Promises - Nur mit dir (German Edition)
vergangener Nacht. Konnte ich ihm wirklich etwas abschlagen? Die Antwort war einfach: Nein. Ich liebte ihn zu sehr.
»Versprochen.«
15
Meine Familie flippte wegen des Unfalls erwartungsgemäß aus, aber sobald sie hörten, dass Matt mir das Versprechen abgenommen hatte, den Helm zu tragen, ließen sie es gut sein. Mom nannte es »Glück im Unglück«. Ich versuchte, nicht die Augen zu verdrehen, als sie das sagte. Außerdem stellte ich erleichtert fest, dass mein Fahrrad nicht allzu schwer beschädigt war. Und so war der Zwischenfall innerhalb weniger Tage zum größten Teil vergessen. Und auch wenn ich ein wenig über Matts seltsame Zuneigungsbekundung nachgrübelte, erwähnte ich die Sache nicht.
»Du siehst total beschissen aus!« Ich hatte gerade die Haustür geöffnet und sah Matt am Türrahmen lehnen. Ich war mir nicht sicher, warum er sich überhaupt noch die Mühe machte, anzuklopfen. Er sah aus, als wäre er dort eingeschlafen, wenn ich noch länger bis zur Tür gebraucht hätte.
»Ich habe gerade eine Doppelschicht geschoben. Ich bin vollkommen erledigt.« Er kam herein und warf sich aufs Sofa. »Hast du schon was zu essen gekauft? Ich bin völlig ausgehungert.«
»Du weißt, dass ich nicht eingekauft habe. Aber ich habe auch Hunger. Komm, lass uns essen gehen. Ich bezahle.«
Er stöhnte. »Wo gehen wir hin?«
»Ins
Mamacita’s?
«
»Nein. Cherie könnte dort sein.«
»Ist das ein Problem?«
»Ja.«
»Seit wann?«
»Seit ich vor drei Wochen aufgehört habe, mich mit ihr zu treffen.«
Das überraschte mich, aber ich ging nicht weiter darauf ein. »Also schön. Wie wär’s mit
Tony’s?
«
»Nein. Da können wir auch nicht hingehen.«
»Warum nicht?«
»Dieses blonde Mädchen – ich habe vergessen, wie sie heißt. Sie gibt mir ständig ihre Telefonnummer.«
»Vielleicht ist heute ihr freier Abend?«
»Und selbst wenn, dann wird die andere da sein. Die, die immer zu viel von diesem stinkenden Hippieparfüm trägt. Sie hat letztes Mal praktisch auf meinem Schoß gesessen.«
Ich musste unwillkürlich grinsen.
»Gibt es irgendein Restaurant in der Stadt, in das wir gehen
können?
«
»Nein!« Er stöhnte.
»Muss hart sein, der begehrenswerteste Junggeselle der Stadt zu sein.« Ich hatte Mühe, nicht zu lachen.
»Ich bin froh, dass du es so erheiternd findest.«
»Und du bist an keiner von ihnen interessiert?«
Er sah mich direkt an. Er war so müde und daher vollkommen wehrlos, und ich wusste, dass er es ernst meinte, als er sagte: »Nein. Ich bin lieber hier.« Gott, es tat gut, das zu hören, aber ich versuchte, beiläufig zu klingen.
»Du denkst, wenn du lange genug mit dem schwulen Typen rumhängst, werden sie dich irgendwann in Ruhe lassen?«
»Das wäre sicher ein zusätzlicher Bonus.« Seine Augen waren nun geschlossen, und seine Atmung wurde langsamer.
»Bis jetzt scheint es nicht zu funktionieren.«
»Jared, halt die Klappe und bestell eine Pizza.«
Als die Pizza kam, holte ich zwei Bier aus dem Kühlschrank und schaltete den Fernseher ein. Matt war immer noch still und seltsam nachdenklich. Ich warf einen Blick in den Videotext. »Wir müssen die letzten vierzig Minuten von
Der Frühstücksclub
durchstehen, aber dann fängt
Der Zorn des Khan
an.«
»Meinetwegen.«
Ich war mir nicht sicher, wie ich mit dieser Seite von ihm umgehen sollte. Sonst war er immer so stark, aber heute Abend kam er mir so vor, als wäre er verloren. Als würde er auf jemanden warten, der ihn nach Hause brachte. Er hatte kaum etwas von der Pizza gegessen, obwohl er bereits bei seinem dritten Bier war.
»Arbeitest du morgen?«, fragte ich.
»Ich habe frei.«
»Dann lass uns Rad fahren gehen. Wir waren seit zwei Wochen nicht mehr oben.«
Seine Miene hellte sich ein wenig auf. »Klar. Ich kann Bewegung gebrauchen.«
Er hing auf dem Sofa und hatte die langen Beine von sich gestreckt. Den Kopf hatte er in den Nacken gelegt und die Arme auf der Rückenlehne ausgebreitet, sodass eine Hand hinter meinem Kopf lag. Die meiste Zeit waren seine Augen geschlossen, und ich glaubte, dass er immer wieder einnickte. Eine Weile lang saßen wir schweigend da, dann sagte er plötzlich: »Ich hasse diesen Film.«
»Weil es sentimentaler Mist ist oder weil nichts in die Luft fliegt?« Es sollte ein Scherz sein, aber ich war mir fast sicher, dass er mich überhaupt nicht hörte.
»Sie wissen noch nicht einmal, wer sie sind. Sie spielen nur ihre Rollen. Sie sind das, was ihre Eltern aus ihnen gemacht haben,
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