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P.S. Ich liebe Dich

P.S. Ich liebe Dich

Titel: P.S. Ich liebe Dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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würde man so jemanden erkennen? Er würde ja bestimmt nicht mit einem Notizblock in der Ecke sitzen. Schließlich fiel ihr Blick auf einen Mann, der wesentlich älter zu sein schien als der Rest der Gäste – in Hollys Alter. Er trug eine schwarze Lederjacke, schwarze Hose, schwarzes T-Shirt und stand, die Hände in den Hüften, direkt neben der Bühne. Ja, das war er bestimmt. Er hatte einen Dreitagebart und machte den Eindruck, als sei er seit längerer Zeit nicht mehr im Bett gewesen. Vermutlich hatte er sich die ganze Woche durch jeden Abend irgendwelche Auftritte angehört. Wahrscheinlich roch er auch schlecht. Holly kannte solche Typen. »Da drüben, Deco!« Holly hob die Stimme und deutete auf den Mann. Declan folgte interessiert ihrem Blick, aber dann verblasste sein Lächeln. Offensichtlich kannte er den Mann. »Nein, nein, das ist bloß Danny!«, rief er und pfiff laut, um seine Aufmerksamkeit zu erregen.
    Danny drehte sich um, nickte Declan zu und bahnte sich einen Weg zu ihnen herüber. »Hallo, Mann«, begrüßte Declan ihn und schüttelte ihm die Hand.
    »Hi, Declan, wie geht’s?« Danny machte einen etwas gestressten Eindruck.
    »Ganz okay«, antwortete Declan und nickte ohne große Begeisterung. Jemand musste ihm gesagt haben, dass es besonders cool war, wenn man sich benahm, als wäre einem alles egal.
    »War der Soundcheck okay?«, fragte Danny weiter.
    »Es gab ein paar Probleme, aber die haben wir in den Griff gekriegt.«
    »Dann ist also alles in Butter?«
    »Klar.«
    »Gut.« Dannys Gesicht entspannte sich, und er wandte sich an Holly. »Entschuldige, ich bin Daniel.«
    »Freut mich, ich bin Holly.«
    »Oh, tut mir Leid«, unterbrach Declan. »Holly, das ist der Besitzer des Ladens hier. Daniel, das ist meine Schwester Holly.«
    »Deine Schwester? Ihr seht euch gar nicht ähnlich.«
    »Gott sei Dank«, flüsterte Holly Daniel zu. Daniel lachte.
    »Hey, Declan, wir sind dran!«, rief ein Junge mit blauen Haaren.
    »Dann bis später, ihr zwei«, sagte Declan und machte, dass er davonkam.
    »Viel Glück«, schrie Holly ihm nach. »Du bist also ein Hogan«, sagte sie dann zu Daniel.
    »Nein, ich bin ein Connelly«, grinste er. »Ich hab den Schuppen vor ein paar Wochen übernommen.«
    »Oh«, erwiderte Holly überrascht. »Ich wusste gar nicht, dass der Pub verkauft worden ist. Willst du ihn jetzt in ›Connelly’s‹ umbenennen?«
    »Geht nicht. Ich kann mir kein neues Schild leisten, der Name ist so lang.«
    Holly lachte. »Na ja, ›Hogan’s‹ kennt ja auch jeder, da wäre es wahrscheinlich sowieso keine gute Idee, den Namen zu ändern.«
    In diesem Moment erschien Jack am Eingang, und Holly winkte ihn zu sich herüber. »Tut mir Leid, dass ich so spät komme. Hab ich was verpasst?«, fragte er, nachdem er sie umarmt hatte.
    »Nein, es soll gerade losgehen. Jack, das ist Daniel, der Besitzer des Pubs.«
    »Freut mich«, sagte Daniel und schüttelte Jack die Hand.
    »Sind die Jungs denn gut?«, fragte ihn Jack mit einem Kopfnicken zur Bühne.
    »Ich hab sie noch nie gehört, um ehrlich zu sein«, antwortete Daniel nervös.
    »Dann war das aber mutig von dir!«, lachte Jack.
    »Hoffentlich nicht zu mutig«, seufzte Daniel und wandte sich zur Bühne, wo die Band nun Aufstellung nahm.
    »Ich kenne ein paar Gesichter hier drin«, sagte Jack und ließ die Augen schweifen. »Und die meisten davon sind unter achtzehn.«
    Ein Mädchen in zerrissenen Jeans und bauchfreiem Top schlenderte mit einem unsicheren Lächeln an Jack vorüber, den Zeigefinger auf die Lippen gelegt. Jack lächelte und nickte.
    Holly sah ihren Bruder fragend an. »Was war das denn?«
    »Ach, sie ist in meiner Englischklasse und erst sechzehn oder siebzehn. Aber ein nettes Mädchen«, fügte er hinzu, während er ihr nachsah. »Hoffentlich kommt sie morgen nicht zu spät.«
    Holly beobachtete, wie das Mädchen mit ihren Freunden ein Bier kippte, und wünschte sich, sie hätte in der Schule auch Lehrer wie Jack gehabt; alle seine Schüler schienen ihn zu lieben. Und das war leicht zu verstehen; er war einfach ein liebenswerter Mensch. »Na, dann verrat sie bloß nicht, vor allem bei ihm«, meinte Holly leise mit einem Seitenblick zu Daniel, der immer noch neben ihr stand.
    Die Menge begann zu schreien, und Declan streifte mit der Gitarre seine melancholische Musikerpersönlichkeit über. Dann begann die Musik und vernichtete jede Chance auf ein verständliches Gespräch. Die Menge begann auf und ab zu hüpfen, wobei immer mal

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