Projekt Omega
Cotton reichte ihm die Hand, die Lomax geistesabwesend schüttelte. »Erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen, Mister Lomax. Nennen Sie mich bitte Jeremiah.«
Lomax’ Schweinsäugelchen blieben weiter auf Decker gerichtet. »Ich muss gestehen, das Mädchen hat seine Qualitäten.«
»Genau wegen dieser Qualitäten sind wir hier«, erklärte Cotton. »Bambi möchte Filmstar werden. Eric und ich unterstützen sie bei diesem Unterfangen als ihre Manager.«
Lomax nickte. »Vielleicht kommen wir ja doch ins Geschäft.«
Mit einem breiten Grinsen strebte er zielsicher auf Decker zu und streckte ihr die Hand entgegen. Seine butterweichen Finger umschlossen die ihren.
»Erfreut, Sie kennenzulernen, Miss.« Seinen gierigen Blicken nach zu urteilen, versuchte er sich vorzustellen, wie sie ohne Bekleidung aussah.
Decker wollte ihm die Hand entziehen, doch Lomax hielt sie weiter umklammert. Gleichzeitig versuchte er sie in den Arm zu nehmen. Nach zwei Fehlversuchen legte er seine wulstige Pranke besitzergreifend um ihre Hüfte.
Decker schauderte, als sie seine widerlichen Griffel auf sich spürte, ließ es aber notgedrungen zu und ertrug sogar seinen abstoßenden Blick, den er genüsslich über ihre Oberweite und die übrigen Kurven wandern ließ. Obwohl sie am liebsten ihren Mageninhalt auf die Guccis des Ekelpakets entleert hätte, rang sie sich ein Lächeln ab.
»Okay«, wandte er sich an Styles. »Wir machen einen Vertrag, wonach euer Mädchen für die nächsten drei Filme unter meiner Obhut steht. Anschließend können wir sehen, ob wir noch ein paar Streifen zusammen drehen. Allerdings verhandle ich nicht mit dir, Eric. Denn ein gewisser Herr würde das nicht so gerne sehen. Ich berede alles mit deinem Partner und schließe auch die Verträge mit ihm ab. Dich will ich nicht mehr in meiner Nähe sehen, klar?«
Styles nickte gehorsam.
»So, und jetzt entschuldigt mich, ich war gerade mit etwas Wichtigem beschäftigt«, beendete er das Gespräch. »Lasst mir eure Visitenkarte da, oder ruft mich morgen an, dann machen wir einen Termin für Probeaufnahmen.«
Er verabschiedete sich, hauchte Decker einen Kuss auf die Wange, tätschelte ihr Hinterteil und schlenderte zu der Sadomasoeva auf dem Sofa zurück.
Es kam zwar nicht oft vor, dass Decker unbedingt einen Drink brauchte, doch das gerade war ein solcher Moment. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, steuerte sie eine kleine Bar an und glitt davor auf einen freien Hocker. Hinter dem Tresen erkundigte sich ein eifriger Barmixer, was sie wünsche. Sie gab ihre Bestellung auf, und er machte sich eilig daran, einen hochprozentigen Cocktail zu mixen.
Cotton ließ Styles stehen, gesellte sich zu Decker und bestellte beim Barkeeper einen Whisky.
»Haben Sie schon was Interessantes herausgefunden?«, erkundigte sich Decker.
»Nur, dass Lomax scharf auf Sie ist. Und wie lief’s bei Ihnen?«
Sie nahm das Cocktailglas in Empfang und nippte daran. »Was das Video von Heather Heart angeht, bedaure. Von der hat anscheinend noch nie jemand gehört.«
»Hat man Ihnen sonst noch etwas anvertraut?«
»Jede Menge, aber das meiste wollen Sie nicht hören. Ich übrigens auch nicht. Allerdings habe ich ein bisschen die Fühler nach jemandem aus der Szene ausgestreckt, der in jüngster Zeit für alle überraschend die Sprossen der sozialen Leiter hinaufgestiegen ist. Solche Indiskretionen sprechen sich schnell herum.«
»Und?«
»Es gibt da jemanden. Einen gewissen Vernon Lamb. Der machte vor Jahren mit einer winzigen Filmfirma Pleite, hielt sich dann mit Ach und Krach über Wasser und will jetzt plötzlich mit einer größeren Investition neu in die Sexfilmbranche einsteigen. Bevor ich mehr herausfinden konnte, hatte mich dieser Lomax in den Schwitzkasten genommen.«
»Möglicherweise kann Styles uns weiterhelfen.« Cotton ließ seinen Whisky unangerührt auf dem Tresen stehen und machte sich auf die Suche nach seinem Begleiter.
Decker leerte ihr Glas noch rasch auf einen Schluck, ehe sie ihm folgte.
Styles hatte sich die Warterei auf angenehme Weise vertrieben. Als die Agents ihn fanden, hing eine unbekannte Grazie an seinem Hals. Cotton gab ihm mit einem Handzeichen zu verstehen, dass sie reden mussten. Schweren Herzens schob Styles die Lady von sich, woraufhin die Unbekannte ziemlich angetrunken zwei Schritte weitertaumelte, nur um sich dann dem nächstbesten Kerl an den Hals zu hängen.
»Was gibt’s?«, knurrte Styles, verärgert über die Unterbrechung.
»Kennst du
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