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Provinz Fünf (German Edition)

Provinz Fünf (German Edition)

Titel: Provinz Fünf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Popoff
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auf ihre Helme Schutzkappen und die Geräusche ließen etwas nach.
    Der Wind beförderte immer mehr Staub, Sand und Kies. Die Sichtbarkeit hatte deutlich abgenommen.
    Das unaufhörlich störende Geräusch machte Eugene nervös und er schaltete seine externen Mikrofone ab. Es wurde viel ruhiger, aber sein kleiner Trick ging nicht unbemerkt an B.Hey vorbei und Eugene musste sie wieder einschalten und sich einen kurzen Vortrag über Sicherheit anhören, mit der Schlussfolgerung, dass: „Mikrophone, nicht ausgeschaltet werden sollen, weil wir durch sie, die sich nahende Gefahr hören und so eine viel größere Chance haben, diese abzuwenden.”
    Miguel fand eine kleine Nische in der Felswand und sie drückten sich in ihr zusammen. Nur etwa zwanzig Meter von ihrem Unterschlupf entfernt, begann ein steiler Felsen. Die Spinne wurde im Freien gelassen, da sie nicht genug Platz hatte. Sie legte sich vor der Nische auf den Boden, und schlug ihre Krallen, die aus ihren Füßen kamen, fest in den Boden. Jetzt könnten, selbst die stärksten Windböen, sie nicht in den Abgrund werfen.
    In der Wand der Nische schlugen sie mit einem Hammer Keile ein und banden sich selbst und die Rucksäcke mit Sicherheitsseilen fest. Sie setzte n sich hin und sahen sich um. Die Aussicht war sehr begrenzt, wegen der rauen Landschaft und des in der Luft befindlichen schmutzig-gelben Staubs. Die Oberflächenwinde wirbelten mit hoher Geschwindigkeit dichte Wolken aus feinen Partikeln und Sand auf. In einigen Regionen des Planeten waren die Schwebeteilchen rot und dieses saisonale meteorologische Phänomen wurde als rote Winde bezeichnet. In diesen Bergen wehten meist gelbe Winde.
    Hier und da waren Stellen mit schwarz poliertem Eis zu sehen.
    B.Hey sagte: „Zieht die Seile so fest wie möglich. Vor sieben Jahren, hat ein Sturm die Blauen Haie weggeblasen”.
    „ Klar, Haie gehören nicht in die Berge”, grinste Mark.
    „ Mark, jetzt sind wir auf dem Grund eines ehemaligen Ozeans “, sagte Stan.
    „ Spiel’ nicht Klugscheißer, jeder Quadratzentimeter des Landes ist zu einem bestimmten Zeitpunkt Meeresgrund oder Meer gewesen”, grinste Mark wieder.
    Der Ort war trostlos und düster. Der Wind wurde noch stärker. Damit ihre Luft-Batterien und Helme nicht an den Felsen geschleudert und beschädigt würden, mussten sie die Seile so stramm wie möglich ziehen. Die Seile schnürten ihre Körper ein und erschwerten die Blutzirkulation.
    Innerhalb einer Stunde ha tten sie sich an das schreckliche Heulen des Sturmes nahezu gewöhnt, sowie an ihre Haltung als moderne Prometheusfiguren, aber dann wurden sie von Hunger und Durst überfallen. Auch das Schlucken von Trinkwasser oder einer Nahrungsmittelpille, verwandelte sich unter diesen Umständen in eine wahre Heldentat. Mit großer Mühe setzten sie ihre zweiten Schutzkappen auf, welche die Stöße größerer Steine abmildern, und auch die Helme selbst von Zerspringen schützen.
    Mark sagte: „Dumme Idee, diese Helme sind sehr stark. Bevor sie zerspringen befindet Ihr Euch bereits in der Welt der Toten.”
    „ Halt die Klappe, Mark. Die Leute sind aufgeregt”, sagte B.Hey.
    Der feine Staub klebte ständig am Sichtvisier des Helmes fest und sie mussten ihn die ganze Zeit abwischen. Die Werbspots, dass der Staub auf diesem Material nicht kleben bleibt, erwies sich reine Erfindung. Die Staubschicht vor ihren Augen störte sie sehr, aber da das Abwischen gar nicht so einfach war, hatten sie das Wegwischen fast aufgegeben. Sie konnten nichts sehen und die Klaustrophobie begann sie zu quälen. Sie fühlten sich wie hirnlose, an eine Wand gebundene Kokons.
    Das Staubabwischen wurde zu einem Tick.
    Am stärksten litt Eugene unter dem Sturm. Seine Kopfschmerzen wurden unerträglich, aber er konnte sich selbst weder eine Spritze geben, noch eine Beruhigungspille einnehmen. Eugene hätte am liebsten zusammen mit dem Sturm geheult. Er war einsam, verlassen, gedemütigt. Ganz plötzlich hallte ein seltsames Echo in der Luft. Eher aus Neugier als aus irgendeinem anderen Grund blickte er auf. Die Sicht war nicht sehr gut, aber Eugene sah oder er hatte vielmehr das Gefühl, dass dort oben etwas geschehen würde. Eine donnernde Wolke fiel in ihre Richtung. Es war eine riesige Masse von Steinen, Eis, Sand und Staub. Instinktiv drückte er sich noch stärker an den Felsen. Die Luft zitterte mit einem ohrenbetäubenden Lärm. Und ganz plötzlich war es wieder still. Es war nur noch das mächtige Jammern des Sandwindes

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