Promises - Nur mit dir (German Edition)
fragte ich ihn, ob er dadurch Ärger bei der Arbeit bekam. Zuerst zuckte er nur mit den Schultern, aber in der dritten Woche wurde er bei der Frage rot. Das verwirrte mich.
»Ich verstehe nicht. Hast du dadurch nun Ärger oder nicht?«
»Nun, ich hatte Ärger«, antwortete er zögernd. »Aber ich habe während der letzten Wochen einiges geändert, und das hat geholfen.« Er sah mich nicht an, als er das sagte.
»›Geändert‹? Was denn zum Beispiel?«
»Ich habe, ähm …« Er spielte wieder mit dem Etikett an seiner Bierflasche herum. »Ich habe angefangen, mich mit Cherie zu treffen.«
»Was?«
Er schaute zu mir auf und schenkte mir das Pseudolächeln. »Du hast mich schon richtig verstanden.«
»Du bist mit Cherie zusammen?«
»Nein. Wir sind
nicht
zusammen.«
»Aber du hast doch gerade gesagt …«
»Was ich gesagt habe, war: Ich habe begonnen, mich mit ihr zu
treffen
. Das ist nicht dasselbe.« Er sagte es, als wäre das die eindeutigste Sache der Welt. Ich war immer noch verwirrt, und man musste es mir angesehen haben, denn er verdrehte die Augen und meinte: »Sagen wir einfach, wir haben eine Abmachung. Wie du und dein Freund Cole.«
»Ahh. Ich verstehe.« Jetzt hatte ich Mühe, keine Miene zu verziehen. »Es kommt euch beiden ab und zu entgegen?«
Er zuckte die Achseln. »Nun, mir kommt es jedenfalls entgegen.«
»Ich dachte, du schätzt deine Unabhängigkeit?«
»Das tue ich auch. Aber ich bin auch nicht gerade ein Fan des Zölibats.«
»Wer ist das schon?«
Er zwinkerte mir zu. »Genau.«
»Warum sie? Ich meine, nichts für ungut, aber sie hat, nun ja …«
»Einen Ruf?« Er begann wieder, an dem Etikett der Flasche zu zupfen.
»Genau.« Ich war erleichtert, dass das für ihn nichts Neues war.
Er zuckte mit den Schultern. »Ich trage einen Überzieher.«
Das ließ mich erröten. »Nun, das ist gut, aber das habe ich nicht gemeint.«
»Sie schien mir die beste Wahl für eine unverbindliche Beziehung zu sein. Ich habe absolut kein Interesse an etwas Ernsterem.«
»Und sie ist tatsächlich damit einverstanden?« Ich konnte nicht behaupten, ein Experte in Sachen Frauen zu sein, aber ich hatte immer den Verdacht gehabt, dass eine unverbindliche Beziehung für sie viel schwerer war als für einen Mann.
»Hör mal« – ich merkte, dass er ein wenig ärgerlich wurde, weil er es mir erklären musste – »ich bin kein totales Arschloch. Ich war absolut ehrlich zu ihr. Sie weiß, dass wir keine ernsthafte Beziehung haben. Es wird keine romantischen Mondscheinspaziergänge oder Jahrestagsessen geben. Ich werde weder ihren Eltern vorgestellt, noch kaufe ich ihr Blumen oder ziehe bei ihr ein oder lerne ihre Freunde kennen. Wir haben lediglich Sex miteinander. Das ist alles.«
»Und damit ist sie einverstanden?«
»Sagt sie zumindest.« Er zuckte wieder mit den Schultern. »Ich bin mir sicher, sie denkt, dass ich meine Meinung im Laufe der Zeit ändern werde. Das werde ich jedoch nicht, und das habe ich ihr auch gesagt. Es ist nicht meine Schuld, wenn sie mir nicht glauben will.« Ich konnte nicht umhin zu denken, dass Cherie vielleicht recht hatte. Nach einigen Wochen würde er wohl nicht mehr so viel gegen eine ernsthafte Beziehung haben. Ich war mir ziemlich sicher, dass der Weg zum Herzen eines Mannes ein Stück unterhalb des Magens lag. »Sie hat nur darum gebeten, ihr ›treu‹ zu sein und nicht mit anderen Frauen auszugehen oder zu schlafen, während wir uns treffen.«
»Und das ist für dich in Ordnung?«
»Absolut. Der ganze Sinn der Sache besteht darin, die Komplikationen auf ein bloßes Minimum zu beschränken, und eine andere Frau würde definitiv als ›Komplikation‹ gelten.«
»Ja, das glaube ich auch.«
»Außerdem hat diese Abmachung noch andere Vorteile.« Wieder ließ er das Pseudolächeln aufblitzen.
»Als da wären?«
Jetzt lächelte er mich beinahe wirklich an. »Die Jungs bei der Arbeit versuchen nicht mehr, mich zu verkuppeln. Und was noch viel wichtiger ist, ich kann jetzt so oft mit dir rumhängen, wie ich mag, ohne mich mit lästigen Vorwürfen herumschlagen zu müssen.«
»Also, nur damit ich das richtig verstehe: Du bist bereit, unverbindlichen Sex mit einem heißen Betthäschen zu haben, nur damit du öfter mit mir rumhängen kannst?«
Seine grüngrauen Augen funkelten und bekamen kleine Fältchen in den Winkeln, als würde er gleich lachen. »Ich gebe zu, dass es ein großes Opfer für mich ist. Sag nicht, ich hätte nie etwas für dich
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