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Psychologische Homöopathie

Psychologische Homöopathie

Titel: Psychologische Homöopathie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip M. Bailey
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Flucht vor der Realität wird unterstützt durch den Genuß von Alkohol, Marihuana und anderen Suchtmitteln, aber auch dadurch, daß er sich in Fantasy-Filme und -Romane vertieft. Phosphor lebt vielleicht nicht besonders intensiv in der Vergangenheit oder der Zukunft, aber die halbe Zeit ist er auch in der Gegenwart nicht »präsent«, weil er irgendwo in seinen Phantasien schwelgt (Kent: »begeistert von Phantasien«). Er hat wenig Stehvermögen, und selbst wenn er gerade nicht in Schwierigkeiten steckt, wird er leicht unruhig, wenn er sich körperlich oder geistig für längere Zeit mit einer Sache beschäftigen soll. Er ist eher ein Sprinter als ein Langstreckenläufer, und er langweilt sich ebenso leicht, wie er ermüdet. Wie Sulfur und Lycopodium will er viel spielen, und er wird quengelig wie ein Kind, wenn er dazu keine Gelegenheit hat. Dann kann er sogar einen Wutanfall bekommen, der aber im allgemeinen schnell vorübergeht und selten gewalttätig ist (Kent: »Milde«).
    Das Glücksspiel ist ein Weg, auf dem Phosphor sowohl Erregung als auch die Lösung seiner finanziellen Probleme sucht. Phosphor neigt zu Suchtverhalten, und er ist besonders anfällig für Spielsucht, ganz gleich ob es nun um Fußballwetten, Pferderennen oder Roulette geht. Wenn er verliert, kann er sich besser als die meisten anderen Typen davon überzeugen, daß er nächstes Mal gewinnen wird, und so führt ihn seine Spielleidenschaft leicht in die Verzweiflung und in einigen Fällen sogar in die Kriminalität. Wie schon angedeutet, sind es vor allem die Phosphor-Männer, die zu Suchtverhalten und Betrügereien neigen. Die Phosphor-Frau findet ihre Fluchtmöglichkeit häufig in Gestalt eines Mannes, wenn nicht in der Realität, dann wenigstens in der Phantasie. Wenn sie in Schwierigkeiten steckt, verliebt sie sich gerne in den nächstbesten Fremden, der ihr Ritter in strahlender Rüstung wird. Gewöhnlich findet er sie sehr attraktiv und teilt vielleicht sogar ihre Opfer-Retter-Wahnidee, aber in den meisten Fällen merkt er schließlich, daß er sich übernommen hat und verläßt sie. Die Phosphor-Frau ist eine echte »Prinzessin in Not« (das hat sie mit Pulsatilla gemeinsam). Sie ist so unschuldig, so hilflos und so schön, daß es nicht an Rittern mangelt, die ihr zu Hilfe eilen. In diesen Situationen ist jedoch nur der verwundete Ritter bereit, längere Zeit zu bleiben, und er ist nicht nur ein Retter, sondern auch ein Klotz am Bein.
    Wenn die Phosphor-Prinzessin ihren Ritter findet, kann sie auf zwei verschiedene Arten reagieren. Manchmal ist sie voller Hingabe und widmet ihm ihr Leben. Das ist für Phosphor nicht besonders schwierig, denn sie ist sehr offenherzig und hat ein relativ schwaches Identitätsgefühl. Er wird dann zumMittelpunkt ihres ganzen Lebens, und solange er sich ihr gegenüber liebevoll verhält, ist sie in ihrer Abhängigkeit vollkommen zufrieden (Pulsatilla, Natrium, Ignatia und Staphisagria). Da er ihr jedoch alles bedeutet, zerbricht sie oft daran, wenn seine Zuneigung nachläßt. In dieser Situation macht sie ihm entweder Szenen in dem verzweifelten Versuch, ihn zu halten (Kent: »Hysterie, Wut«), oder sie ist in Tränen aufgelöst und tagelang unfähig zu essen, zu sprechen oder sich zu bewegen (Kent: »Beschwerden von enttäuschter Liebe, mit stillem Kurnmer«).
    Die Phosphor-Frau versucht nicht nur, die harten Seiten des Lebens zu vermeiden, sondern hat oft auch eine besondere Vorliebe für alles, was glänzt. Wie eine Elster fühlt sie sich von glänzenden farbigen Gegenständen und charismatischen Menschen angezogen. Sie hat in der Regel einen natürlichen Charme (weshalb so viele führende Ballerinas Phosphor sind), und sie trägt gerne modische Kleidung, die ihre zarte Figur betont. Sie ist oft eine Expertin darin, ihren Charme spielen zu lassen. Wie Natrium muriaticum und Ignatia kann sie sehr verführerisch sein, wenn sie will. Ich werde nie das Foto von meiner Phosphor-Freundin vergessen. In einer der sinnlichsten Posen, die ich je gesehen habe, blickte sie über die Schulter und blies mit halbgeschlossenen Augen Zigarettenrauch in die Kamera.
    Viele Phosphor-Menschen führen ein glanzvolles Leben, und sie genießen es meist, davon zu erzählen. Ihre Schönheit und ihr Charme zieht wie bei Ignatia oft noch weiteren Glanz an, in Gestalt von gesellschaftlichen Kontakten mit angesehenen Leuten oder in Form von glänzenden Karrierechancen. Außerdem ist Phosphor oft künstlerisch sehr begabt oder ein/e

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