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Promises - Nur mit dir (German Edition)

Promises - Nur mit dir (German Edition)

Titel: Promises - Nur mit dir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Sexton
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Fernseher zu, und nach einer Minute setzte das sanfte Zupfen an meinem Haar wieder ein.
    »Jared, was willst du?« Seine Stimme war leise, und als ich zu ihm hinüberschaute, sah er mich mit seinen grauen Augen an. »Sag mir, was
du
erwartest.«
    Mein Herz setzte einen Schlag aus. Fragte er, was ich für ihn empfand? Ich konnte ihm sagen, dass ich keine Erwartungen hätte, und das war die Wahrheit. Aber was die Frage betraf, was ich wollte: Das war einfach. Ich wollte ihn. Allerdings war ich mir ziemlich sicher, dass er das bereits wusste, und ich war nicht der Meinung, dass es besser werden würde, wenn ich es laut aussprach. Also sagte ich stattdessen: »Ich erwarte, dass ich dich morgen auf der Tour gnadenlos abhängen werde.«
    Er lächelte kaum merklich. »Dann sollte ich besser eine Runde schlafen.«
    »Kannst du denn noch fahren?«
    »Das werde ich gar nicht erst versuchen.« Zwei Minuten später schlief er tief und fest.
    Als ich aufstand, hatte Matt bereits geduscht, Donuts gekauft und Kaffee gekocht. Seine seltsame Laune schien vergessen zu sein, als er mich zur Tür hinausschob.
    Wir hatten eine tolle Fahrt. Ich hatte auf dem Weg nach oben einen spektakulären Sturz hingelegt, der zu zwei aufgeschlagenen Knien und einer nässenden Schürfwunde führte, die von meiner Schulter bis zum Ellbogen reichte. Noch bevor ich aufstehen konnte, hörte ich ein Lachen, das sich nur als wahnsinnig beschreiben ließ. Der Teil meines Gehirns, der nicht über meine Schmerzen nachdachte, fragte sich, wer da lachte, denn etwas Derartiges hatte ich noch nie von Matt gehört. Und dann, noch ehe ich wusste, wie mir geschah, sprang er auf mich und presste mich auf den Boden. Ich bin fast eins achtzig groß, aber nicht unbedingt ein massiger Mann. Matt wog zehn bis fünfzehn Kilo mehr als ich und hatte keine Mühe, mich unten zu halten.
    »Mein Gott, bist du schwer! Was zum Teufel machst du da?«
    Sein Körper bestand nur aus Muskeln und Schweiß, und seine Augen blitzten grün, als er auf mich herablachte. »Erde reinreiben!« Und dann nahm er eine Handvoll davon und schmierte sie mir über den ganzen Arm. Es tat höllisch weh, aber gleichzeitig war es seltsam erotisch, ihn so auf mir zu haben, und ich fühlte mich davon leicht erregt und unglaublich aus dem Gleichgewicht gebracht.
    Als wir oben ankamen, nahmen wir unsere Helme ab, ließen die Räder fallen und schauten vom Gipfel hinunter ins Tal. Die Sonne war golden, der Himmel strahlend blau. Der leichte Wind war vom Geruch der Tannen erfüllt, die uns umgaben. Die Espen wechselten die Farbe und sorgten für bunte Flecken aus Bernstein, Orange und Magenta zwischen dem Grün. Es war ein perfekter Augenblick. Ich stand einfach verschwitzt, schmutzig und blutend neben Matt und ließ die Pracht der Rocky Mountains ringsum auf mich wirken.
    Ich drehte mich zu ihm herum, um zu sehen, ob er es auch spürte, und stellte fest, dass er überhaupt nicht hinsah. Er blickte mich an. Sein Kopf war leicht zur Seite geneigt, als wäre er verwirrt, und er lächelte ein wenig. Aber was mich wirklich verblüffte, waren seine Augen. Falls ich mir je vorgestellt hatte, dass er mich so ansehen würde, dann nur in meinen süßesten Träumen.
    Er hob die Hand an mein Haar. Bewegte sich die ganze Welt in Zeitlupe? Ich hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Da war ein Ziehen, und ich merkte, dass er das Gummiband aus meinem Haar gelöst hatte. Dann fuhr er mir mit den Fingern durchs Haar. Mir stockte der Atem in der Kehle, und ich schloss die Augen. Ich weiß nicht, wie lange wir so dastanden. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Es kam mir vor wie ein einziger Herzschlag.
    »Lizzy irrt sich. Du solltest es auf keinen Fall abschneiden.«
    Seine Hand war fort, und als ich die Augen öffnete, ging er zu seinem Fahrrad zurück. Aber er schenkte mir sein strahlendes Lächeln – würde ich mich je daran sattsehen können? –, als er sich wieder zu mir umdrehte. »Wer als Letzter unten ist, bezahlt das Essen.«
    »Na los, Jared! Spuck’s aus!«
    Als ich mich umdrehte, sah ich, wie Lizzy mich angrinste. Ihre blauen Augen glühten praktisch vor schelmischer Vorfreude.
    »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    »Komm mir nicht so. Du kannst hier nicht den ganzen Tag mit einem Dauergrinsen im Gesicht wie auf Wolken rumlaufen und von mir erwarten, dass ich glaube, dass
nichts
los ist. Also – red schon!«
    Ich wusste, dass sie recht hatte. Ich hatte tatsächlich das Gefühl, den ganzen Tag ein Stück

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