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Psychoid - Der Feind in Oliver

Psychoid - Der Feind in Oliver

Titel: Psychoid - Der Feind in Oliver Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loni Littgenstein
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offensichtlich auch etwas damit zu tun. Da können Sie mit Ihrer Nonne feiern gehen und die Presse informieren. Ist doch ein tolles Ding, was Sie beide hier geleistet haben.«
    » Wie ich sehe, geht es Ihnen blendend. Von daher habe ich keinen Grund, Ihnen den Wunsch auszuschlagen. Ich werde Kontakt zu ihren Eltern aufnehmen und sie fragen, ob sie Sie sehen wollen.«
    Es ging mir immer besser. Ich hö rte nicht mehr auf zu grinsen. Es war nicht mehr dieses Grinsen, das ich sonst hatte. Es war ein normales Grinsen.
    » Das wäre toll. Wirklich.«
    Dr. Kle in hatte mich verstanden. Er wusste, warum ich meine Eltern vermisste. Der Doc hatte ein gutes Herz, auch wenn er meine Geschichte an seine Nonne verpetzen würde.
    » Noch was, Oliver. Wie soll ich es sagen? Sie wissen jetzt schon, dass Sie niemals ein Pilot gewesen sind. Nichts von alledem, was Sie mir erzählten, ist wahr gewesen, nicht? Ich meine, das mit den Kannibalen, die Sie töteten, Ihre Yacht und die Insel, auf der Sie gestrandet sind. Das alles hat es nie gegeben. Das sehen Sie doch ein?«
    Nun, wo er e s sagte, blieb mir nichts anderes übrig. Und wenn es denn so war, dann war es eben so. Aber ich bin trotzalledem ein Mann von Welt.
    » Ich bin nicht auf einer Insel gestrandet? Nicht zur Stadt geschwommen? Keine Yacht?«
    » Nein. Nichts davon, Oliver. Das war reine Einbildung.«
    Fantasie hatte ich ja schon immer genug gehabt. Da war ich so wie David.
    » Ich weiß, Dr. Klein. Ich weiß, dass ich kein Pilot war, niemals ein Schiff hatte und auch überhaupt keine Kannibalen kenne, denke ich. Aber es war zu schön, es zu erzählen. War doch eine tolle Idee, oder?«
    Der Doc schaute mich an, als mü sste er sein Lachen unterdrücken. Er fand die Vorstellung wohl lächerlich. Wie konnte ein Psychopath ein Pilot sein, ein Mann von Welt?
    » Ich bin mir sicher, dass es Zeiten gegeben hat, wo Sie wirklich glaubten, all diese Dinge getan zu haben. Es war Ihre Welt, in der Sie sich versteckten, eine eigene Welt, die Sie nur für sich erschaffen haben, Oliver. Aber diese Welt gibt es nicht und der Oliver, der darin lebte, ihn gibt es auch nicht mehr. Verstehen Sie? Sie haben sich verändert. Unser Experiment war ein voller Erfolg. Sie sind ein anderer Mensch geworden.«
    Eigentlich war jetzt der richtige Moment auszuflippen. Ich war wü tend, weil Dr. Klein meine Welt kaputt machte. Enttäuscht, dass man mich in einer gottverdammten Illusion hatte leben lassen. Ich war verwirrt. Was sollte ich nur mit dem neuen Menschen in mir machen? Aber ich machte mir zu viele Gedanken. Gedanken, die es nicht Wert waren, darüber auszuflippen. Also tat ich es nicht.
    » Sie meinen normal?«
    Ich schä mte mich für diese Frage. Ich hatte mich also vorher selbst für abnormal gehalten, irgendwie.
    » Wenn Sie es so sagen, Oliver. Der Psychopath ist gegangen.«
    Und schippert mit seiner Yacht zu einer einsamen Insel, die nur in meinem Kopf existierte, dachte ich. Sollte Oliver doch hinschippern, wo er wollte. Ich hatte Besseres zu tun.
    » Und ich gehe auch«, sagte ich lächelnd und Dr. Klein lächelte zurück.
    M eine Eltern würden schon auf mich warten.

Kapitel 19
     
     
    Meine Mutter sah alt aus. Genauso wie damals, als ich sie und Papa mitsamt der Stühle vor die Türe setzte. Ich hielt das Gekreische nicht mehr aus und dachte, ein wenig frische Luft täte ihnen gut. Es waren keine fünf Minuten, aber die genügten. Es sah ja auch etwas komisch aus, wenn gefesselte Leute vor der Haustüre saßen. Hätte ich mir denken können, dass da Jemand drauf anspringt. Aber für kurze Zeit war jedenfalls Ruhe.
    Bis die Pol izei kam und mich mitnahm.
    Jetzt sah meine Mutter nicht nur alt aus. Sie hatte auß erdem Angst. 
    » Mama?«
    Sie antwortete mir nicht. Wie unverschä mt. Jetzt, da ihr Sohn vor ihr stand und um Gnade bettelte und Reue zeigte, bekam meine Mutter ihren Mund nicht auf. Sollte ich lauter werden? Aggressiver? Schließlich hielt ich nicht viel von Verzeihung und so. Und ich kam mir vor wie ein blöder Hampelmann.
    Meine Mutter schaute weg, zum Fenster. So wie der Doc es auch ab und an getan hatte, um mir auszuweichen. Sie wollte mich nicht sehen. Mir machte es dagegen nichts aus, in ihr verbrauchtes, faltiges Gesicht zu schauen.
    » Mama, ich bin es. Hab doch keine Angst. Ich tu dir nichts.«, sagte ich und ich wusste ganz genau, dass es auch so sein würde. Ich würde meiner Mutter nichts mehr antun. Immerhin saßen mir der Doc und so ein Pfleger im Nacken. Bei

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