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Prost Mathilda - von Wolke sieben ab in den Vollrausch

Prost Mathilda - von Wolke sieben ab in den Vollrausch

Titel: Prost Mathilda - von Wolke sieben ab in den Vollrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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ließ sich direkt vor ihr nieder und schlang ihre Arme fest um Mathildas Körper. Wie ein kleines Kind wiegte sie Mathilda hin und her und redete dabei beruhigend auf sie ein. Mathilda hatte nicht mehr die Kraft, sich aus ihrer Umarmung zu befreien. Ihr Kopf fühlte sich an, als ob er jeden Moment zerspringen würde. Ihre Kehle brannte und ihre Lunge wollte fast explodieren. Sie war völlig am Ende mit ihren Kräften – und noch immer drehten sich ihre Gedanken nur um einen Menschen.
    Tom.
    Ich war schon immer unglaublich schüchtern. Das liegt wohl daran, dass ich mich persönlich nicht gerade toll finde. Meine Freundin hat dann gesagt, ich sollte mal ein paar Alkopops trinken. Das würde mich lockerer machen. So war es dann auch. Ich wurde viel lockerer und mutiger. Plötzlich fand ich mich toll und unglaublich cool. Das Gefühl hat mir richtig gut gefallen. Eines Tages habe ich dann gemerkt, dass ich das Zeug schon regelrecht brauchte. Wenn ich nicht zugedröhnt war, dann war ich wieder das kleine, schüchterne, hässliche Entlein
.
    Thea, 16 Jahre

Reiß dich zusammen!
    Mathilda erwachte, weil grelles Sonnenlicht durch das offene Fenster fiel. Sie brauchte einen kurzen Moment, bis ihr bewusst wurde, dass noch immer derselbe Tag war. Nur ein paar Stunden später.
    Sie schwang ihre Beine aus dem Bett und stand auf. Mit steifen Schritten ging sie durchs Zimmer und bückte sich nach ihrer Schultertasche, die noch immer an demselben Platz wie vorhin lag. Die stechenden Kopfschmerzen waren Gott sei Dank verschwunden, dafür verspürte sie in ihren Beinen ein wenig Muskelkater, konnte sich aber nicht erklären, was ihn verursacht hatte.
    Mathilda kramte ihr Handy aus der Tasche hervor und betrachtete das Display. Zwei verpasste Anrufe und drei SMS wurden ihr auf dem Display angekündigt. Mathildas Herz machte einen kleinen Hüpfer vor Aufregung.
    Tom?
    Vielleicht war eine Nachricht von Tom dabei?
    Zunächst ließ Mathilda sich die Telefonnummern der verpassten Anrufe anzeigen und musste enttäuscht feststellen, dass einmal Franzi und einmal Kati versucht hatten, sie anzurufen. Die SMS waren alle drei von Kati. Die Erste hatte sie gleich in der ersten großen Pause abgeschickt.
    Hey, Mati, was geht? Krank oder verschlafen. Melde dich mal
.
    GLGUEDK, K!
    Und in der nächsten Pause hatte sie dann diesen Text gesendet:
    Was muss ich gerade von Franzi erfahren? Du und Tom, das ist Geschichte? Melde dich. Ich platze vor Neugierde!
    DAD, K!
    Die letzte SMS wurde nach Schulschluss, um 14:10 Uhr, von der wohl inzwischen vor Neugierde fast platzenden Kati auf Mathildas Handy verschickt. Zu diesem Zeitpunkt hatte Mathilda bereits wieder im Bett gelegen und geschlafen.
    Melde dich! Ganz, ganz dringend. Ich mache mir Sorgen und Franzi auch. Habe gerade Tom gesehen. Mit einem dunkelhaarigen Mädchen aus seiner Klasse!!! Sah irgendwie komisch aus!!!
    KUG,K!
    Tanja. Bei dem dunkelhaarigen Mädchen konnte es sich nur um Tanja handeln. Da war sich Mathilda ganz sicher. Dieser Mistkerl, dieser verdammte Mistkerl, dachte sie bitter. Wahrscheinlich rannte er eng umschlungen mit seiner Neuen durch die ganze Schule. Nur einen Tag nachdem er
sie
geküsst hatte – ein letztes Mal geküsst hatte.
    Mathildas Magen zog sich bei dem Gedanken daran schmerzhaft zusammen. Sie hörte ihren eigenen Herzschlag in den Ohren dröhnen, während sie mit zittrigen Fingern Katis Handynummer eintippte.
    Ein Freizeichen und Kati war am Telefon.
    „Mensch Mati, was ist denn los? Ich hab mir schon voll die Sorgen gemacht. Bist du echt krank oder ist es wegen Tom?“, sprudelte es nur so aus Kati heraus.
    „Ich bin krank. Magen und Darm oder so was Ähnliches“, log Mathilda.
    „Du hörst dich auch echt mies an. Du Arme. Tust mir wirklich leid. Und dann noch die Sache mit Tom. Aber das kann dir ja egal sein. Franzi sagt,
du
hast ihn abgeschossen. Hätte ich ja echt nicht gedacht, wo du doch ...“ Mathilda stoppte Katis Redeschwall, indem sie ihr einfach ins Wort fiel. „Es ist mir aber nicht egal. Absolut nicht. Das hat Franzi wohl falsch verstanden.“ Mathilda holte zitternd Luft. „Tom hat Schluss gemacht.“
    „Das tut mir leid, Mati, ehrlich.“ Sie klang ernst und aufrichtig. „Ich weiß doch, wie sehr du in ihn verknallt warst.“
    Mathilda schossen die Tränen in die Augen. Mit einer fahrigen Handbewegung wischte sie sich über die Augen und schniefte leise.
    „Weinst du etwa?“ Kati klang jetzt richtig besorgt. „Mati, bitte wein doch nicht.

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