Prosecco um Mitternacht
lächelte, streichelte seine Wange und küsste ihn. “Nicht im Mindesten.” Hätte er jedoch mit der Assistenzärztin geschlafen … Sie versuchte diesen unerwünschten Gedanken zu stoppen. Aber die Wahrheit war, sie empfand Genugtuung darüber, dass sie einen Gutteil der letzten drei Tage mit Will in seinem Bett verbracht hatte, das er mit der Assistenzärztin noch nicht geteilt hatte. Nicht, dass sie Will das jemals gestehen würde. Das würde sein enormes Ego nur noch mehr stärken.
Apropos enorm, ihr Blick fiel auf seine Männlichkeit, die selbst im Ruhezustand beeindruckend war. Und es gefiel ihr, dass sie die Hand danach ausstrecken und beobachten konnte, wie sein Glied sich aufrichtete.
“Erzähl mir mehr von deinen Fantasien, die du über mich und Tabitha hattest”, neckte sie ihn und verspürte erneut heftiges Verlangen nach ihm.
Will stöhnte, als sie ihn mit den Händen umschloss und seine pulsierende Härte sanft rieb. “’Hatte’ ist das Schlüsselwort”, brachte er mühsam hervor. “Mit deinem Geständnis, dass du gar nicht lesbisch, ja nicht einmal bisexuell bist, hast du diese Fantasie natürlich zerstört. Bi wäre nett gewesen, denn dann hättest du …”
Renae rutschte näher und begann ihn mit der Zunge zu verwöhnen, während sie gleichzeitig zu ihm aufsah. “Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du zu viel redest?”
“Nein, nie. Vielleicht liegt es an meiner Nervosität. Oder an meinem schlechten Gewissen. Ein schlechtes Gewissen hat manchmal die seltsamsten Auswirkungen …”
Renae nahm ihn in den Mund und begann ein aufregendes Spiel mit ihrer Zunge. Zufrieden registrierte sie Wills heiseres Stöhnen. Sie verstärkte ihre atemberaubenden Zärtlichkeiten noch, hielt dann jedoch kurz inne. “Was wolltest du sagen?”
“Ich wollte etwas sagen?” Seine Augen hatten einen verträumten Ausdruck. “Zur Hölle mit dem, was ich sagen wollte. Mach einfach weiter.”
Sie lachte leise und tat, worum er sie gebeten hatte.
8. KAPITEL
A m darauf folgenden Abend wusste Will noch immer nicht so recht, was in ihm vorging – weder während Renae ihn mit ihrem sinnlichen Mund verwöhnte, noch wenn sie es nicht tat.
Er lief durch den Wartebereich im St. Vincent Mercy Medical Center und wünschte, es wäre etwas mehr los, damit seine Gedanken nicht ständig um sein Dilemma kreisten. Nicht, dass er den Menschen etwas Schlechtes oder gar Krankheiten wünschte. Aber er war erst seit einer Stunde im Dienst, und es kam ihm vor wie zehn.
Fast stieß er mit Evan Hadley zusammen, Assistenzarzt im ersten Jahr, der aus einem der Untersuchungszimmer kam. “He”, begrüßte Will ihn. “Gibt’s irgendetwas Interessantes?”
Evan hatte alle Vorzüge, die man sich wünschen konnte: gutes Aussehen, Intelligenz, das verwegene Lächeln eines typisch amerikanischen Footballhelden, bei dem die Krankenschwestern schwach wurden. Will hätte ihn auf den ersten Blick gehasst, wenn er ihn nicht selbst an Bord geholt hätte, um einem seiner College-Professoren einen Gefallen zu tun.
Außerdem waren die Krankenschwestern bei Will zu Anfang auch schwach geworden. Aber sobald einer aus der Belegschaft das erste Jahr hinter sich hatte und frisches Blut hereinkam, schenkten die Schwestern ihm keine Beachtung mehr.
Evan schüttelte den Kopf. “Nein, nur Nasenbluten.”
Will verzog das Gesicht. “Aufregender wird es wohl heute Nacht nicht.”
Evan deutete auf die Krankenkarte in seiner Hand. “Da wünsche ich mir glatt, ich wäre wieder in L.A. Selbst ein langweiliges Fachseminar ist aufregender als das hier.”
“Das stimmt”, meinte Will. “Du warst am ersten Wochenende dort, oder? Bist du Janet begegnet?”
“Ein- oder zweimal auf dem Flur.” Evan zuckte mit den Schultern. “Wie sieht’s denn bei dir aus?”
“Bei uns ist noch weniger los als bei euch.”
Evan machte sich auf den Weg zur Krankenstation. “Wir sollten wohl hoffen, dass es so bleibt.”
“Ja, vermutlich.”
Will schaute auf seine Uhr, besprach mit zwei Krankenschwestern einige Fälle und ging zurück zum Umkleideraum. Seine Gedanken kreisten weiter um Renae. Er versuchte sich einzureden, dass er nur deshalb etwas mit ihr angefangen hatte, weil ihm etwas gefehlt hatte. Doch die Wahrheit ließ sich nicht so leicht verleugnen.
Trotz seiner seltsamen Unterhaltung mit ihr gestern und ihren Fragen nach Janet hatten sie nicht nur den restlichen Vormittag, sondern den restlichen Tag im Bett verbracht und phänomenalen Sex
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