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Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Titel: Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge , Jackie Kessler
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ausgefochten haben.
    Wagner wird mit Fragen bombardiert, aber eine sticht heraus: »Commissioner Wagner, hat der Ausbruch von Doctor Hypnotic etwas mit der Zombie-Seuche zu tun, die derzeit in New Chicago grassiert?«
    »Es ist noch zu früh, um das eindeutig sagen zu können«, lautet die grimmige Antwort.
    »Ungeachtet dessen«, unterbricht Gena, »wird verschiedentlich bereits der Verdacht geäußert, dass Doctor Hypnotic die sogenannte Zombie-Seuche verursacht hat. Insbesondere von den wenigen Mitgliedern der Schwadron, die nach eigener Aussage nicht zu Abtrünnigen geworden sind, wie sie es nennen.«
    Das Bild wird komplett schwarz, und die Stimme einer Frau ist zu hören. Ein Textband läuft mit, während sie spricht. »Nicht alle Mitglieder der Schwadron sind zu Abtrünnigen geworden. Eine Handvoll von uns hält sich immer noch an den Schwur, den sie dieser Stadt und ihren Bürgern sowie den ganzen Vereinigten Staaten von Nordamerika und Kanada geleistet haben: zu dienen und zu schützen. Und wir tun alles, was in unseren Kräften steht. Unsere erste Priorität gilt der Gefangennahme von Doctor Hypnotic und der Eindämmung der Folgen, die seine Hypnose für die Opfer hat.« Laut Untertitel ist es eine Kraftfrau namens Steele, die spricht.
    »Diese Nachricht von Steele erhielt Commissioner Wagner vor einigen Stunden«, sagt Gena. »Ob es dazu führt, dass Bürgermeister Lee, der immer noch darüber nachdenkt, alles Außermenschliche zu verbieten, seine Meinung ändert, bleibt abzuwarten.«
    Dann widmet sich ihr Ko-Kommentator einem anderen Thema: Die Börsenkurse befinden sich weiterhin auf Talfahrt. José schaltet den Fernseher aus.
    Keiner der fünf spricht ein Wort.
    In Garths Kopf geht es dermaßen drunter und drüber, dass er kaum noch einen klaren Gedanken fassen kann. Doctor Hypnotic. Ein Geistmächtiger in einer langen Ahnenreihe von Geistmächtigen mit demselben Namen. Vor zwanzig Jahren ist er schon mal ausgerastet und zum Abtrünnigen geworden. Als er versuchte, New York zu übernehmen, waren Tausende Menschen wahnsinnig geworden, Hunderte gestorben. Garth war zu der Zeit ein Teenager gewesen, aber er konnte sich noch gut an die Verzweiflung in den Straßen erinnern, an das Gefühl von Angst und Verlust, das in der Luft gelegen hatte. Bis zu Hypnotics erneuter Gefangennahme war niemand sicher gewesen. Niemand.
    Er denkt an all die Menschen, die bereits im Krankenhaus sind, deren Verstand er bereits okkupiert hat.
    »Meint ihr jetzt immer noch«, sagt er leise, »wir sollten hier rumsitzen und warten, bis uns die Zombie-Seuche auch erwischt?«
    Und auf einmal sind sich alle einig: Sie können nicht einfach abwarten, bis Hypnotic auch ihren Verstand umgarnt.
    »Aber was sollen wir denn tun?«, fragt Jose. Er hört sich an wie ein Mann, der zum dritten Mal in seinem Leben pleitegeht.
    Terry schüttelt den Kopf. »Ich weiß es nicht. Aber eins ist klar.« Er blickt Garth in die Augen, und als er weiterspricht, klingt seine Stimme nicht mal im Entferntesten wie die eines Siebzigjährigen. »Wir rufen das Netzwerk zusammen.«

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KAPITEL 37
    JET
     
     
    Projekt Sunstroke schreitet voran. Gute Neuigkeiten: Bei der Transformation ist keine einzige Ratte gestorben.
     
    - Aus dem Tagebuch von Martin Moore, Eintrag Nr. 295
     
     
    Jet hasste Krankenhauswartezimmer. Meteorites Zauber hatte funktioniert, denn als sie mit Hornblower ankam, wurden sie sofort vom Notfallteam in Empfang genommen. Die hatten sie beiseitegeschoben und sich auf Hornblower gestürzt wie ausgehungerte Löwen auf eine Antilope. Als Jet sich weigerte, das Krankenhaus zu verlassen, brachte eine Schwester sie in ein abgelegenes Zimmer und machte ihr unmissverständlich klar, dass sie hier zu warten habe. »Falls wir Sie brauchen sollten«, sagte sie noch. Was, wie Jet wusste, eher dazu diente, sie so weit wie möglich von der Öffentlichkeit fernzuhalten, denn deren Geduld mit den Außermenschlichen fand gerade ein äußerst abruptes Ende.
    Also setzte sie sich auf einen der unbequemen Stühle und wartete. So viel war sie Hornblower schuldig. Wäre sie nicht vor Entsetzen erstarrt, und hätte sie die Mutanten eher mit ihrem Schatten zugedeckt, dann hätte Tyler jetzt noch beide Beine.
    Der Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung war ganz eindeutig. Hornblower wurde gerade operiert, weil sie nicht schnell genug reagiert hatte. Sie wusste das. Vielleicht hätte sie es auch gefühlt, wenn ihr Inneres nicht so betäubt gewesen wäre.

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