glück der besonderen Art war Sansir gegeben, dass nichts von seiner Wandlung zeugte und niemand entdeckte, was mit seinem Körper geschehen würde. Nicht einmal Demagon.
„Die Diener meiner Tat! Willkommen, Meister der neuen Generation. Habt ihr den Bastard angefasst?“
„Mein Herr, nein, wie befohlen nur mit dem Vlies, das ihr mir gegeben habt. Keiner von uns hat sich vor eurer Mächtigkeit getraut, das Bastard-Kind anzusehen!“
Der dunkle Magier streckte Sanfar die Hand entgegen und dieser küsste mit höchster Ehrfurcht das dunkle, knöcherne Fleisch. Das Flüstern wurde so laut, dass man es in den eigenen Zellen vibrieren sehen konnte.
„ Die Transition wird die Hölle! Bedenke, bevor sie vollendet ist, darfst du Demagon nicht berühren! Er könnte das Blut fühlen! “
Sansir hörte die Stimme seiner Ziehmutter Amenish durch die Zellen rauschen. Diese Verbindung war mächtiger als das Flüstern, so schien es.
„Oh, dein Zwilling! Es scheint, es reicht völlig aus, dich den Ritualen zu unterziehen. Eine Blutsbindung ist das perfekt verknüpfte Feld, um den Charakter in Masse zu meinem Bewusstsein zu führen. Was wird erst eine neue Rasse zum Vorschein bringen!“ Fasziniert von seinen eigenen Gedanken, stahl sich ein schauriges Lächeln ein Stück von der sonst so harten Mimik des Magiers.
„Hier habt ihr das, was ihr braucht, um der neuen Spezies ein Zuhause zu geben. Hier ist das Material, das den Flüsterstimmen ein Gefäß geben wird.“
Sanfar übergab Demagon das kleine Bündel. Unter dem Vlies waren leichte Bewegungen zu sehen und ein kleiner Laut zu hören, als das Baby dem Magier übergeben wurde.
„ Schütze das Kind, solange du kannst. Wenn du einen unbemerkten Moment hast, beiße es. Beiße es und gib ihm mein Blut. Du musst es in die Nabelstelle beißen, egal wie diese aussieht, und in den Lichtknoten seiner Beseelung mein Blut geben. Beiße das Kind, bevor er seinen Namen in ihre Wirbel brennt und es beseelt. “
Sansir hatte telepathisch noch einmal Kontakt mit Amenish gehabt, bevor er durch die dunkle Pyramide betrat. Das Blut kochte in seinen Zellen, Widerstand und Verführung kämpften in seinen Adern. Die Lichtkeimzellen in seinem Herzen und an seinem Nabel drehten sich in Spiralen durch ihre organische Hülle. Die Übelkeit, die ihm nun schon seit vielen Zyklen der blauen Monde zu schaffen machte, kroch ihm leise und intensiv vom Magen nach oben in den Hals. Ein Dröhnen machte sich in seinem Kopf breit. Er hatte seit einigen Zeitpulsaren zusehends große Schwierigkeiten, den dichteren magischen Energien in seinen organischen Systemen Herr zu werden. Das Blut der Gralskönigin half, aber die
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