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Psychologische Homöopathie

Psychologische Homöopathie

Titel: Psychologische Homöopathie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip M. Bailey
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Denken einsetzten, um ihre fixen Ideen unter Kontrolle zu halten. Natrium muriaticum setzt positives Denken ein, um nicht traurig zu werden, während Mercurius es benutzt, um negative Gedanken oder fixe Ideen zu zerstreuen. Es überrascht nicht, daß Mercurius Aphorismen benutzt, um negative Gedanken zu bekämpfen. Es paßt zu einer Konstitution, die mit dem Medium des Wortes so vertraut ist und magisches Denken so genießt (siehe unten), daß sie in Gedanken auf Worte und Sätze zurückgreift, um die Kobolde der fixen Ideen zu bannen.
Distanziertheit und Entfremdung
    Mercurius ist eins der reinsten Beispiele für den Lufttyp, der in erster Linie über den Verstand und weniger über seine Sinne und Emotionen lebt. Nur Lycopodium ist so »verkopft« wie Mercurius, aber er ist ein ganz anderer Typ. Anders als Lycopodium hat Mercurius einen ungeheuer formbaren und flexiblen Geist. Gleichwohl ist es das Luftelement, das beiden Typen ihre Distanziertheit verleiht. Mercurius ist sogar noch distanzierter als Lycopodium,denn er braucht keine Mühe auf den höchst persönlichen Kampf um Selbstvertrauen und Selbstrespekt zu verwenden, mit dem die meisten Lycopodium-Männer beschäftigt sind.
    Die Distanziertheit von Mercurius hat etwas sehr Attraktives. Sie befähigt ihn, alle Seiten einer Sache zu sehen, und zwar ruhig und unberührt von persönlichen Emotionen, die normalerweise die Wahrnehmung und das Handeln beeinträchtigen. Das Ganze wird dadurch noch attraktiver, daß es von Momenten der Erregung und Inspiration oder von plötzlichem Gelächter unterbrochen wird. Mercurius ist ein solches Rätsel, hochgradig distanziert und gleichzeitig höchst spontan. Das ist schwer vorstellbar, und so können einige weitere merkurische Beispiele hilfreich sein. Der Komiker Steve Martin gehört hierher. Obwohl es so scheint, als könne er jedes Gefühl sofort ausdrücken, hat er eine unpersönliche, distanzierte Art. Ein anderes gutes Beispiel ist der undurchsichtige Schauspieler Kyle McLochlan, der im Fernsehen in der Kultserie Twin Peaks den philosophischen Detektiv spielt. Seine Rollen sind immer extrem kühl und kontrolliert, aber doch nicht kalt im Sinne von gefühllos. Das gilt für die meisten Mercurius-Menschen. Mercurius hat einen kühlen, distanzierten Ruhezustand ohne Gedanken und Gefühle, in den er sich gewöhnlich sehr leicht versetzen kann. Aus seinem neutralen Ruhezustand reagiert er spontan auf seine Umgebung, und zwar sowohl gefühlsmäßig als auch intellektuell beurteilend. Seine Emotionen sind in der Regel nur kurzlebig, aber sie können sehr intensiv sein. Das Mercurius-Pendel kann heftig in jede Richtung ausschlagen, aber es kehrt in den meisten Fällen auch schnell wieder in seine Ruheposition zurück. Es gibt jedoch auch Mercurius-Menschen, denen es sehr schwerfällt, dieses Gleichgewicht zu finden, und die ständig zwischen irgendwelchen Extremen hin und her pendeln. Im allgemeinen sind aber sogar sie intellektuell bewußter als die meisten anderen labilen Typen wie Ignatia und Phosphor, die mehr von Emotionen als von Gedanken beherrscht werden. Der labile Mercurius erlebt zwar einiges an Emotionen, aber er wird auch unablässig von Gedanken gequält, die er nicht abstellen kann.
    Für viele Leute ist die Distanziertheit von Mercurius beunruhigend. Stellen Sie sich vor, in die Augen von Jack Nicholson zu sehen, und Sie werden wissen, was ich meine. Man hat den Eindruck, als würde man von einem gefühllosen, alles durchdringenden Verstand genau geprüft, und das ist oft auch der Fall. Ich habe gehört, wie jemand von »außerirdischen Augen« gesprochen hat, um den Blick meines Mercurius-Freundes zu beschreiben. Als ich ihn fragte, was er denn fühle, wenn er so leidenschaftslos in die Augeneinesanderen sehe, sagte er: »Nichts. Ich fühle mich einfach innerlich sehr still.«
    Die Distanziertheit von Mercurius drückt sich in seiner Liebe zu Computern und anderen intelligenten elektronischen Maschinen aus. Er scheint in diesen schnellen, unpersönlichen Geräten ein Spiegelbild seiner selbst zu finden, vor allem wenn sie Worte oder Bilder produzieren können oder sich schnell bewegen wie ferngesteuerte Flugzeuge. Ein gutes Beispiel für eine mercuriusartige Maschine ist Max Headroom, der halb computerhafte, halb menschliche Kommentator der Fernsehsendung The Max Headroom Show. Dies ist kein trockenes mechanisches Computergehirn wie Kalium carbonicum, sondern ein ziemlich schrulliger, schlauer und sehr

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