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Pronto 1318

Pronto 1318

Titel: Pronto 1318 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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gepreßt – aus der Furcht heraus, sein Gesicht könnte zu zucken beginnen.
    Der kahlköpfige Schädel des dunkelhäutigen Admirals glitt langsam herum. Neben ihm stand ein Flottenmediziner im Rang eines Admiralarztes. Es schien ein Terraner zu sein.
    „So, Sie sind also Blinds!“ klang eine dunkle, angenehme Stimme auf. Sie stand im krassen Widerspruch zur kurzgebauten, untersetzten Figur des Flottenchefs.
    „Nehmen Sie Platz, Captain. Ich darf vorstellen: Dr. Lowasta, medizinischer Chef einer terranischen Geheimstation.“
     



Der Admiralarzt verbeugte sich gemessen.
    Blinds ließ sich auf die Kante eines Schaumstoffsessels nieder. Er stand dicht vor dem wuchtigen Arbeitstisch des Flottenbefehlshabers.
    „Darf ich fragen, Captain, ob Sie sich völlig wiederhergestellt fühlen?“
    Blinds gönnte dem Mediziner einen kurzen Blick. „Jawohl, Sir. Ein kleiner Nervenschock, wurde mir mitgeteilt. Darf ich etwas fragen, Sir? – Sie sind über meine Person informiert?“
    „Sehr gut sogar“, lächelte der Admiralarzt. „Sie haben nun 18 Durchbrüche hinter sich, nicht wahr? Dabei elfmal verwundet worden. Übrigens – Ihre bestimmt tadellos funktionierenden Beine stammen aus meinen Labors.“
    Blinds räusperte sich unterdrückt. Er war etwas verlegen geworden. Der Flottenchef lehnte sich weit in seinen Sitz zurück.
    „Blinds, ich habe Sie deshalb kommen lassen, um direkt von Ihnen einen genauen Bericht über Ihren letzten Einsatz zu erhalten. Sie waren nahe daran, einen Ihrer Bios zu erschießen. Nein, nein, fahren Sie nicht auf! Das soll kein Vorwurf sein. Wir wissen schließlich alle, was wir von den Hilfsmannschaften zu halten haben. Ihr schriftlicher Bericht an die Flotte läßt vermuten, daß Ihr gewagter Einsatz gegen Rigel 18 nur deshalb fehlschlug, weil der Bio mit der Bordnummer 5 versagte. Sind Sie immer noch dieser Meinung?“
    „Jawohl, Sir, es tut mir leid. Ich weiß auch recht genau, wieso es zu dem Vorfall kommen konnte.“
    „Das will ich hören. Bitte sprechen Sie ganz offen.“
    Blinds sah sich bedrückt um. Sein Gesicht begann zu schmerzen, was ihn in einen Abgrund schlimmster Befürchtungen stürzte. Das war immer ein Vorzeichen für die Zuckungen.
    Es dauerte noch Minuten, bis der Captain klar und sicher sprechen konnte. „Ich gab Bio fünf wenige Minuten nach dem Abschuß aus dem Basis-Schiff den Auftrag, das Hauptfilter zu reinigen. Es war natürlich dumm von mir, da er es nicht kapierte. So schickte ich ihn auf seinen Platz zurück. Wir benötigten fünfeinhalb Stunden zum Erreichen des Zielgebietes. Alles war in bester Ordnung, und die Bios verhielten sich ordnungsgemäß.“
    „Der Bio ging zurück?“
    „Allerdings, Sir. Er blieb auch auf seinem Platz und schaltete später die Klimaanlage auf Höchstleistung. Der Innengürtel im Rigelsystem bestand nur aus kleinen und sehr schnellen Feindeinheiten. Wir wurden vielfach geortet, und da mußte mein Kanonenschütze aufgeben. Er hielt es unter der Haube nicht mehr aus. Gleich darauf erfolgte der erste Treffer. Genau in dem Augenblick besann sich Bio fünf auf den längst vergessenen Befehl mit dem Filterreinigen.“
    Blinds erzählte kurz und knapp. In seiner Stimme war die Erregung erloschen.
    „So erklärte ich in dem Bericht an die Flotte, daß der Durchbruch und die Bombardierung von Rigel 18 gelungen wäre, wenn mich der Tod meines Kanonenschützen nicht gezwungen hätte, mit Höchstfahrt aus der Bahnebene zu kommen. Avansh hätte sich in zehn Minuten erholt gehabt, vorausgesetzt, die Belüftung seiner Kuppel war in dem Moment erfolgt, als er wegen der zu stark werdenden Impulse die Maskenhaube abnehmen mußte. Die Beschädigungen meines Bootes waren rein maschinell unwesentlich. Ohne den Schützen wäre der Zielanflug sinnlos gewesen. Der Bio hat restlos versagt.“
    Admiral Warcol ging längst in dem großen Raum auf und ab. Seine dunklen Augen leuchteten düster und unheilverkündend. Schließlich blieb er ruckhaft stehen, und sein Blick fiel auf den Arzt.
    „Dr. Lowasta, wenn es nach mir ginge, würden diese Monster sofort aus dem Dienst gezogen. Sie taugen eben nicht dazu, um an ihnen neuartige Waffen zu erproben. Ich verstehe nicht, daß Sie mir erneut mit Ansinnen des Oberkommandos kommen. Ich war seit jeher ein Gegner der nachgemachten Menschen. Ich sage Ihnen als Kommandeur einer Einsatzflotte, daß wir so nicht weiterkommen.“
    „Monster?“ echote der Admiralarzt mit gerunzelten Augenbrauen. „Sir, Sie

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