Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Prosecco um Mitternacht

Prosecco um Mitternacht

Titel: Prosecco um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tori Carrington
Vom Netzwerk:
schaute aus dem Fenster in die dunkle Nacht hinaus. Und er fragte sich, ob es eigentlich noch schlimmer werden konnte.
    Jemand klopfte kurz an die Tür, dann kam Dr. Stuart Nealon, Janets Vater, herein, der außerdem zufällig der Chefarzt des Krankenhauses war.
    Will gab sich einen Ruck und stand auf.
    “Will, da sind Sie ja”, begrüßte Stuart ihn mit ernster Miene. “Ich hatte gehofft, wir können uns mal von Mann zu Mann unterhalten.”
    Oh ja, dachte Will mit wachsendem Grausen, es ist durchaus möglich, dass alles noch schlimmer wird.
    Renae legte dicke Frotteebademäntel zusammen und stapelte sie in der Schaufensterauslage von Women Only, doch mit ihren Gedanken war sie ganz woanders. Ohne es zu merken, nahm sie einen Versandkarton und stand da, als wisse sie nicht genau, was damit zu tun sei.
    “Die Bademäntel sind hübsch, aber so hübsch nun auch wieder nicht.”
    Sie sah auf und entdeckte Lucky, die aus dem Tanzraum in den Verkaufsraum kam. In letzter Zeit kam sie oft nach Feierabend vorbei, um ein paar Dehnübungen zu machen. Sie behauptete, sie müsse sich entspannen nach einem langen Tag in der Filiale in der Innenstadt … und bevor sie nach Hause zu Colin fuhr.
    Renae schüttelte lächelnd den Kopf. “Entschuldige, was hast du gesagt? Ich kann mich in letzter Zeit anscheinend nur schwer konzentrieren.”
    Lucky lehnte sich gegen den Verkaufstresen und musterte Renae. “Ich habe gerade eine Bemerkung über deine Geistesabwesenheit gemacht.” Sie nahm ihr den Karton ab und trat ihn platt, damit er in den Altpapiercontainer draußen passte.
    “Ich hatte gehofft, Ginger würde heute Abend noch hereinschauen. Sie hat sich die ganze Woche über kaum im Laden blicken lassen und …” Renae hatte gehofft, mit ihr reden zu können.
    Lucky kniff die Augen zusammen. “Offenbar geht hier etwas vor sich, von dem ich nichts weiß und über das du nicht sprechen willst.”
    War es so offensichtlich? Renae hob etwas von dem Verpackungsmaterial vom Fußboden auf.
    “Ich wollte dich nur wissen lassen, dass ich für dich da bin, wenn du jemanden zum Reden brauchst.”
    Renae richtete sich auf und erkannte, wie aufrichtig Luckys Angebot gemeint war. “Ich weiß”, sagte sie leise.
    Und das war der Moment, in dem sie sich entschloss, alles zu erzählen.
    Aber nicht von Will und ihren erotischen Begegnungen, auch wenn diese sie immer mehr beschäftigten. Stattdessen schüttete sie Lucky zum ersten Mal, seit die Idee in ihr keimte, ihr Herz über ihre beruflichen Hoffnungen und Träume aus.
    “Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll”, begann sie. “Als Ginger mich vor fünf Jahren einstellte, dachte ich nicht über die nächste Minute hinaus. Du weißt schon, man war damit beschäftigt, Regale einzuräumen, sich neue Sachen einfallen zu lassen, die Frauen interessieren könnten …”
    “… Massagen zu verabreichen und Bauchtanzkurse zu geben”, ergänzte Lucky mit einem verständnisvollen Lächeln.
    “Genau. Alles lief bestens, und ich war zufrieden mit meinem Job. Ich arbeite gern mit Ginger zusammen.”
    “Aber …”
    Renae hatte gar nicht gemerkt, dass sie verstummt war, bis Lucky sie sanft drängte. “Kein Aber. Ich arbeite immer noch gern hier. Ich kann mir nichts Besseres vorstellen. Nur haben sich meine Interessen weiterentwickelt.”
    “Du meinst in Richtung eines eigenen Ladens?”
    Renae nickte und sah auf das Verpackungsmaterial, das sie nach wie vor in den Händen hielt. Sie ging hinter den Tresen, um es wegzuwerfen. “Zuerst kündigt Leah Westwood an, dass sie eine Filiale in der Nähe von Sylvania aufmachen will. Ich wusste ja, dass sie Teilhaberin ist, aber …”
    “Dann hast du mich eingestellt …”, half Lucky ihr weiter.
    Renae lächelte. “Du weißt, worauf ich hinauswill, nicht wahr?”
    Lucky grinste. “Was hältst du davon, wenn wir ins Büro gehen und uns bei einer Tasse Ginseng-Tee darüber unterhalten?”
    Trotz des zusätzlichen Gewichts auf ihren Schultern durch Luckys Arm fühlte sich Renae, als sei eine schwere Last von ihr abgefallen. Jetzt, wo sie es laut ausgesprochen hatte, kamen ihre Träume und Hoffnungen ihr nicht mehr nebulös vor, sondern mehr wie eine solide Leiter, die sie in unbekannte Höhen führen würde. Und als Renae Lucky in den anderen Raum folgte, wurde sie sich ihrer Sehnsucht bewusst, diese Leiter so hoch wie möglich zu erklimmen.
    “Wie stehen die Dinge zwischen Ihnen und meiner Tochter?”
    Will starrte Dr. Nealon an. Nachdem er Will im

Weitere Kostenlose Bücher