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Pronto 1318

Pronto 1318

Titel: Pronto 1318 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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einen guten Ersatz. Ich verlange, daß die Monstren fähig sind, einen Befehl zu behalten und ihn zum gegebenen Zeitpunkt in die Tat umzusetzen. Liefern Sie mir erneut minderwertiges Material, so werde ich dem Flottenkommando auf Terra heute schon berichten können, wann ich den Rigelsektor endgültig aufgeben muß. Eventuell könnten mich die Herren Wissenschaftler, besonders aber die Biologen, endlich einmal darüber aufklären, woher der unbekannte Feind seine Besatzungen nimmt. Nach unseren rein technischen Kenntnissen, die aus der genauen Untersuchung erbeuteter Feindschiffe resultieren, steht es fest, daß zur Bemannung eines feindlichen Schlachtschiffes ebenfalls fünf- bis sechstausend Wesen erforderlich sind, gleichgültig, wie die nun aussehen mögen.“
    „Es ist uns bekannt.“
    „Sehr schön. Dann sollten Sie auch wissen, daß der Gegner Riesenflotten in ununterbrochener Folge in den Raum schickt. Wir wissen, daß sie nicht von Robotern besetzt werden, sondern von denkenden Wesen. Dabei handelt es sich aber nicht um hundertprozentige Vollidioten, Doktor. Woher, frage ich Sie, woher nimmt der Gegner die neuen Besatzungen?“
    Die Haltung des Admiralarztes versteifte sich.
    „Sir, die letzten Wahrscheinlichkeitsergebnisse deuten darauf hin, daß der Gegner aus dem Ei stammt. Nur so können wir uns den ununterbrochenen Nachschub erklären. Wir versuchen, diese Methode nachzuahmen, indem wir die Bios schufen. Dies ist ein enormer Fortschritt der Wissenschaft.“
    „Das sehen wir!“ wurde er vom Flottenchef gebissen. „Ihre Retortensprößlinge wären auf meinen Heimatplaneten bestenfalls als Düngemittel verwendet worden. Ich brauche Männer, Soldaten, verstehen Sie!“
    „Vielleicht sollten sich die Herren aus den höheren Flottenstäben einmal darum bemühen, mit dem Gegner Frieden zu schließen“, warf Lowasta hochroten Kopfes ein.
    Der Admiral stockte im Schritt. Langsam wuchtete sein Schädel herum. Blinds hielt die Luft an, als er sehr leise sagte:
    „Wenn ich ein Offizier des Föderativen Sicherheitsdienstes wäre, stünden Sie in einer Stunde vor der Strahlkammer. Hatten Sie etwas gesagt?“
    Dr. Lowasta verneinte hastig.
    Schließlich befahl Tschan Warcol kalt:
    „Schön, ich werde mich notgedrungen fügen müssen. Blinds, Sie begleiten den Admiralarzt zu jenem Geheimlabor, in dem die Bios hergestellt werden. Schauen Sie sich die Dreiviertelaffen aus der neuen Serie an und geben Sie mir sofort einen persönlichen Bericht. Ich erwarte Sie baldmöglichst zurück. Dr. Lowasta, wieviel Bios aus der Otler-Serie können Sie mir innerhalb der nächsten drei Monate Terrazeit liefern?“
    „Auf Befehl des Oberkommandos und des Sicherheitsdienstes soll Ihre Flotte zuerst damit versorgt werden. Wir haben etwa eine halbe Million weibliche Zuchtexemplare zur Verfügung. Die Ausreifung eines der neuen Bios beansprucht etwa dreieinhalb bis vier Monate. Die Hypnose-Schulung geschieht innerhalb von acht Tagen. Mit der ersten Millionenlieferung können Sie bereits in vier Wochen rechnen. Die Fabrikation ist schon angelaufen.“
    Blinds würgte etwas hinab, was sich plötzlich in seiner Kehle festgesetzt hatte. Er war durchaus kein Freund der Bios, wirklich nicht! Er brauchte nur an Leutnant Avansh zu denken. In anderen Kreisen durfte auch keineswegs in dieser groben und geringschätzigen Form von den Hilfsmannschaften gesprochen werden.
    Immer wieder war den menschlichen Besatzungsmitgliedern eingehämmert worden, daß sie Beleidigungen zu unterlassen hätten.
    Nun sprach dieser Mediziner von weiblichen „Zuchtexemplaren“ und von „Lieferungen“.
    Eine Stunde später hatte er seine von Warcol persönlich unterzeichneten Sonderbefehle in der Tasche.
    Ehe der terranische Chefmediziner ging, erklärte er noch geheimnisvoll lächelnd:
    „Sir, wahrscheinlich können wir Sie in aller Kürze überraschen. In meinen Labors ist eine Bio-Versuchsserie angelaufen, die zu allerhöchsten Hoffnungen berechtigt. Halten Sie es für möglich, daß ein Bio die Intelligenz eines hervorragenden Wissenschaftlers oder die eines genialen Raumoffiziers entwickeln könnte?“
    Der Flottenchef stand hinter seinem Arbeitstisch. Seine Augen glühten, als er schwer atmend sagte:
    „Doktor, wenn das möglich sein sollte, werden Sie in meinen Männern die erbittertsten Gegner finden! Sollen wir uns von Monstern überflügeln lassen? Ich rate Ihnen, derartige Experimente zu unterlassen, oder die gesamte Föderationsflotte wird

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