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Pruefungen bestehen

Titel: Pruefungen bestehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vera F. Birkenbihl
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hingegen ÜBERRASCHUNGEN beim echtem LERNEN , wenn wir auf Erkenntnisse stoßen, die uns verblüffen (sogenannte Aha-Erlebnisse), die beim PAUKEN jedoch so gut wie nie auftreten.

    Was das ÜBEN angeht, so sollte auch klar sein: Wer in der Vergangenheit fast ausschließlich ge-PAUK-t hat, wird das wirkliche LERNEN zunächst ein wenig zögerlich angehen. Deshalb ist es wichtig, einen neurologischen TRICK zu kennen (er gilt auch für das Training von Verhaltensweisen):
    INTERVALL-LERNEN : Immer wieder nur einige wenige Minuten lang das Neue lesen, schreiben, praktisch üben , dann Pause machen. So kann man am leichtesten umlernen und sich an die Vorteile echten Lernens gewöhnen.
    Beispiel Schreibmaschine schreiben : Früher schrieb ich im Adler-Such-System (kreisen und blitzschnell zustoßen). Einerseits hätte ich sehr gern das 10-Finger-System beherrscht, da ich in zunehmendem Maße tippen mußte, aber es war mir nicht möglich, es zu lernen, da ich eine traumatische Schul-Erfahrung damit hatte. Diese führte dazu, daß ich jeden Versuch nach wenigen Minuten abbrechen mußte, weil so viel Haß und Frust in mir aufstieg, daß ich nicht weiterüben konnte. Das Problem hatte ich schon einige Zeit vor mir hergeschoben, als ich auf die Vorteile des INTERVALL-LERNENs stieß. Nun fragte ich mich, ob das vielleicht auch hier anwendbar wäre, und beschloß zu experimentieren. Ich probierte drei Dinge parallel: Erstens übte ich nur sehr kurz (jeweils maximal drei Minuten pro Trainings-Session),
zweitens trainierte ich extrem langsam , und drittens ließ ich eine bestimmte Musik laufen, die ich damals sehr gern hörte, sozusagen als Gegenmaßnahme zu den extrem unangenehmen Gefühlen.
    Nun, die Dreifachstrategie half: Ich überwand meine negativen Gefühle, weil ich sie jeweils nur kurz erleben mußte (bis meine Timer-Glocke schrillte) und sie durch die wunderbare Musik »abfedern« konnte. Das langsame Tempo tat das übrige (vgl. Seite 73ff.).
    Beispiel Verhaltensänderung : Von den LeserInnen meines Hosentaschenbüchleins »Fremdsprachen lernen für Schüler mit der Birkenbihl-Methode« berichteten einige, daß sie es anfänglich etwas schwerer finden, den gehirn-gerechten LERNWEG zu gehen, und deshalb am liebsten weiter Vokabeln PAUKEN würden (weil sie daran gewöhnt sind). Wer aber täglich zweimal drei Minuten lang den NEUEN Weg probiert und den Vorteil erlebt hat, im Unterricht genau zu wissen, wovon die Rede ist, kann den alten Impuls, Vokabeln zu pauken, immer mehr abschwächen. Nach ca. sechs Wochen ist er ganz überwunden! Jetzt kann man erstens mit halbem Aufwand bessere Noten schreiben, zweitens beginnt man, die Fremdsprache langsam zu MEISTERN, und drittens hat man mehr Zeit für andere wichtige Dinge im Leben. Das können andere Fächer oder Hobbys sein.
    Die FERTIGKEITEN VOR und WÄHREND der Prüfung sind die Fertigkeiten der KONSTRUKTION
und der RE-KONSTRUKTION , das heißt der Art, wie wir Wissen »produzieren«, um es später (u.a. in Prüfungen) ABRUFEN zu können. Das ist das Thema von Teil II.

TEIL II: LERN- und Arbeits-TECHNIKEN, um Prüfungen zu bestehen

ABC.s ANLEGEN
    Wie in der Einführung angesprochen, lagere ich Infos, die meine bisherigen LeserInnen voraussichtlich schon kennen, in MERKBLÄTTER aus, damit Überschneidungen meiner Werke (im Haupttext) weitgehend vermieden werden. Wem der Begriff ABC-Listen oder ABC.s also noch nichts sagt, bitte dort weiterlesen, ehe Sie hierhin zurückspringen (s. MERKBLATT Nr. 3, Seite 92ff.).

ABSTRAKTIONS-MECHANISMUS
    Wir lernen am besten durch Ausprobieren, Mitmachen, Nachmachen etc. (z.B. unsere Muttersprache 1 ). So assimilieren wir unheimlich viel, denn das Imitieren dessen, was man uns vorlebt, ist einer der wichtigsten Neuro-Mechanismen, der das Überleben in der Gruppe ermöglicht! Und genau dieser angeborene Lern-Vorteil
wird »mit Füßen getreten«, wenn die Schule darauf beharrt, über Dinge zu reden, die wir durch Handeln viel leichter lernen könnten! Denn wie Experimente seit den 1930er Jahren deutlich gezeigt haben, bringen Grammatik-Übungen überhaupt nichts. Sie vergeuden wertvolle Zeit und lösen einen »(Mutter-)SPRACHE-IST-BLÖD-MECHANISMUS« aus, der eine spätere Meisterschaft der Sprache deutlich erschwert und auch auf das Erlernen von Fremdsprachen übertragen wird. Grammatik stellt genaugenommen eine Kunst dar, die vor 2500 Jahren von einem alten Mann (namens PANINI) in Indien erfunden wurde und die er mit seinen Freunden pflegte

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