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Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Titel: Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge , Jackie Kessler
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sie das Licht in ihren Handflächen und packte Taser an der Hüfte. Er setzte einen Energiestoß frei, der die Luft vor ihm mit einem weiß-blauen Leuchten erhellte und mit Hitze auflud, stellte die Füße breit auseinander und ging leicht in die Knie, um die Balance zu halten.
    Jet stemmte sich fest gegen ihren eigenen Floater und rief die andere Schattenscheibe zu sich. Diese erbebte und schoss dann mit einem gewaltigen Satz nach oben. Krampfhaft bemühten sich Iri und Taser, auf den Füßen zu bleiben, während Jet sie außer Reichweite der Mutanten brachte. Als sie alle drei oben auf dem Dach waren, entließ Jet den Schatten und rief ihn in sich selbst zurück. Sie spürte nicht die Kälte seiner Berührung, als er durch ihre Haut hindurchkroch – sie war viel zu beschäftigt damit, die Lage unten auf der Straße zu sondieren. Die Kreaturen, ihrer Beute beraubt, fielen nun übereinander her. Vielleicht verschaffte ihnen das ja eine kleine Atempause, wenn die sich selbst gegenseitig bewusstlos schlugen …
    »Du bist die Kavallerie?« Iri bellte ein Lachen. »Und ich Dummerchen hab gedacht, die schicken das ganze Verteidigungsministerium.«
    »Haben wir«, murmelte Jet, während sie im Stillen die Monster weit unter sich zählte. Dreizehn. Licht, dreizehn von diesen … Dingern. »Die anderen sind unterwegs.«
    »Na großartig. Firebug soll die da unten schön knusprig grillen«, erwiderte Iri und schüttelte ihre Hände aus, wobei sie schmerzhaft das Gesicht verzog.
    »Geht nicht.« Jet tippte ihr Comlink an. »Das sind Zivilisten.«
    »Was sind das?« Selbst durch die Maske hindurch war zu sehen, wie sich Tasers Mund zu einem erstaunten »O« formte. »Bitte erinnert mich daran, dass ich denen an Halloween niemals Eier aufs Haus werfe …«
    Jet blendete ihn aus. »Ops. Hier Jet.«
    Meteorites Stimme in ihrem Ohr: »Oh gut. Du bist nicht tot.«
    »Iridium, Taser und ich sind im Augenblick in Sicherheit, aber wir müssen die Mutanten bändigen, ohne ihnen Schaden zuzufügen.«
    »Und das werdet ihr jetzt tun?«
    »Wir arbeiten daran«, sagte Jet knapp. »Voraussichtliche Ankunftszeit der anderen?«
    Eine Pause entstand. Iri und Taser gerieten in ein hitziges Wortgefecht – und falls Jet nicht total danebenlag, dann tauschten sie auch einige bedeutungsvolle Blicke aus. Wenn sie weniger im Stress gewesen wäre, hätte sie sich deswegen vielleicht mehr Sorgen gemacht. Dann sagte Meteorite: »Hornblower wird in drei Minuten bei euch eintreffen. Steele und Firebug sind noch ein bisschen weiter entfernt. Und –«
    »Wa-huuuhhh!«, schrie Iri. »Jetzt kommt die Kavallerie!«
    Jet sah hoch und erblickte Frostbite, der sich ihnen schnell auf einer immer länger wachsenden Eisbrücke näherte. Aber das hier war nicht der Mann, aus dem sie in der Therapie eine leere Hülle gemacht hatten, als er noch ein Junge gewesen war. Den sie dann jahrelang hinter eine Konsole in Ops abgeschoben hatten. Dieser Frostbite – der einen sauberen grauen Ops-Anzug trug, Schuhe mit dicken Ledersohlen und ein boshaftes Grinsen im Gesicht –, das war wieder der Teenager von einst. Seine blauen Haarspitzen flatterten im Wind, als er neben ihnen auf dem Dach landete.
    Dieser Frostbite war ein Held.
    »Na sieh mal einer an«, sagte Iri. Dann rannte sie zu ihm hinüber und begrüßte ihn mit einer heftigen Umarmung. »Da haben wir ja einen richtigen Superhelden.«
    »Derek«, sagte Jet vorsichtig. »Bist du sicher, dass du hier sein möchtest?« Er war nicht im aktiven Dienst gewesen seit … na ja, eigentlich noch nie. Die letzte Mission, die er geleitet hatte, war eine Übung im Dritten Ausbildungsjahr an der Akademie gewesen, und zwar unter strengster Aufsicht durch Lehrkräfte.
    Aber das hieß nicht, dass er noch nie auf die Probe gestellt worden war. Beim Licht, das war er. Geblutet hatte er. Und er hatte überlebt … zumindest, bis er den Therapeuten in die Hände gefallen war.
    Frostbite löste sich aus Iris Umarmung, wobei er Jet einen derart wütenden Blick zuwarf, dass sie eigentlich sofort hätte in Flammen aufgehen müssen. »Nach dem, was ich von Meteorite gehört habe, hast du sie angewiesen, jeden zu schicken, der irgendwie verfügbar ist, Joan. Das schließt mich ein.« Sein Blick sagte Jet, dass er sich bis aufs Messer mit ihr darüber streiten würde.
    Ein kurzes Lächeln huschte über ihre Lippen. »Willkommen zurück, Frostbite.«
    »Jaja. Unser gemütliches Kaffeekränzchen verschieben wir mal auf später. Wie ist die

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