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Projekt Omega

Projekt Omega

Titel: Projekt Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Mennigen
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zusammen. »Keine Ahnung. Die Kopien wurden alle verkauft oder landeten auf dem Müll. Nahmen im Lager nur Platz weg und verursachten Kosten.«
    »Im Müll gelandet?«, erwiderte Cotton. »Wirklich eine tolle Story. Mit dem kleinen Makel, dass sie von vorn bis hinten erlogen ist. Haben Sie nicht Heather Heart vor ein paar Jahren angeblich sämtliche Filme verkauft, die Sie noch von ihr besaßen?«
    So wie die Dinge sich entwickelten, brachte es Vernons graue Zellen mächtig auf Trab. Er grübelte einen Moment angestrengt nach.
    »Ach ja, stimmt«, sagte er und tat so, als wäre es ihm gerade eben siedend heiß eingefallen. »Jetzt, wo Sie’s erwähnen. Irgendwann ist tatsächlich mal eine meiner früheren Darstellerinnen bei mir reingeschneit. Wollte alles Bildmaterial von sich aufkaufen, das bei mir Staub ansetzte. Sah richtig gut aus, die Kleine, und schien eine Menge Kohle auf der Kante zu haben. Da bin ich natürlich hellhörig geworden, denn ganz so blöd bin ich ja nicht. Die Maus wollte irgendeinen reichen Macker heiraten und ihre Vergangenheit reinwaschen. Ich war froh, den Kram endlich los zu sein. Hab dem verrückten Huhn das Zeug für einen Wahnsinnspreis angedreht.«
    »Wirklich alles?« Cottons Blick verdunkelte sich. »Oder haben Sie vielleicht eine Kopie behalten und kürzlich jemandem zum Kauf angeboten? Das wäre eine mögliche Erklärung für Ihren überraschenden Wohlstand.«
    »Sagt mal, seid ihr Cops oder was?« Er beäugte den Fragesteller misstrauisch.
    »Wenn wir Cops wären, hätten wir Sie längst festgenommen«, behauptete Decker. »Dann würden wir Sie auf dem Revier so lange schmoren lassen, bis Sie zwitschern wie eine Lärche zur Paarungszeit.«
    »Dann seid ihr Privatschnüffler?«, rätselte er weiter.
    »So was in der Art«, bestätigte Decker. »Wir ermitteln im Auftrag der Lady, der Sie angeblich das ganze Filmmaterial von sich verkauft haben.«
    »Ich war bestimmt nicht der Einzige, bei dem sie textilfrei vor der Kamera posiert hat«, versuchte er sich rauszureden. »Wie sind Sie ausgerechnet auf mich gekommen?«
    »Im Grunde gar nicht«, gestand Cotton. »Um eine Null aufzustöbern, genügt ein Erbsenhirn, das zwei und zwei zusammenzählen kann. Hätten Sie dezenter mit Ihrem Geld geprahlt, hätten wir Sie wahrscheinlich nie gefunden. Also nennen Sie uns jetzt endlich einen Namen.«
    »Welchen Namen?«
    Das Gespräch begann sich im Kreis zu drehen, Cotton hasste das. »Wem haben Sie den Heather-Heart-Film verkauft?«
    »Ich schwöre, ich habe der Lady alles gegeben, was ich noch von ihr hatte«, behauptete er steif und fest.
    Vernons Nerven waren nicht gerade stabil. Decker war überzeugt, dass der Bursche auspackte, wenn sie ihn noch ein wenig unter Druck setzte. Sie hatte dieses Spielchen inzwischen zu oft gespielt, um die Regeln nicht zu kennen.
    Sie blickte Vernon an, als bedauere sie von Herzen, was sie jetzt sagen musste: »Tja, dann lassen Sie mir keine Wahl. Mein Kollege wird die Wahrheit aus Ihnen rausprügeln müssen.«
    »Was denn?« Vernon überdeckte den Schock mit einem aufgesetzten Grinsen. »Hier auf der Party, vor all den Leuten? Das trauen Sie sich nicht.«
    »Ich kenne da jemanden, der anderer Ansicht ist.« Cotton vergrub seine Hand in der Jackentasche.
    »Wer?«
    »Die .38er in meiner Tasche.«
    Vernon zuckte erneut zusammen.
    »Keine Panik«, sagte Cotton kumpelhaft. »Wir wollen bloß ein paar Fragen beantwortet haben. Aber wenn Sie es nicht tun, knalle ich Sie ab.«
    »Okay, noch mal von vorn.« Decker warf einen Blick auf ihre Armbanduhr, der signalisierte, dass es mit ihrer Geduld nicht mehr weit her war. »Ich glaube, wir haben uns ein bisschen auf dem falschen Fuß kennengelernt. Mister Lamb, sagen Sie uns bitte alles, was wir wissen wollen. Davon profitieren Sie letztendlich am meisten.«
    »Kein Interesse.« Er sprang auf, um sich zu entfernen. »Das Gespräch ist beendet.«
    »Sachte.« Cotton hielt ihn am Arm fest und stieß ihn auf den Stuhl zurück. »Sie wissen, wer Heather Heart in Wahrheit ist, nicht wahr? Haben vielleicht mal ihr Bild durch Zufall in der Zeitung oder im Fernsehen gesehen.«
    »Vielleicht, na und?«, gab er widerwillig zu. »Ist doch nichts Illegales, oder?«
    »Und Sie haben der Lady auch nicht alles an Material gegeben, das Sie noch von ihr auf Lager hatten.«
    »Bin ich blöd?« Wie die meisten Feiglinge neigte auch Vernon dazu, vor lauter Angst bedeutend mehr zu erzählen, als er eigentlich wollte. »Wenn jemand so viel

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