Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1
mächtig verschoben.“
„Bist du jetzt Physiker oder was? Das ist ein bisschen viel Spekulation im Meta-Raum, mein Lieber!“ SAT schüttelte den Kopf. Seine Gedanken versuchten schneller zu sein als seine Gefühle. Ungut, wenn man bedachte, dass er der Meister der Dualität war. Sehr ungut.
„Hör sofort auf zu denken! Du trennst dein Bewusstsein, wenn du so weitermachst, und bist zu nichts mehr zu gebrauchen. Mach weiter, wenn du wieder einige Sitzungen bei Linmar buchen willst!“
Narimbu kam joggend an und rief SAT die Worte nahezu panisch zu. Gerade noch rechtzeitig nahm er SATs Hände.
„Atme, atme sofort. Geh in meinen Kreislauf und schwing dich über mein Mal in das Herz zurück! Rasch, ehe die inneren Bindungen deiner Körperebenen reißen!“
SAT tat, wie ihm befohlen wurde. Er atmete zunächst stürmisch durch seine eigenen Zellen, verband sich jedoch immer intensiver mit den Kräften Narimbus. Ein intensiv leuchtendes Türkis baute sich zwischen den beiden auf. An ihren Silhouetten konnte man das Licht wabern und größer werden sehen. Je stabiler SAT wieder wurde, umso mehr baute sich das Licht zu einer Kugel auf. Ein Zwinkern genügte und Narimbu wusste, dass er SAT wieder bei sich hatte.
„Alles gut, My Soul? Besser? Leichter? Bist du wieder da?“
„Danke! Danke, My Soul, Narimbu, das war knapp!“
„Offensichtlich ist es unser beider Geschichte, ständig dem anderen den Königlichen retten zu müssen!“ SAT blickte noch etwas weiß um die Nase tief in die Augen seines Freundes.
„Ja, wobei meiner runder und schöner ist.”
„So, jetzt habt ihr also auch in punkto Sexualität zueinander gefunden?“ Katmir staunte nicht schlecht über das, was er da gerade gesehen und gehört hatte.
„Hey, Leutnant, du und der König nennt euch auch My Soul! Und seit wann hast eigentlich du Humor?“ Die Brauen zu einem Dreieck mit der Nasenwurzel verzogen, funkelte SAT ihn an.
„Der hat mehr Humor, als du dir vorstellen kannst. Er taut nur selten auf. Aber bei seinem Job braucht es wirklich Coolness”, wandte sich Narimbu an SAT.
„Lasst uns losgehen. Wir brauchen noch einige Pulsare, bis wir im Thronsaal angekommen sind. Nicht, dass der König, ohne uns begegnet zu sein, hinter die Zentralsonne geht. Wir müssen ihm die Informationen unbedingt jetzt noch geben. Und zwar persönlich. Vielleicht können wir mit gebündelter Geisteskraft auch auf dem Weg herausfinden, um welche Gattung Dämon es sich handelt.“ Katmir ging bereits in Richtung Elixum, als er SATs Antwort hörte.
„Wenn der König schon weg wäre, hätten wir ihn gesehen. Wir stehen schließlich mitten auf seiner Landebahn. Oder ist der Herr König so dekadent, dass er eine Lande- und eine Abflugbahn getrennt voneinander bauen lässt? Was ist denn der Hauptaspekt von Denebola?“
„Friede, SAT. Der König kann nicht mit dem Schiff von der Landebahn aus zur Zentralsonne. Er geht durch den Vortex unter dem Elixum. Das Volk ist es gewohnt, seinen König als Hologramm regieren zu sehen, wenn dieser auf diplomatischen Reisen ist. Was glaubst du, was hier los wäre, wenn das Volk wüsste, dass der König seine Tochter sucht? Zumal er in das Reich der Original-Planeten der Leoniden muss, nach SOLRA.“
Katmir drehte sich kurz zu SAT um und ging in der Drehbewegung seiner Hüfte einfach weiter.
„Friede?”, fragte Narimbu. „Ist wirklich Friede der Aspekt dieses Sterns?“
„Ja”, gab ihm Katmir knapp als Antwort.
„Das ist nicht gut. Dann ist der Gegenaspekt Krieg! Der Dämon des Krieges! Das ist weder ein schönes, noch ein gutes Omen. Das ist, um genau zu sein, das, was wir gar nicht brauchen! Leoniden im Krieg, das ist nicht gut!“ SAT wischte sich eine seiner pechschwarzen Haarsträhnen aus dem Gesicht.
„Ich glaube, das Gegenteil von Friede, lieber rehabilitierter Erzengel der Dualität, ist nicht Krieg. Das Gegenteil ist Rache. Aus dieser entsteht nur der Krieg. Er ist quasi das Endprodukt, das Ergebnis. Und glaub mir, dieser Dämon, Krieg, sitzt bei Demagon auf dem Schoß.“
Katmir musste fast lachen. Seine Gabe, aus Antimaterie Materie werden zu lassen, hatte in ihm ein immerwährendes bildhaftes Denken aktiviert. Dieses schob er zu Narimbu und SAT rüber, die daraufhin ebenfalls laut zu lachen begannen.
„Er hat wirklich Humor. Könnte vielleicht noch mein Freund werden. Hoffe ich”, sagte SAT daraufhin.
„Da ist er wieder, der Dämon der Hoffnung. Aber SAT im Ernst, kannst du den Dämon der Rache
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