P.S. Ich liebe Dich
Frau.
P.S.: Ich liebe Dich …
P.P.S.: Könntest du die andere Karte bitte John geben?
Holly nahm die zweite Karte, die ihr auf den Schoß gefallen war, und las sie, durch Tränen und Lachen hindurch.
Für John,
herzlichen Glückwunsch zum 32. Geburtstag.
Du wirst alt, mein Freund, aber ich hoffe, Du hast noch viele,
viele Geburtstage vor Dir.
Pass gut auf Dich auf, kümmere Dich um meine und Deine
Frau. Jetzt bist Du der Mann im Haus!
Alles Liebe
Dein Freund Gerry
Ich hab Dir ja gesagt, ich würde mein Versprechen halten …
Holly konnte sich nicht von seinen Worten losreißen. Eine halbe Ewigkeit, so schien es ihr, saß sie auf der Couch und dachte daran, wie glücklich John sein würde, von seinem Freund zu hören. Sie dachte daran, wie sehr sich ihr Leben in den letzten Monaten verändert hatte. Beruflich hatte sie sich enorm verbessert, und sie war stolz auf sich, dass sie diese Herausforderung so gut bewältigte. Sie genoss die Befriedigung, die sie jeden Tag empfand, wenn sie ihren Computer ausschaltete und ihr Büro verließ. Gerry hatte sie ermuntert, mutig zu sein und einen Job anzustreben, der ihr mehr bedeutete als nur das Geld, das dabei heraussprang. Aber sie glaubte nicht, dass sie all das gebraucht hätte, wenn Gerry noch bei ihr gewesen wäre. Das Leben war leerer ohne ihn, es blieb ihr eine Menge Raum für sich selbst. Sie arbeitete, um sich die Zeit zu vertreiben. Die Tatsache, dass es ihr Spaß machte, war angenehm, aber wenn sie ehrlich war, hätte sie, wenn Gerry dafür da gewesen wäre, ohne Zögern einen ihrer alten Jobs dagegen eingetauscht.
Sie spürte, wie sie erwachsener wurde; sie musste anfangen, an sich selbst und an ihre Zukunft zu denken. Denn es war niemand mehr da, der die Verantwortung dafür mit ihr teilte.
Sie wischte sich die Augen und stand auf. Aus irgendeinem Grund fühlte sie sich froh und beschwingt. Leise klopfte sie an die Küchentür.
»Komm rein«, rief Elizabeth.
Holly trat ein. Ihre Eltern und Richard saßen mit ihren Teebechern um den Küchentisch herum.
»Hallo, Liebes«, rief ihre Mutter freudig überrascht und umarmte sie. »Ich hab dich gar nicht kommen hören.«
»Ich bin schon seit ungefähr einer Stunde hier und hab mir Declans Video angesehen.« Holly fühlte sich ihrer Familie sehr nahe.
»Toll, nicht wahr?« Frank stand auf und begrüßte seine Tochter ebenfalls mit einer Umarmung.
Holly nickte und setzte sich zu ihnen an den Tisch. »Hast du einen Job gefunden?«, fragte sie Richard.
Traurig schüttelte er den Kopf und sah fast aus, als würde er gleich anfangen zu weinen.
»Aber ich.«
Er sah Holly irritiert an. »Dass du einen Job gefunden hast, weiß ich doch.«
»Nein, Richard«, lächelte sie. »Ich meine, ich hab einen Job für dich gefunden.«
»Wie bitte?«, fragte er verdutzt.
»Mein Boss ruft dich morgen an«, grinste Holly.
Richard machte ein langes Gesicht. »Ach Holly, das ist wirklich sehr nett von dir, aber an Journalismus habe ich überhaupt kein Interesse. Ich bin Naturwissenschaftler.«
»Und Gärtner.«
»Ja, stimmt schon, ich mag Gartenarbeit«, bestätigte er etwas verwirrt.
»Deshalb will mein Chef dich doch anrufen. Er möchte, dass du seinen Garten in Ordnung bringst. Ich hab ihm gesagt, für fünftausend Euro würdest du dort mal nach dem Rechten sehen. Hoffentlich ist das okay für dich.« Sie lächelte ihn an, während ihm vor Erstaunen die Kinnlade herunterfiel.
Eine ganze Weile war Richard sprachlos, während Holly munter weiterplapperte.
»Hier ist deine Visitenkarte«, verkündete sie und händigte ihm den Stapel Kärtchen aus, die sie heute ausgedruckt hatte.
Richard und seine Eltern sahen sich die Karten an.
Auf einmal fing Richard an zu lachen, sprang auf die Beine, zog Holly hoch und tanzte mit ihr unter dem Beifall ihrer Eltern in der Küche herum. »Ach übrigens«, sagte er, nachdem er sich etwas beruhigt und einen zweiten Blick auf die Karte geworfen hatte. »Du hast Landschaftsgärtnerei falsch geschrieben. Es heißt nicht ›Lanschaft‹, sondern ›Landschaft‹«, erklärte er.
Einunddreißig
»Okay, Leute, danach mach ich Schluss!«, rief Denise, während ihr BH über die Tür der Umkleidekabine segelte.
Sharon und Holly stöhnten und plumpsten wieder auf ihre Stühle zurück.
»Das hast du schon vor einer Stunde gesagt«, beschwerte sich Sharon, zog sich die Schuhe von den Füßen und massierte sich die geschwollenen Knöchel.
»Ja, aber diesmal meine ich es ernst. Bei
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