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Psychoid - Der Feind in Oliver

Psychoid - Der Feind in Oliver

Titel: Psychoid - Der Feind in Oliver Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loni Littgenstein
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die schönste von allen. Auch ohne Schminke zauberhaft. Zwar nicht mehr die Jüngste, ich denke so Mitte dreißig, aber trotz alledem hinreißend. Nicht so hinreißend wie Fräulein Carla, aber sie war ganz nah dran. Und ihre Hände erinnerten mich an die Hände meines Vaters. Das hob meine Stimmung gewaltig.
    » Sehen Sie, Oliver, hier bereite ich Ihr Elixier vor. Nur für Sie.«
    Ich war geschmeichelt, auch wenn mi r all dieses Kräuterzeugs gar nicht imponierte. Vielleicht hatte ich nur nicht verstanden, was es mir bringen sollte.
    » Ach wirklich?«, sagte ich einfach.
    Ich war zwar skeptisch, doch der Duft der Krä uter machte mich glücklich. Das war ich lange nicht mehr. Aber das brauchten die anderen nicht zu wissen, sonst würden die denken, dass sie es geschafft haben, einen anderen Menschen aus mir zu machen. So einer wie ich machte das nicht.
    » Das sind spezifisch ausgesuchte Kräuter, die genauestens dosiert werden, um deren Wirkung zu entfalten. Hier haben wir die Blätter der Maca-Pflanze und des Portulak, die Wurzel des Kava Kava Strauches und die rote Rinde des Catuababaumes. All diese Zutaten werden im Mörser zerstampft, in destilliertem Wasser aufgekocht, abgekühlt, abgesiebt und in kleine Flaschen gefüllt.«
    Es war nicht meine Art hineinzureden, aber ich habe es trotzdem getan.
    » Ich hätte dieses Zeug doch auch einfach trinken können, Schwester Elisabeth, oder? Warum wird mir das gespritzt?«
    » Fragen Sie Dr. Klein.«
    Ich schaute den Doc an und schü ttelte meinen Kopf. Wenn es ihn heiß machte, mich zu piksen, wäre es für mich okay.
    » Die Wirkung kann schneller erzielt werden, wenn es durch die Blutbahn läuft, Oliver. Ist doch auch in Ihrem Interesse.«
    Auch wenn diese Antwort sehr sparsam war, war ich zufrieden. Sollte doch diese Spermabrühe durch meine Blutbahn laufen. War mir egal.
    » Kava Kava, Maca und was war das noch?«
    Ich ä rgerte mich darüber, dass ich zu dumm war, mir diese vier Dinge zu merken. Es hörte sich alles komisch an. Und so hatte es auch ausgesehen.
    Das eine stachelig, das andere wie Unkraut aus dem Garten meiner Mutter.
    » Catuaba und Portulak, welches eher aussieht wie Unkraut.«
    Elisabeth lä chelte und konnte Gedanken lesen.
    » Ist aber ein wahrer Vitaminspender. Es hat reichlich B-Vitamine wie B1, B2 und B6, Phosphor, Natrium, Kalium, Eisen, Magnesium, Calcium und wird unter anderem bei Kopfschmerzen und Nervenproblemen angewendet.«
    » Das gute Portulak.«, sagte ich nur und war fasziniert über Elisabeths Wissen. Sie redete recht viel.
    » Das Kava Kava ist die einzige Wurzel, die ich nur für Sie verwende. Es dient als Entspannungsmittel, welches man auch gerne zur Schmerzbekämpfung benutzt.«
    So direkt hä tte sie es nicht zu sagen brauchen. Ich kam mir vor wie ein Trottel, der es nötig hatte, von Stress und Schmerz befreit zu werden.
    » Aha...«, das hieß so viel wie, keine Ahnung, was das bei mir bringen sollte.
    » Davon verwende ich nur sehr wenig, da es nur in Kombination mit den anderen Zutaten Wirkung zeigt. Bei ihnen sollte es so sein.«
    Elisabeth kam nä her an mein Ohr und grinste dabei.
    » Es wird auch Rauschpfeffer genannt, aber psssst«, flüsterte sie.
    » Ahaaaa«, hauchte ich zurück. Der Gedanke, dass die Nonne mir Drogen gab, gefiel mir sehr. Ich wollte wissen, was das andere Zeug noch so bringt.
    » Hören Sie mir noch zu, Oliver? Soll ich weitererzählen?«
    Ich nickte und tat so, als ob es mich nicht groß interessierte. Ich hätte mal lieber Schauspieler werden sollen, dann hätte ich mich nicht mit diesen elendigen Menschenfressern abgeben müssen.
    » Da ist noch die Maca Pflanze, die positive Effekte auf die körperliche Leistungsfähigkeit und die psychische Belastbarkeit bewirken kann. Hier haben wir die rote Rinde des Catuababaumes. Die wichtigste Zutat. Sie stimuliert das Gehirn, wirkt belebend, anregend und regenerierend, und es hebt die allgemeine Stimmung. Seien Sie ehrlich, Oliver. Wie geht es Ihnen jetzt?«
    Was wollte diese Gottesfrau nun hö ren? Schließlich spritzte mir Dr. Klein schon seit einiger Zeit dieses Zeug. Es ging mir gut, aber nicht besser als vor der Behandlung.
    » Nun, was meinen Sie, Schwester Elisabeth, was aus mir werden soll?«
    » Der Mensch, der Sie schon immer sein wollten.«
    Darauf fiel mir erst einmal nichts ein. Nur David schoss mir durch den Kopf. Ich hatte immer so sein wollen wie David. Er war immer korrekt gewesen. Immer in Ordnung. Im Gegensatz zu mir. Ich konnte

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