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Pronto 1318

Pronto 1318

Titel: Pronto 1318 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Uniform eines Admiralarztes sah, wurde er wieder unruhig. Pein kam in ihm auf, als der Raumoffizier erschien. Seine Orden wiesen darauf hin, daß er zu den fähigen Piloten einer der vielen Flotten gehörte. Warum war er hier?
    Pronto erfaßte in seiner Gedankenwelt die Vorstellung an ein schauriges Unglück. Irgendeiner der primitiven Bios stand damit in Verbindung. Zur weiteren Sondierung des fremden Bewußtseins blieb ihm keine Zeit mehr.
    Relatski rannte mit kleinen, lächerlich anmutenden Schritten auf seinen Käfig zu. Seine Augen strahlten. Er bestand nur noch aus Stolz über sein vorzüglich gelungenes Experiment mit dem Leben.
    Dann waren auch die anderen Leute da. Pronto begann wieder tief zu stöhnen, was er beinahe vergessen hätte. Sofort wandelte sich Relatskis Gesichtsausdruck. Er schien bestürzt zu sein.
    „Was ist das?“ hörte Pronto die laute Stimme des fremden Arztes. „Ihr Sonderexemplar, Professor? Ich war sehr neugierig auf seinen aktiven Widerstand. Unvorstellbar überhaupt! Ich habe bei den anderen Typen noch nichts davon bemerkt. Was ist mit ihm? Offenbar verwundet. Die Folgen eines Versuchs?“
    Relatski fuhr gereizt herum.
    „Ich habe ihn nicht verstümmelt“, schrie er. „Das kann nur einer von den FS-Leuten getan haben. Warum ist er nicht behandelt worden? Warum bekam ich keine Nachricht?“
    „Darf ich fragen, Professor, warum Sie um das fragwürdige Dasein eines Bios so besorgt sind?“ fiel der Flottenoffizier kalt ein. Seine Gedanken waren häßlich, dazu schien er noch grenzenlos überrascht und beunruhigt zu sein.
    Ja, hauptsächlich beunruhigt! Pronto erkannte es klar, als er die störenden Gefühlseinflüsse des Mannes absorbiert hatte.
    Fast schien er etwas wie Angst zu haben. Der flüchtige Gedanke an einen mächtigen Admiral tauchte auf. Die Vorstellungskraft des Offiziers war so stark, daß Pronto sogar einen bildlichen Eindruck erhalten konnte. Sein anomales Hirn erkannte verschwommen einen dunkelhäutigen Mann. Dann erfuhr er auch den Namen. Also um Tschan Warcol von der mächtigen Rigel-Flotte handelte es sich.
    Seine Besorgnis wurde stärker. Nur mit halber Aufmerksamkeit lauschte er auf die heftige Diskussion unter den Männern. Dabei markierte er den völlig Kraftlosen, und sein Stöhnen klang durch die innerliche Qual noch natürlicher.
    „Eine glänzende Frage, Captain Blinds!“ rief der Biologe außer sich. „Ich finde es unverantwortlich, wenn man meinen fähigsten Bio aus der Versuchsserie derart zurichtet. Das Exemplar ist so interessant, daß die gesamte Menschheit davon profitieren kann. Die Versuche sind noch lange nicht abgeschlossen.“
    „Ich denke, Sir, ich habe Sie auftragsgemäß informiert, daß auf der II. Rigel-Flotte superintelligente Bios unwillkommen sind“, erklärte der Captain kühl.
    „Aber ich bitte Sie!“ wurde er von dem gestikulierenden Wissenschaftler bedrängt. „Ich bitte Sie! Das unhaltbar gewordene Personalproblem der Raumflotte kann mit solchen Exemplaren gelöst werden. Die Prontos sind ohne weiteres fähig, einen Durchbruchsangriff mit größter Todesverachtung zu führen.“
    „Wir lehnen ab, unter allen Umständen. Ich warne Sie, Professor!“ erklärte Blinds eisig.
    Relatski lachte rauh. „Ich verstehe nicht, warum sich Ihr Befehlshaber weigert, derart vollendete Bios einzusetzen. Geben Sie mir ehe Erlaubnis zur Großproduktion, und ich liefere Ihnen Millionen.“
    Pronto stöhnte. Diese Worte waren es, die ihn immer an den Rand seiner Fassung brachten. Relatski war ein relativ vernünftiger Mensch, trotzdem schien ihm nie der Gedanke zu kommen, von den Bios anders als von „Exemplaren“ zu sprechen.
    „Die Diskussion an dieser Stelle ist überflüssig, meine Herren“, warf Admiralarzt Lowasta scharf ein. „Wir werden das Für und Wider im Oberkommando auf Terra erörtern. Eh, Dr. Maybord, kümmern Sie sich einmal um den Kerl. Ich möchte doch einmal einen wirklich aktiven Widerstand erleben, den man als Selbstbewußtsein und Stolz akzeptieren könnte.“
    Pronto ruckte auf. Er fühlte, daß er etwas tun mußte, um der Neugierde des mächtigen Mannes ein Ventil zu öffnen. Es mochte unvorsichtig sein, und dennoch …!
    Dr. Lowasta sah in brennende Augen über einem verkniffenen Mund mit blankliegenden Zähnen. Er wich überrascht von der Käfigtür zurück.
    „Schönen Dank für Ihre menschliche Besorgnis“, höhnte er rauh. „Wenn Sie nur einige Stunden später gekommen wären, hätte ich wenigstens das

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