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Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Titel: Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge , Jackie Kessler
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die Frau zu Iridium und Taser. »Und das ist das erste Mal, dass ich uniformierte Polizisten in Wreck City sehe seit … na ja … seit Jahren.«
    »Die Polizeibehörde von New Chicago nimmt derzeit einige Änderungen vor, Maam«, erklärte Oz. »Unser Einfluss wird jetzt nicht mehr geschwächt von … Außenstehenden.«
    »Sollten Sie das nächste Mal auftauchen, wenn ich den stillen Alarm auslöse, weil irgendein Punk mir seine Plasmapistole vor die Nase hält, werde ich das vielleicht glauben«, schnaubte die Frau verärgert. Dann stapfte sie zurück in ihren Laden.
    Iridium gluckste. »Die ist ja nicht gerade dein größter Fan, Oz.«
    »Und das New Chicago Police Department ist nicht deiner, Iridium. Aber hier in Wreck City nehmen wir jede Hilfe an, die wir kriegen können.« Er klopfte ihr auf die Schulter. »Kämpf den guten Kampf, Mädchen.«
    Taser beobachtete, wie Oz sich entfernte, und knackte mit den Fingern. »Was erste Verabredungen angeht, ist die hier gut gelaufen, findest du nicht?«
    Sie starrte ihn zornig an. »Wie lange brauchst du eigentlich noch, bis du endlich begreifst, dass die Nummer bei mir nicht zieht?«
    »Um es mal mit dem guten, alten Shakespeare auszudrücken: Die Dame, wie mich dünkt, gelobt zu viel.«
    Doch Iridium schenkte ihm keine weitere Beachtung. Stattdessen entschied sie sich, ihr Comlink ins Ohr zu stecken. Nach der Vereitelung des Bankraubs vor zwei Tagen hatte Steele darauf bestanden, dass sie ein Comlink bekam und ihr eine Frequenz zu Ops freigeschaltet wurde. Nur für alle Fälle.
    Und bisher hatte Iridium jedes Mal reagiert, wenn sie sie um Hilfe gebeten hatten. Sie hatte keine Lust, nach Hause zu gehen, und Boxer schien zufrieden zu sein, bei Hornblower in Wrigley Field zu bleiben. Also … warum sollte sie nicht verhindern, dass sich ihr Planquadrat in eine städtische Unterabteilung der Hölle verwandelte?
    »Welche Nummer würde denn ziehen?«, fragte Taser.
    Iridium zog die Augenbrauen zusammen und überlegte, was das sein könnte – und ob sie es ihm sagen sollte. Jet hatte ihr Territorium klar abgesteckt, als er ihr Runner gewesen war.
    Aber Jet war nicht hier.
    Schließlich sagte sie: »Für den Anfang könntest du mal versuchen, deine Maske abzunehmen. Und damit meine ich nicht den Strumpf, den du da über dem Gesicht hast.« Sie deutete auf ihn. »Ich meine das hier. Taser. Du hast mir noch nicht einen einzigen Millimeter von der Person gezeigt, die du in Wirklichkeit bist.«
    »Und du bist ’ne ziemlich harte Nuss, Puppe.«
    »Wenn du was Leichtes suchst, geh zu Jet. Ach nein, warte! Da warst du ja schon.«
    Taser zuckte zusammen, und Iridium stellte zufrieden fest, dass die Erwähnung ihrer ehemaligen Freundin dem Söldner die Sprache zu verschlagen schien. Er war ein guter Kämpfer. Aber auch ebenso unausstehlich, arrogant und ein geradezu preisverdächtiger Lügner. Die Art von Typ, dem Lester einen Lichtblitz verpasst hätte, ohne auch nur darüber nachzudenken.
    Sie war nicht eifersüchtig, weil Bruce sich Joan für seine Verführung ausgesucht hatte und nicht sie. Es bedeutete nur, dass sie clever war und Jet naiv. Das war alles.
    Iridium spürte, wie sich zwischen ihren Schultern und im Nacken eine unerklärliche Spannung breitmachte. Sie wandte sich von Taser ab und tippte die Ops-Frequenz an. »Ops, hier Iridium.«
    »Bitte sprechen«, sagte Meteorite knapp. Die gescheiterte Heldin hegte immer noch einen gewissen Groll gegen sie, wofür Iridium sie bewundert musste. Der Rest der Gutmenschen-Truppe hatte sie geradezu mit Begeisterung in ihren Reihen begrüßt. Selbst Hornblower hatte aufgehört, sie anzusehen, als würde er ihr am liebsten den Kopf abreißen, als er mitbekommen hatte, dass sie bei der Stange blieb.
    »Die Lage in Wreck City ist wieder ruhig. Cops haben das Trottel-Trio in Gewahrsam genommen. Taser und ich machen uns auf den Rückweg.«
    »Bestätigt«, sagte Meteorite. »Ich sage Boxer und –«
    Ein gewaltiges Krachen, gefolgt von einer Kaskade zertrümmerter Ziegel und geborstener Stahlträger schnitt Meteorite das Wort ab.
    Iridium fuhr herum. Sie musste würgend husten, als die Schaufensterfront am Ende der Straße erbebte und in einer riesigen Staubwolke zusammenbrach.
    Aus dem Trümmerhaufen erhob sich ein gigantischer Schatten.
    »Was war das?«, schrie Taser. »Eine Bombe?«
    »Nein …« Iridium konnte kaum atmen. Sie riss eine Schutzmaske aus ihrem Gürtel und warf sie sich über Nase und Mund. Dann würde sie sich sofort

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