Promises - Nur mit dir (German Edition)
Chiefs, die gegen die Raiders verloren hatten. Aber aus irgendeinem Grund erstarben mir die Worte auf der Zunge. Alles, was ich herausbrachte, war: »Matt, ich vermisse dich.«
Danach rief ich nicht mehr an.
Die folgenden Wochen waren schrecklich. Matt ging mir weiter aus dem Weg. Und das Schlimmste war, dass er wieder angefangen hatte, mit Cherie auszugehen. Er schlief nicht nur mit ihr wie im Sommer, sondern traf sich mit ihr zu richtigen Verabredungen.
Ich wusste, was er tat. Er versuchte sich selbst davon zu überzeugen, dass er mit einer Frau glücklich sein konnte. Er redete sich ein, dass seine Gefühle für mich nur daher kamen, dass wir zu viel Zeit miteinander verbracht hatten und dass er, wenn er nur mehr Zeit mit Cherie verbrachte, diese Gefühle auf sie übertragen könnte. Ich glaubte nicht, dass es funktionieren würde, hatte jedoch trotzdem große Angst davor.
Ich war unglaublich einsam. Ich versuchte, mich mit dem Gedanken zu trösten, dass mein Leben jetzt genauso war wie in all den Jahren, bevor er in die Stadt gekommen war. Damals war es mir gar nicht so schlimm vorgekommen. Aber jetzt war ich am Boden zerstört. Mein Haus kam mir vor wie eine Gruft. Jedes Mal, wenn die Ladentür aufging, hoffte ich, dass er es war, aber er war es nie. Jeden Abend hoffte ich, dass er an die Tür klopfen würde. Selbst Football machte nicht mehr so viel Spaß. Die wenigen Sonntage, die wir uns gemeinsam die Spiele angesehen hatten, und die Erinnerung an unsere perfekte Kameradschaft verhöhnten mich, als ich allein dasaß und die Spiele verfolgte. Lizzy und Brian luden mich natürlich ein, und ich ging auch ein- oder zweimal hin, aber statt mich aufzumuntern führte es nur dazu, dass meine schlechte Laune auch Lizzy deprimierte, also besuchte ich sie immer seltener.
»Er ist noch nicht mal glücklich«, erzählte sie mir eines Tages. »Brian und ich haben sie gesehen, als wir essen gegangen sind, und er wirkte niedergeschlagen.«
Und das Schlimmste war, dass ich ebenfalls dieser Meinung war. Die Male, die ich ihn gesehen hatte, hatte er tatsächlich niedergeschlagen gewirkt. Selbst sein Pseudolächeln hatte gefehlt.
»Warum erzählst du mir das, Lizzy?«
»Ich denke, er vermisst dich genauso wie du ihn. Warum rufst du ihn nicht an?«
»Nein.«
»Jared …«
»Nein!« Ich stockte. Lizzy verdiente es nicht, dass ich sie anfuhr. Sie wollte nur, dass ich glücklich war. Aber wenn ich eins wusste, dann das: Ich konnte nicht derjenige sein, der den nächsten Schritt tat. Er war derjenige, der sich seinen Gefühlen oder ihrer Bedeutung nicht stellen konnte. Das Einzige, was ich tun konnte, war warten und hoffen.
»Hey, Jared? Kann ich dich um einen Gefallen bitten?«, fragte Ringo eines Tages Anfang Oktober, als wir Kisten mit Motoröl auspackten.
»Worum geht’s denn?«
»Meinst du, dass du mir wieder Nachhilfe geben könntest?«
»In Mathe?«
»Ja. Ich habe jetzt Differenzialrechnung, und es macht mich fertig.«
»Natürlich.« Es war deprimierend, wie sehr ich mich plötzlich darauf freute, Zeit mit Ringo zu verbringen. So viel zum Thema wenig soziale Kontakte.
»Und Physik kannst du auch?«
»Darin habe ich meinen Abschluss gemacht. Brauchst du dabei auch Hilfe?«
»Wenn das okay ist. Kann ich zu dir kommen, um die Aufgaben zu machen? Ich habe kein gutes Gefühl dabei, die Zeit hier im Laden dafür zu verwenden.«
»Was ist mit deinem Dad?«
»Das geht schon in Ordnung. Ich meine, er war wirklich froh, dass du mir im Frühling geholfen hast. Und ich habe ihm gesagt, dass er Leuten vertrauen muss. Und er muss mir vertrauen. Ich werde bald achtzehn. Ich bin kein Kind, und ich bin nicht dumm.« Er brach ab und wirkte verlegen. »Außer in Mathe und Physik, schätze ich.«
»Du bist nicht dumm. Wir können das gerne bei mir machen.«
Wir verabredeten, dass er dienstags und donnerstags abends zu mir kommen sollte.
In der ersten Woche kam Ringo allein. In der zweiten tauchte er mit einem Mädchen auf.
»Das ist meine Freundin Julie.« Sie war süß, ein bisschen pummelig, hatte dunkles Haar und Sommersprossen, die sie mit Make-up zu verdecken versuchte. »Meinst du, du kannst uns beiden Nachhilfe geben?«
Und so hatte ich in dieser Woche zwei Schüler. Ich bestellte Pizza und war froh, Gesellschaft zu haben, selbst wenn es nur zwei Teenager waren, die Integralrechnung nicht auf die Reihe bekamen.
Ich stellte überrascht fest, dass Julie die gleiche schlechte Angewohnheit hatte wie Ringo, als er
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