Pruefungen bestehen
einer PRÜFUNG . Diese Art von echtem Lernen integriert Neues in unser vorhandenes Wissens-Netz (oder Wissens-Gebäude) , und wenn etwas INTEGRIERT wurde, ergeben sich Verbindungen mit vielen anderen Teilen des Netzwerks. Deshalb können die
neuen Infos später in allen möglichen neuen Zusammenhängen auftauchen, sprich in unser Bewußtsein »aufsteigen«, so daß wir erfolgreich auf dieses Wissen zugreifen können.
Da unser Hirn ASSOZIATIV arbeitet, fällt uns assoziatives Denken am leichtesten, und gerade dieser angeborene Denk-Stil wird vom Schulsystem in der Regel NICHT nur nicht gefördert , sondern massiv behindert . Assoziativ sind z.B. die EIGENEN Gedanken, die einem »einfallen«, wenn man etwas aufnimmt (hört oder liest). Gerade EIGENE Gedanken sind jedoch in der Schule nur selten erwünscht. Man soll sich auf das konzentrieren, was »da vorne« angeboten wird, also auf die Gedanken der Lehrkraft beziehungsweise die Gedanken aus dem Lehrbuch, die gerade vorgetragen (oder gelesen) werden. Da unser Gehirn aber regelrecht stoppt, wenn wir den assoziativen Fluß unterbrechen, haben wir dann das Gefühl, wir könnten die angebotenen
Infos oder Gedanken nicht aufnehmen, und deshalb glauben die meisten Menschen, man müsse nach der Schule heimgehen und dort zu »lernen« beginnen. Das ist Unsinn! Wenn Sie einen Film ansehen oder aus privatem Interesse ein Buch lesen, dann wissen Sie genau, daß Sie im Kino oder beim Lesen begreifen und sich vieles merken werden. Genauso wissen Sie, daß Sie sich später an die wunderbare Geburtstagsfeier erinnern werden, an den Wander- oder Urlaubstag etc. Warum sollte es im Unterricht anders sein? Wieso kann man sich in der Schule, einem angeblichen »Lernort«, so wenig merken, daß man immer »nacharbeiten« muß? Und mit »nacharbeiten« meinen wir nicht die offiziellen »Hausaufgaben«, sondern die Tatsache, daß viele SchülerInnen betonen, sie würden während des Unterrichts kaum etwas verstehen oder gar einspeichern. Merke: Was wir wirklich ge-LERN-t haben, wird »ganzheitlich« abgespeichert.
Es wird zu einem »Faden« oder »Knoten« in unserem Wissens-Netz, und seine Verbindungen können quer durch das ganze Netz reichen.
Demzufolge können später verschiedenste Ideen, Fakten, Gedanken etc. diese Infos in uns »anreißen«, so daß sie »plötzlich« in uns auftauchen . Was wir hingegen ge-PAUK-t haben, wird punktuell gespeichert und kann nur in sehr ähnlicher Form wieder »angerissen« werden: Vokabeln aus Vokabellisten tauchen zwar beim Abfragen wieder auf, nicht aber, wenn wir uns in
einer tatsächlichen Gesprächs-Situation befinden und sie praktisch NUTZEN wollen! Ge-PAUK-te Geschichtszahlen tauchen in isolierter Form kurzfristig, z.B. in der Prüfung, auf, aber schon Wochen später kann man kaum eine davon RE-KONSTRUIEREN – eben weil sie nicht wirklich in unser Wissens-Netz integriert wurden. Wir können auch sagen:
Ge-PAUK-te Infos landen in Abstellräumen des Gedächtnisses . Sie werden nicht ins Wissens-Gebäude integriert , werden nicht Teil unseres aktiven Wissens-Netzes und demzufolge auch nicht Teil unseres Wissens .
Deshalb stehen sie bei normalen Denkvorgängen (analytisch oder kreativ) auch nicht zur Verfügung, wenn wir sie brauchen . Sie sehen also: Es lohnt sich durchaus, gleich richtig zu LERNEN, auch wenn Sie nur eine Prüfung »schaffen« wollen, denn: Je mehr Sie wissen, desto leichter können Sie Neues ins Wissens-Netz integrieren
Lassen Sie uns die zweite Frage (Seite 20) aufgreifen.
Helfen BILDER, leichter zu lernen?
Sie kennen wahrscheinlich die Aussage, daß Bilder uns helfen, uns etwas zu merken. Heute wissen wir, daß wir Bilder nicht nur brauchen, um unsere Gedächtnisleistung zu verbessern, sondern auch, um zu verstehen ! In meinen Management-Seminaren lehre ich Führungskräfte, selbst METAPHERN zu bilden, wenn sie ein Problem verstehen müssen (ehe sie es lösen können). Lassen Sie mich Ihnen als Beispiel drei Bilder zum Thema WISSEN anbieten:
1. Wissens-Netz – impliziert Ver-NETZUNG (= Verbindungen ) der Wissens-Teilchen untereinander.
2. Wissens-Gebäude – unser Wissen als BAUWERK ; manche Teile unseres Wissens ruhen auf anderen beziehungsweise bauen auf anderen auf…
3. Mückenschwarm – unser Wissen als Insektenschwarm , in dem jedes »Insekt« (jede Info-Einheit) mit jedem anderen in Verbindung treten kann (im
Gegensatz zum 1. und 2. Bild, bei denen jeder »Knoten« im Netz und jeder »Baustein im
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