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Pronto 1318

Pronto 1318

Titel: Pronto 1318 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Kreuzer beschleunigte innerhalb von 18,3 Millionen auf einfache Lichtgeschwindigkeit, raste damit an der Sonne Tau-Ceti vorbei und ging 20 Lichtminuten später in den Hyperraum.
    Pronto fuhr stöhnend auf, als sich die überdimensionalen Raumkrümmungsfelder abschirmend über den schlanken Schiffsleib legten, der damit den Gesetzen des Überuniversums unterworfen wurde.
    Die Ordnung des Normalraumes wich der scheinbaren Willkür der fünften Dimension. Schubstarke Impulspartikel erhoben sich zur hunderttausendfach überlichtschnellen Einheit der Hyperwellen, und die unendlich gewordene Masse des Schiffes wurde endlich und vernachlässigbar klein.
    Robotgeräte brachten die TR-1129 auf hyperschnelle Fahrtstufen. Die 543 Lichtjahre entfernt operierende Rigel-Flotte mußte im Zeitraum von nur 6,5 Stunden Terrazeit erreicht werden.
    Die Rematerialisierung erfolgte 100 Lichtstunden vor dem gewaltigen Stern. Sie platzten in eine beschränkte Kampfhandlung hinein, und da sah Pronto außer der flimmernden Pracht unzähliger Sonnen auch ein explodierendes Schlachtschiff.
    „Scheußlich, einfach scheußlich!“
    „Hast du das gesagt, Bio?“ fragte Blinds. „Sicherlich, mir war wenigstens so. Die Sterne scheinen dich nicht sogleich verrückt zu machen, aber die Explosion gibt dir schon mehr zu denken, wie? Sieh schön auf die Bildschirme, die ich freundlicherweise zu deiner Information angeschaltet habe. Das ist nur ein winziges Vorpostengeplänkel, nicht mehr.“
    Blinds lachte noch bitter, als der Kreuzer mit flammenden Bugdüsen stoppte. Er schwenkte neben dem Flottenflaggschiff ein, und sie empfingen Raumanzüge. Auf einem offenen Verbindungstaxi ging es zur gigantischen „Giédi“ hinüber.
    Eine halbe Stunde später standen sie vor dem mächtigen Mann mit der untersetzten Figur und so sanften Stimme. Er war etwas gealtert. Auf seiner dunklen Kopfhaut zeichneten sich hellere Flecken ab.
    Blinds erstattete Meldung und stellte Leutnant Prontos vor.
    „Freut mich, daß Sie wenigstens einen guten Kanonenschützen mitgebracht haben“, nickte Tschan Warcol. „Ihr Bericht über die Bios vom Otler-Typ ist eingegangen. Haben Sie noch wesentliche Dinge hinzuzufügen?“
    „Nein, Sir. Leider wurde Rufus gleich nach meinem Eintreffen vernichtet.“
    „Gut. Ich will es mit den neuen Bios versuchen. Was ist aus Admiralarzt Lowasta geworden?“
    „Er wurde direkt vor mir von stürzenden Felsmassen verschüttet, Sir“, warf Pronto ein.
    Der Admiral musterte ihn prüfend.
    „Sie kommen von der Terra-Flotte? Wieso hat man Sie nicht zurückbefohlen? Herrscht bei Ihnen kein Mangel an guten Kanonenschützen?“
    „Meine Schuld, Sir, wenn Sie erlauben“, sagte Blinds hastig. „Wir sind – äh – Freunde geworden, und so hat sich Leutnant Prontos entschlossen, mich als Fahrer zu wählen. Es mag sein, daß er bei der Terra-Flotte als verschollen gilt.“
    Tschan Warcol schmunzelte verständnisvoll. Über den kleinen Machtkampf zwischen den Pilot-Offizieren der einzelnen Einheiten war er wohl informiert.
    „Ihre Sache, Blinds. Ich weiß von nichts. Ich bin befriedigt, wenn Sie in Prontos einen guten Mann sehen. Das wäre alles, meine Herren. Gehen Sie zur ‚Garona’ zurück. Sie werden hiermit auf das Trägerschiff versetzt, Leutnant. Ihre Papiere erhalten Sie vom Rollenoffizier. Warten Sie so lange. Blinds, Sie erhalten gleichzeitig Befehle für den Kommandanten der Garona. Ein Sonderunternehmen mit nur einem Schiff. Das Ziel ist Beteigeuze am anderen Zipfel des Orion-Sektors. Genaue Befehle erhalten Sie von Ihrem Kommandanten. Ich nehme an, Blinds, daß Sie die Sache machen werden. Nehmen Sie sich gute Bios mit, die neuen vom Otler-Typ. Wir haben erst wenige Exemplare erhalten, die ich der Garona zur Verfügung gestellt habe. Mit Ihrem Schützen werden Sie wohl durchkommen. Das wäre alles.“
     
6. KAPITEL
     
    Die Garona, ein Schlachtschiff der Großklasse, erbaut auf Rigel VIII, 34 Jahre nach Beginn des intergalaktischen Krieges, huschte in der absoluten Tarnung des überdimensionalen Hyperraumes in das Raumgebiet der Beteigeuze hinein.
    Es war ein Sprung über 110 Lichtjahre gewesen, aber auch gleichzeitig ein Sprung in das Unbekannte.
    Die Würfelgebiete zwischen Beteigeuze und den benachbarten Sternen innerhalb des Orion-Sektors gehörten schon seit Jahren dem Gegner. Für eine Flotte oder auch für ein Geschwader, wäre es unmöglich gewesen, den dichten Wachkordon zu durchdringen.
    Sofort nach der Rückkehr in das

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