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Pronto 1318

Pronto 1318

Titel: Pronto 1318 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Warcols?“
    „Der Admiral könnte daran interessiert sein, einen Bio von dieser Art zu sehen. Die Mitnahme eines Exemplars ist zu verantworten.“
    „Gerne, sehr gerne sogar. Vielleicht ändert der Chef der II. Rigel-Flotte seine Ansicht. Sie wollen doch das Rigel-System zurückerobern, nicht wahr?“
    „Bestimmt nicht mit Bios vom Pronto-Typ, Sir. Ich bin auch an diesem Kerl interessiert.“
    „Persönlich?“
    „Ja!“ bestätigte Blinds.
     
3. KAPITEL
     
    Laglo Sokarst war ein Mann mit zwei künstlichen Nieren, einer fünffach geflickten Schädeldecke, zwei Bio-Armen und zwei labormäßig gewachsenen Unterschenkeln.
    Man hatte ihn für den Frontdienst untauglich geschrieben und auf einer Raumstation des dichtbesiedelten „Rufus“ stationiert.
    Als diensthabender Sergeant saß er vor der zentralen Raumortung, die jeweils ein bestimmtes Gebiet des Sonnensystems erfaßte. Die Außenstation gehörte zu den sogenannten Punktsatelliten. Da ihre Kreisbahngeschwindigkeit mit der Achsendrehung des Planeten koordiniert war, stand sie immer über dem gleichen Ausschnitt der Rufus-Oberfläche.
    Laglo Sokarst dachte voller Wehmut an die Genüsse in Trafton, der Hauptstadt seiner Heimatwelt. Stirnrunzelnd entsann er sich der vier Kanister Fugul, die ein geschickter Bursche mit der fälligen Versorgungsrakete an Bord der Außenstation geschafft hatte.
    Fugul war ein höllisches Gebräu aus den Überbleibseln einer wildwachsenden Nutzpflanze, deren duftendes Öl immer noch ein wichtiger Exportartikel war.
    Wenigstens einen Kanister mußte er ergattern. Stirnrunzelnd versank er in das Problem, bis ihn eine quäkende Automatenstimme aus den Überlegungen riß. Nebenbei war er auch Offizier vom Dienst, und die Raumüberwachung war für vier Stunden planetarischer Zeit seine Sache.
    „Fang nicht an zu spinnen“, sagte er gedankenlos zu dem offensichtlich uninteressierten Robotgerät, dessen positronisches Mechano-Gehirn helle, klickende Laute hören ließ.
    „Ortung in 22-332657“, brüllte es überraschend aus dem Großlautsprecher.
    Es hätte durchaus genügt, um Laglo Sokarst aus seinen Überlegungen zu reißen. Die aufleuchtenden Warnlampen taten ein übriges, um ihn vom vorausschauenden Behagen in einen Abgrund des Entsetzens zu zerren.
    Seine Faust hieb wie automatisch auf den plombierten Schalter. Lichtschnelle Kurzwellen rasten durch die Antennen der Großfunkstationen auf Rufus, und der gekoppelte Robotautomat gab augenblicklich den Großalarm für den gesamten Planeten.
    Heulende Lärmpfeifen brachten 1,6 Milliarden Menschen zum Erstarren. Dafür hatten sie noch Zeit genug. Für eine Flucht war es längst zu spät, zumal eine wirkliche Fluchtmöglichkeit nirgends bestand.
    Nur die titanischen Robotautomaten in den Laufbänder-Straßen der Mammutfabriken kümmerten sich nicht um den Großalarm. Im maschinellen Gleichmaß stießen sie Einzelteile auf die Bänder, die in der Endfertigung zusammenliefen und dort die Teilprodukte an andere Automaten abgaben. Es waren die automatisierten Raumschiffwerften auf Rufus, einem der wichtigsten Kolonialplaneten der Föderation.
    Die Besatzungen der Abwehrflotte rasten mit Spezialfahrzeugen zu den himmelwärts ragenden Kreuzern und Zerstörern. Das war 52 Sekunden nach dem Großalarm, der von einem Mann mit sehnsüchtigen Gedanken ausgelöst worden war.
    Seine zweite Meldung war an den Chef der planetarischen Abwehr gerichtet. Sie berichtete von einem nicht gemeldeten Raumschiff, das mitten im System, dicht vor dem Stern Tau-Ceti, aus dem Hyperraum materialisiert hätte. Das von den Tastgeräten geortete Schiff befände sich mit fast lichtschneller Fahrt im Direktflug auf Rufus.
    Die Meldung des Sokarst war nicht sehr viel rascher als der angepeilte Fremdkörper. Als die Robotgeräte die planetarische Abwehr einleiten, raste ein großes Projekt mit wahnwitziger Fahrt über die Welt hinweg, um wenig später das System durch einen beginnenden Hypersprung zu erschüttern. Das Raumzeit-Gefüge des vierdimensionalen Universums wurde nahe der Sonne Tau-Ceti zerrissen, wonach es wenig später zu heftigen Eruptionen kam.
    Das Schiff verschwand, doch zurückgelassen hatte es einen dichten Schwarm unheimlich schneller Kampfgeschosse mit selbstlenkenden Robotgehirnen und vernichtenden Sprengköpfen.
    Sie waren so schnell, daß sie von der Ortung nicht mehr erfaßt werden konnten. Laglo Sokarst dachte an seinen letzten Einsatz auf einem Achterboot der Terra-Flotte. Damals hatten sie

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