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Psychologische Homöopathie

Psychologische Homöopathie

Titel: Psychologische Homöopathie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip M. Bailey
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gesagt werden oder die sie denkt. Beispielsweise nimmt sie vielleicht all ihren Mut zusammen und berichtet dem Homöopathen über ihre sexuellen Phantasien, und gleich nachdem sie alles beschrieben hat, lacht sie. Oder sie lacht während der Fallaufnahme, wenn sie über etwas Ernsthaftes redet, wie beispielsweise ihre Angst, siekönnte wahnsinnig werden (Kent: »Furcht, den Verstand zu verlieren«). Sie findet diese Angelegenheiten gar nicht amüsant, aber kann einfach nicht anders, als zu lachen. Der andere Typ, der über ernsthafte Dinge lacht, ist Natrium muriaticum. Auch hier geht es nicht um Amüsement, sondern es handelt sich einfach um einen Reflex, mit dem die betreffende Person versucht, ihre situationsbedingte Angst unter Kontrolle zu halten.
    Platinas Größenwahn wird oft von der Vorstellung begleitet, daß ihr Körper sehr groß ist (Kent: »Wahnideen über die Größe des Körpers«). Der einzige andere Typ, der das gewöhnlich auch so beschreibt, ist Cannabis indica. Andere Menschen empfindet Platina im Gegenzug vielleicht als sehr klein – eine visuelle Halluzination, die auch mit ihrem Stolz übereinstimmt. Zusammen mit diesen Halluzinationen treten merkwürdige und sehr charakteristische körperliche Empfindungen auf, von denen die am weitesten verbreitete das Gefühl ist, der Körper sei tot (Kent: »Tod – Gefühl von«). Auch eine generelle oder auf bestimmte Körperteile beschränkte Taubheit kann auftreten. Ebenso ist das Gefühl verbreitet, daß eine Abschnürung oder ein Ring um einen bestimmten Körperteil liegt (was man auch bei Plumbum findet).
    Wie alle ausschließlich weiblichen Arzneimitteltypen leidet Platina oft unter gynäkologischen und hormonellen Beschwerden. Die wechselnden Stimmungen machen sich besonders vor der Menstruation oder nach einer Geburt bemerkbar (Kent: »Manie – puerperal«, »ärgerlich während der Menses«). Eine Platina-Patientin sagte, sie sei hin und her gerissen zwischen ihrer großen Liebe zu ihrem Mann und »wahnsinniger Wut«, besonders vor ihrer Periode. Ihre Liebe war genauso leidenschaftlich wie ihre Wut, und sie fand im Singen ein Ventil für ihre feurigen Emotionen. Sie sang nicht nur viel zu Hause, sondern auch in einem Chor. Als sich ihr Geisteszustand verschlechterte, stellte sie fest, daß sie nicht mehr in der Öffentlichkeit singen konnte, weil sie anfing, panische Angst dabei zu fühlen (Kent: »Angst vor Menschenansammlungen, Erregung«), und dieses Ventil für ihre Gefühle fehlte ihr sehr. Sie hatte auch eine Art Fetisch, was ich bei anderen Platinas nicht festgestellt habe, jedoch nicht überraschend finde angesichts der intensiven Sexualität und der verdrehten Mentalität der ungesunden Platina. Ihr Fetisch hatte mit Stühlen zu tun. Sie fühlte einen Drang, sich dort hinzusetzen, wo jemand anders saß oder gerade gesessen hatte, und wenn sie auf einem Stuhl saß, der gerade frei geworden war, spürte sie einen Nervenkitzel und ein Gefühl der Befriedigung.
Furcht und Panik
    Fast alle hysterischen Typen sind anfällig für Gefühle von Angst und Panik, und Platina bildet darin keine Ausnahme. Wie bei Alumina und den stärker psychotischen Typen wie Hyoscyamus wächst die Angst, wenn Platina ihren Realitätssinn zunehmend verliert. Angst vor Menschen, besonders vor großen Menschenmengen, ist eine ebenso verbreitete Klage wie die berechtigte Furcht, wahnsinnig zu werden. Andere Ängste, über die Platina-Menschen berichten, sind die Furcht vor dem drohenden Tod (Kent: »Vorahnung des Todes«), die Furcht vor Gespenstern (vielleicht hervorgerufen durch Halluzinationen von Geistern) und die Furcht davor, jemanden zu töten. Grundlose Ängste sind bei der geistig weniger gesunden Platina ebenfalls verbreitet und wechseln mit Gefühlen von Macht und Überlegenheit.
    Platina ist ein sehr empfindsames Geschöpf und kann wie Ignatia leicht durch die Intensität ihrer eigenen Gefühle in Angst geraten. Deshalb empfindet sie häufig Angst, nachdem sie wütend war oder nach einer intensiven sexuellen Erregung. Sie ist sehr reizbar, und das mag ein Grund für ihre Zurückhaltung sein. Sie weiß, daß sie nur ein begrenztes Maß an Stimulation erträgt, bevor sie panisch reagiert und die Kontrolle über sich selbst verliert.
Körperliche Erscheinung
    Ich habe zu wenige Platinas behandelt, um viel über ihre äußere Erscheinung sagen zu können. Ein Eindruck, der mir geblieben ist, sind ihre meist vollen Lippen, die ihrer leidenschaftlichen Natur

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