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P.S. Ich liebe Dich

P.S. Ich liebe Dich

Titel: P.S. Ich liebe Dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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Weltfrieden. Ich hasse Karaoke!«
    »Tu es für mich«, wiederholte er.
    Als das Telefon klingelte, erschrak Holly so, dass sie vom Stuhl aufsprang. Es war Sharon. »Es ist fünf nach zwölf – was steht auf Gerrys nächster Karte? John und ich können es kaum erwarten!«
    »Wie kommt ihr denn auf die Idee, dass ich den Umschlag schon aufgemacht habe?«
    »Ha!«, schnaubte Sharon. »Nach zwanzig Jahren bin ich wirklich Holly-Expertin. Los jetzt, was war drin?«
    »Ich mach es sowieso nicht«, stellte Holly fest.
    »Was denn?«
    »Sag ich nicht, ich tu es nämlich nicht.«
    »Ja was denn?«
    »Ach, nur mal wieder so ein jämmerlicher Versuch von ihm, so richtig lustig zu sein«, fauchte sie zur Zimmerdecke empor.
    »Holly, jetzt rück doch endlich raus damit!« John hatte sich das zweite Telefon geschnappt.
    »Na gut … also … Gerry möchte, dass ich … dass ich Karaoke singe.«
    »Was? Holly, ich hab kein Wort verstanden«, verkündete Sharon.
    »Doch, irgendwas mit Karaoke«, mischte John sich ein. »Stimmt’s oder hab ich Recht?«
    »Ja«, antwortete Holly, ganz das tapfere kleine Mädchen.
    »Du musst also singen?«, fragte Sharon.
    »Ja-aa«, kam die zögernde Antwort. Vielleicht würde es nicht passieren, wenn sie es nicht aussprach. Die beiden fingen so laut an zu lachen, dass Holly den Hörer von ihrem Ohr weghalten musste. »Ruft mich zurück, wenn ihr nicht mehr so einen Krach macht«, sagte sie ärgerlich und legte auf.
    Ein paar Minuten später klingelte das Telefon wieder.
    »Ja?«
    Sie hörte Sharon schnauben und erneut in einen Lachkrampf verfallen, dann war die Leitung wieder tot.
    Zehn Minuten später versuchten sie es das nächste Mal.
    »Ja?«
    »Okay«, begann Sharon mit übertrieben sachlicher Stimme, »es tut mir Leid, aber jetzt geht es wieder. Schau mich nicht so an, John«, unterbrach sie sich, fuhr dann aber fort: »Entschuldige, Holly, aber ich muss ständig daran denken, wie du das letzte Mal … «
    »Ja, ja, ja«, fiel Holly ihr ins Wort, »das brauchst du gar nicht aufzuwärmen. Es war der peinlichste Tag meines ganzen Lebens, also kann ich mich noch gut daran erinnern. Und genau deshalb werde ich es auch nicht noch mal tun.«
    »Ach, Holly, du kannst dich doch von so was Blödem nicht abhalten lassen!«
    »Also, wenn das nicht reicht, dann weiß ich nicht, was sonst noch passieren muss!«
    »Holly, es war doch nur ein kleiner Stolperer … «
    »Ja, vielen Dank! Ich leide nicht an Amnesie! Aber egal, ich kann nicht singen, Sharon, das ist beim letzten Mal wohl ziemlich deutlich herausgekommen, oder?«
    Sharon schwieg.
    »Sharon?«
    Weiter Schweigen.
    »Sharon, bist du noch da?«
    Noch immer keine Antwort.
    »Sharon, lachst du etwa?«
    Ein kurzes Quieken war zu hören, dann brach die Verbindung ab.
    »Was für wundervolle Freunde ich doch habe, Freunde, die mich bis zum Letzten unterstützen«, brummte Holly vor sich hin.
    »Ach Gerry«, schrie sie dann, »ich dachte, ihr wollt mir helfen, und stattdessen treibt ihr mich in den Nervenzusammenbruch!«

Neun
    »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Holly! Oder soll ich lieber sagen: Herzlichen Glückwunsch nachträglich?« Richard lachte nervös. Holly blieb der Mund offen stehen vor Staunen, als sie ihren Bruder auf ihrer Türschwelle stehen sah. Das war eine absolute Seltenheit, wenn nicht überhaupt das erste Mal! »Ich hab dir eine Mini-Phalaenopsis-Orchidee mitgebracht«, verkündete Richard und streckte ihr den Blumentopf hin. »Die sind gerade frisch reingekommen, haben schon Knospen und werden bald herrlich blühen.« Er klang wie aus der Werbung. Holly staunte nur noch mehr und fingerte vorsichtig an den winzigen rosaroten Knospen herum. »Mensch, Richard, Orchideen sind meine Lieblingsblumen.«
    »Na ja, du hast hier sowieso einen hübschen großen Garten, hübsch und … « Er räusperte sich. »Hübsch und grün. Wenn auch ein klein wenig verwildert … « Er verfiel in Schweigen und fing an auf den Füßen zu wippen, eine Angewohnheit, die Holly zur Weißglut brachte.
    »Hast du einen Moment Zeit reinzukommen, oder musst du gleich weiter?« Bitte sag nein, bitte sag nein.
    »Doch, ich komme gern kurz rein«, sagte er und streifte sich gut zwei Minuten die Füße ab, ehe er ins Haus trat. Er erinnerte Holly an ihren alten Mathelehrer, der immer eine braune Strickjacke und braune Hosen angehabt hatte, die haarscharf auf seinen ordentlichen braunen Halbschuhen endeten. Kein Härchen war am falschen Platz, die Fingernägel

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