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Prosecco um Mitternacht

Prosecco um Mitternacht

Titel: Prosecco um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tori Carrington
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Umkleideraum aufgespürt hatte, hatte er vorgeschlagen, auf einen Kaffee und einen Doughnut in die Cafeteria zu gehen. Will hatte auf den Doughnut verzichtet und wünschte nun, er hätte sich für entkoffeinierten Kaffee entschieden, weil seine Nerven schon angespannt genug waren. Seine Hand zitterte leicht, als er den Pappbecher an die Lippen hob.
    “Wie bitte?”, fragte er, und seine Stimme klang eine Spur heiser.
    Stuart grinste. “Haben Sie geglaubt, Sie könnten Ihre Beziehung mit Janet so lange vor mir geheim halten?”
    Will stellte den Pappbecher ab und versuchte es mit einem lässigen Lächeln. “Nein, Sir, das habe ich nicht. Ich dachte nur, dass Sie es nicht so schnell herausfinden.”
    Um ganz ehrlich zu sein, er hatte sich bei Janets verwandtschaftlicher Verbindung zum Chefarzt des Krankenhauses überhaupt nichts gedacht. Sie waren schon seit zwei Wochen miteinander ausgegangen, als er von dieser Verwandtschaft erfahren hatte. Und da hatte er sich längst fest vorgenommen, die hübsche Assistenzärztin zu verführen.
    “Nun ja, ich weiß es schon seit geraumer Zeit. Von Anfang an, um genau zu sein. Sehen Sie, meine Tochter und ich haben nicht viele Geheimnisse voreinander.”
    Will war froh, dass er in diesem Augenblick keinen Kaffee trank, weil er vermutlich sonst sein Gegenüber vor Schreck damit bespuckt hätte.
    “Trotzdem nahm sie mir das Versprechen ab, Ihnen nichts zu sagen”, fügte Dr. Nealon hinzu.
    Wieso erzählte er es ihm dann? Will rieb sich gedankenverloren das Kinn. “Na ja, ich …, also …, ich mag Ihre Tochter sehr, Sir.”
    Stuart winkte ab. “Hören Sie auf mit dem ewigen ‘Sir’, Sexton. Sie arbeiten jetzt wie lange hier?”
    “Fast sechs Jahre, Sir.” Und vor zwei Jahren war Stuart Nealon zum Chefarzt ernannt worden.
    Stuarts Grinsen wurde breiter. “Ich finde, das ist lange genug für eine persönlichere Anrede zwischen uns. Bitte nennen Sie mich Stuart.”
    Will nickte. “Stuart. Na schön, Stuart.”
    Wieso bekam er immer mehr den Eindruck, dass Stuart sich nach Wills Absichten im Hinblick auf seine Tochter erkundigen wollte? Und was meinte er damit, dass seine Tochter und er keine Geheimnisse voreinander hatten? Wusste sein Boss, dass er noch keinen Sex mit seiner Tochter gehabt hatte? Oder dachte er, sie würden es bei jeder Gelegenheit miteinander treiben?
    Stuarts Miene verriet nichts. Will war klar, dass man nicht in die Position eines Chefarztes aufstieg, wenn man nicht über ein gewisses Maß an Selbstbeherrschung verfügte – und ein sehr gutes Pokerface.
    “Wie dem auch sei, Janet ist nicht der Grund, weswegen ich mit Ihnen sprechen wollte.”
    Will gab sich Mühe, nicht völlig perplex zu wirken. “Nein?”
    “Nein. Sehen Sie, ich habe schon seit einiger Zeit meinen Blick auf Sie geworfen, Sexton.” Er hob den Zeigefinger. “Sie haben mich und alle, mit denen Sie arbeiten, ziemlich beeindruckt.”
    Wills Ego blähte sich bei diesem Lob auf. Gleichzeitig schrillte eine Alarmglocke in seinem Kopf.
    “Ich meine mich daran erinnern zu können, dass Sie an einer Stelle im Trauma-Zentrum interessiert waren, und zwar für die Tagesschicht.”
    “Das ist richtig, Sir – ich meine, Stuart. Ich bin immer noch daran interessiert.”
    Stuart lächelte. “Gut. Bleiben Sie sauber, mein Junge, vielleicht bekommen Sie dann, was Sie wollen.”
    Der Chefarzt stand auf, und Will folgte seinem Beispiel, obwohl er plötzlich weiche Knie hatte.
    Das war’s? Darüber hatte Stuart mit ihm sprechen wollen? Dass man in Betracht zog, ihm einen Platz in der Tagesschicht zu geben? Oder hatte er damit andeuten wollen, dass er seine Tochter glücklich machen sollte, um im Gegenzug berufliches Glück zu finden? Was für ein Durcheinander!
    “Wie bitte?”, fragte Stuart beim Hinausgehen.
    Will stutzte. “Sir? Ich habe nichts gesagt.”
    Zumindest hoffte er, dass er nichts gesagt hatte. Denn alles, worauf er in den letzten sechs Jahren hingearbeitet hatte, stand auf Messers Schneide.

9. KAPITEL
    D er nächste Tag war Renaes regulärer freier Tag, und sie beschloss, Luckys Rat anzunehmen und Ginger einen schriftlich formulierten Plan zu präsentieren. Einen Plan, der ihr die Möglichkeit bot, nach und nach Teilhaberin des Shops zu werden. Einen Plan, der sie in die Zukunft führte.
    Die Zukunft …
    Früher hatte sie nicht viele Gedanken daran verschwendet. Selbst jetzt, wo sie auf Wills Bett lag, erschöpft und zufrieden, mit einem seiner Beine auf ihrem, schien das

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