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Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Titel: Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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Kopf knallte mit voller Wucht auf den Straßenbelag. Er blieb liegen und rührte sich nicht mehr.
    Noch ehe das Geräusch des Aufpralls verklungen war, stürzte sich sein Kumpel auf Jet und versuchte, ihr den Bauch aufzuschlitzen. Mit einer flinken Drehung brachte sie sich außer Reichweite. Dann packte sie sein Handgelenk und brach ihm mit einem Karateschlag den Unterarm. Er kreischte und ließ das Hogan fallen. Jet fasste ihn bei den Schultern und rammte ihm ihr Knie in den Bauch. Mit einem traurigen Grunzen sackte er zusammen.
    Ihren nächsten Angreifer spürte sie mehr, als dass sie ihn hörte. Also griff sie sich den zusammengekrümmten Jungen. Ein Hauch von einem Schatten genügte, um ihn schweben zu lassen. Mit einer blitzschnellen Drehung schleuderte sie ihn dem anderen Grendel entgegen. Der Aufprall ließ beide zu Boden stürzen, wo sie ächzend liegen blieben. Die Klingen ihrer nutzlosen Messer funkelten im Schmutz der Gasse.
    Vier außer Gefecht.
    Die restlichen drei Jungen umkreisten sie. Die beiden mit den Plasmagewehren hatten noch immer nicht bemerkt, dass ihre Waffen höchstens noch als Briefbeschwerer taugten. Der Grendel mit den Morgensternen musste ihre Nutzlosigkeit begriffen haben. Darum hatte er als Waffe nur seine bloßen Hände erhoben. Seiner Körperhaltung nach musste er über eine gewisse Kampfausbildung verfügen.
    Einer der Gewehrschützen betätigte den Abzug trotz des nutzlosen dumpfen Klickens immer und immer wieder. Der andere tat es ihm nach. Plötzlich ließen sie beide gleichzeitig die Waffen fallen und griffen an, einer von rechts, der andere von links. Zu einfach. Sie stieß sich nach oben ab – da sie eine dünne Schattenspirale benutzte, wurde es ein ziemlich hoher Sprung –, und die beiden Angreifer prallten mit voller Wucht zusammen. Da lagen sie. Jet landete mit fast der gleichen Anmut wieder auf den Füßen, wie Iridium nicht allzu lange zuvor.
    Der letzte der Schläger bewegte die Arme. Seine Geste sagte: »Na los, komm schon! Greif mich an!« Statt seiner Aufforderung nachzukommen, hüllte Jet den Jungen ganz in Schatten ein. Die dicken Schwaden von Schwärze verschluckten ihn vollständig und hielten ihn sogar dann noch umschlossen, als er aufhörte, sich zu wehren. Nach einer vollen Minute rief Jet die Schattenhülle wieder zurück und nahm sie in sich auf – keine Zerstreuung heute mehr. Sie hatte ihre Grenzen bereits überschritten. Während sie von der Kälte erschauerte, die sich mit ihrem Körper vereinte, stürzte der jugendliche Schläger zu Boden. Sein Gesicht war blass, sein Atem ging langsam und regelmäßig in dem künstlichen Schattenschlaf.
    Schwer atmend ließ Jet ihren Blick über die herumliegenden Körper schweifen. Die sieben Grendels waren ziemlich übel zugerichtet, einige bluteten. Keiner von ihnen wagte einen weiteren Angriff. Tatsächlich sahen die meisten von ihnen aus, als seien sie bewusstlos.
    Jet nickte und stieß einen müden Seufzer aus. Sie war hier fertig. Alles, was ihr noch zu tun blieb, bestand darin, einen Krankenwagen zu rufen, der sich um die Jugendlichen kümmern würde, und den örtlichen Behörden einen Bericht von dem Vorfall zu übermitteln. Und die PR-Abteilung von Corp zu informieren.
    Jemand klatschte.
    Sie wirbelte herum und aktivierte gleichzeitig ihre Kräfte, um einen Schild aus grauer Materie aufzubauen und einen schwarzen Ball abzufeuern. Sie erstarrte mitten in der Bewegung, als sie den Zivilisten sah, der an der Mauer der Gasse lehnte. Er grinste, als hätte er soeben eine fantastische Show gesehen und würde den Mitwirkenden stürmisch applaudieren.
    »Mann«, sagte er. »Das war toll! Ich habe Sie noch nie aus der Nähe bei der Arbeit gesehen. Nur auf Bildschirmen und in der Menge. Sie haben die Bande fertiggemacht und schwitzen noch nicht mal.«
    Nun ja, das stimmte zwar nicht ganz, aber sie hatte nicht die Absicht, ihn zu korrigieren. »Danke«, entgegnete sie und achtete darauf zu lächeln, während sie ihre Kräfte beruhigte. Ihre linke Schulter durchzuckte ein stechender Schmerz. Das war ihre Schwachstelle, die wieder verrückt spielte. »Sie hätten aber nicht hierherkommen sollen, bevor die Lage wirklich unter Kontrolle ist.«
    Der dunkelhaarige Mann lachte – oh, wie Jet dieser tiefe, melodische Klang gefiel! Dieser sexy Klang. Er sagte: »Ich hatte keine Angst. Schließlich waren Sie ja hier. Was hätte mir da schon passieren können?«
    Sie spürte, wie sie von den Haarwurzeln bis hinunter zu den

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