Promises - Nur mit dir (German Edition)
konnte ihn trotzdem sehen. Er trug eine meiner Jogginghosen und stieg auf der anderen Seite ins Bett.
»Du schläfst hier?«, brachte ich heraus, obwohl die Worte leicht vernuschelt klangen.
»Ich werde dich heute Nacht nicht allein lassen. Der Arzt hat gesagt, dass ich sofort anrufen soll, wenn du anfängst, dich zu übergeben.«
»Wirst du hier sein, wenn ich aufwache?« Ich wusste nicht, warum das wichtig war, aber irgendein Teil meines Gehirns schien es offenbar wissen zu wollen.
Ich spürte, wie er mein Handgelenk umfasste. »Versprochen.«
Als ich am Morgen erwachte, roch es nach gebratenem Speck. Ich hatte einen Bärenhunger, mein ganzer Körper schmerzte, ich hatte einen ekligen Geschmack im Mund, und mein Kopf dröhnte. Ich schaffte es ins Badezimmer, entleerte meine Blase, putzte mir die Zähne und fing an, mich zu säubern. Angesichts der großen Schürfwunde und des Sekundenklebers war Duschen keine Option. Auf der linken Seite meines Gesichts prangte eine massive Prellung von der Schläfe bis zum Kinn. Ja, meine Mom würde definitiv ausflippen. Ich würde mich lieber noch mal anfahren lassen, als ihr gegenüberzutreten.
An den Abend nach Verlassen des Krankenhauses konnte ich mich nur noch verschwommen erinnern: Schmerz, aber auch eine leichte Berührung an meiner Schläfe, eine Hand, die sich im Dunkeln um mein Handgelenk schloss. Hatte er wirklich in meinem Bett geschlafen?
So viel zum Thema verschenkte Gelegenheit
, dachte ich, während ich jeweils zwei Tylenol und Ibuprofen nahm.
»Wie fühlst du dich?«, fragte er, als ich in die Küche kam und mich an die Frühstückstheke setzte.
»Als wäre ich von einem LKW gerammt worden.«
»Nein.« Er stellte einen Teller mit Speck, Eiern und Toast vor mich hin. »Es war nur ein Toyota Landcruiser.« Als Nächstes kamen ein Glas Milch und eine Tasse Kaffee. Mir fiel ein, dass abgesehen von dem Kaffee nichts davon in meinem Haus gewesen war. Er musste früh losgegangen sein, um es zu besorgen.
»Heilige Scheiße, habe ich einen Hunger!«
»Du hattest zum Abendessen Vicodin.«
»Das erklärt es.« Ich machte mich über das Essen her.
»Ich habe Lizzy angerufen und ihr gesagt, dass du später kommen würdest.«
Ich stöhnte, als ich daran dachte, was Lizzy zu der ganzen Sache sagen würde. »Hast du ihr erzählt, was passiert ist?«
»Nein.« Er klang amüsiert.
»Du willst, dass ich die volle Ladung Ärger abbekomme, wenn ich es ihr erzähle und sie dann ausflippt, stimmt’s?«
»Genau.« In seinen Augenwinkeln erschienen kleine Fältchen. »Außerdem habe ich gemerkt, dass sie schrecklich gespannt war, zu erfahren, warum ich morgens um halb acht von deinem Telefon aus anrufe. Ich dachte, es wäre lustig, wenn die Fantasie mit ihr durchgeht.« Das würde Lizzys Bienen im Kopf zum Summen bringen, und ich musste lachen. »Was dagegen, wenn ich die Dusche benutze?«, fragte er.
»Nur zu.« Ich hatte schon das meiste auf meinem Teller geschafft. Er ging jedoch nicht zur Dusche. Er stand da und sah mich an, als hätte er etwas zu sagen, wüsste aber nicht, wie. Es machte mich so verlegen, dass ich aufhörte zu essen und zu ihm aufschaute. »Was?«
Er kam herüber und stellte sich neben mich an die Theke. Für einen Moment bewegte er sich nicht. Ich wartete und ging davon aus, dass gleich die Predigt losgehen würde. Aber dann beugte er sich zu mir vor, legte mir eine Hand in den Nacken, zog mich an sich und vergrub sein Gesicht in meinem Haar. Er zitterte. Er atmete scharf ein, und dann streiften seine Lippen mein Ohr, während er flüsterte: »Jag mir nie wieder solche Angst ein.«
Ich war vollkommen baff. Ich wusste, dass ich sein einziger echter Freund in der Stadt war, aber seine offensichtliche Erschütterung überraschte mich trotzdem. Plötzlich erinnerte ich mich an seinen Gesichtsausdruck in der vergangenen Nacht, an diesen seltsamen Blick, den ich noch nie zuvor gesehen hatte. Ich erinnerte mich an das Gefühl in seiner Stimme, als er sagte, ich hätte sterben können. Ich war unglaublich gerührt darüber, wie viel ich ihm bedeutete. Meine Zunge wollte mir nicht gehorchen, aber schließlich brachte ich heraus: »Ich werde mein Bestes tun.«
»Gut.« Er ließ mich los, nahm meinen Helm von der Theke und stieß ihn mir so fest in den Bauch, dass ich zusammenzuckte.
»Ab jetzt«, sagte er. Es klang nicht wie eine Bitte.
Mein erster Instinkt bestand darin, zu protestieren, aber als ich aufschaute, sah ich wieder diesen Blick. Den von
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